St. Petersburg. Vier Wochen dauert die Aktion zur „Deratisierung“ Petersburgs schon und geht nun in ihren Endspurt. Da mehr als ein Drittel der Wohnhäuser von den Nagern besiedelt war, avancierte die Rattenplage zu einer Hauptaufgabe der neuen Stadtregierung. Doch erst Anfang April wurde zum Kampf geblasen. Die Kosten: 50 Millionen Rubel (etwa 1,5 Millionen Euro).
Ein lohnender Preis, wenn man bedenkt, dass 13 Prozent der Ratten Überträger gefährlicher Krankheiten sind- unter anderem der gelbsuchtähnlichen Leptospirose, welche häufig tödlich endet. Mit jährlich 80 bis 90 Krankheitsfällen ist die Infektionsrate in St. Petersburg immerhin fast doppelt so hoch wie der landesweite Durchschnitt.
Bereits im vergangenen Sommer kündigte Valentina Valentina Matwijenko, damals noch Kandidatin auf das Gouverneursamt, den Ratten den Kampf an. Erst Anfang April dieses Jahres erinnerte sich die Stadtregierung jedoch dieses Versprechens, nachdem die staatliche Hygieneaufsicht zum wiederholten Mal zum unverzüglichen Handeln aufgerufen hatte.
Am 15. April fiel der Startschuss für die Rattenvernichtungs-Aktion, welche am Freitag enden wird. „Bisher haben wir die vollen finanziellen Mittel für unsere Arbeit noch nicht erhalten“, sagte der Hauptarzt der städtischen Desinfektionsstation, Juri Shijan, dem „Kommersant“.
Wie es scheint, ist das städtische Budget für den Kampf gegen die Rattenplage schon ausgeschöpft. Dabei weist Shijan dringlich darauf hin, dass erst regelmäßige „Deratisierungs-Maßnahmen“ wirklich etwas gegen die Nager ausrichten können. Bleibt es bei einer einmaligen Aktion, könnten die Ratten sich aufgrund ihres Selbsterhaltungstriebes sogar aktiver vermehren und ihre Populationszahl vom März bald bei weitem überschreiten.
(mga/.rufo)
|