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Stadtnachrichten    

Moskau     

12-05-2003 Moskau Stadt-Nachrichten

Moskwas Ende

Hotel MoskwaMoskau. Jetzt ist es amtlich: Das „Hotel Moskwa“ wird am 31. Juni seinen Betrieb einstellen. Am 15. September soll der Abriss beginnen. Am Sonntag veröffentlichtete die Stadtregierung offiziell eine Anordnung, in der die Fristen für Abriss und Rekonstruktion des Stalin-Baus am Manege-Platz geregelt werden. Trotzdem sind noch immer nicht alle Unklarheiten beseitigt.

Wenn es nach den Plänen des Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkows geht, wird in den nächsten drei Jahren an der Stelle des „Moskwa“ ein Luxus-Hotel im Stil der 30er Jahre hochgezogen. Das Gebäude soll außerdem Appartments, eine Einkaufsmeile, ein Erholungs- und Unterhaltungszentrum, ein Konferenzzentrum und eine Tiefgarage beherrbergen.

Ursprünglich wollte Luschkow den Auftrag ohne öffentliche Ausschreibung an seinen Freund, den Finanzier Schalwa Tschigirinskij, vergeben. Dieses Vorhaben musste er nach Veröffentlichungen in der Moskauer Presse aufgegeben. Stattdessen erhielt nach einem Investitions-Wettbewerb die GmbH „Dekorum“, Tochter eines amerikanischen Unternehmens, den Zuschlag. Sie bildete mit der Stadt ein Joint Venture, an dem Moskau mit 49% (14 000 €) beteiligt ist. Nach Beendigung der Bauarbeiten soll diese Aktiengesellschaft in die AG „Hotel Moskwa“ umgewandelt werden.


bei russland-www.aktuell.RU:
• Fünf-Sterne-Palast statt Stalin-Bau
Die Stadt gab als Grundstücksbesitzter die 1,7 Hektar Grund und Boden zur Bebauung frei. „Dekorum“ soll nun das Hotelprojekt finanzieren. Insgesamt wird der Neubau 300 bis 400 Millionen € verschlingen.

Damit der Abriss pünktlich zum festgesetzen Termin stattfinden kann, muss der Investor „Dekorum“ allerdings noch 3 Millionen € Gebühren für die Wettbewerbs-Teilnahme überweisen. Außerdem soll die Firma die Hotelangestellten entschädigen und die Bestätigung einer ausländischen Bank über ihre Zahlungsfähigkeit vorlegen. Solange dies nicht geschehen ist, wird der Abriss des „Moskwa“ nicht beginnen.

Ein weiterer Pferdefuß: Da Luschkow bei seinen Planungen Kulturminister Michail Schwydkoi überging, überlegt das Kultur- und das Bauministerium in letzter Sekunde den 30er Jahre Bau zum föderalen architektonischen Denkmal zu erklären – ein Schritt, der den Abriss des Gebäudes verhindern würde.

(sp/.rufo)



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