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Stadtnachrichten    

Moskau     

12-12-2003 Moskau Stadt-Nachrichten
„Da schlugen die Wellen hoch“
Hans-Christian SchmidMoskau. Das deutsche Filmfestival startete dieses Jahr mit dem Film „Lichter“ von Hans-Christian Schmid. In mehreren Episoden beschreibt der Film das Leben an der deutsch-polnischen Grenze. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Menschen verschiedener Nationalität, die verzweifelt nach einem besseren Leben streben. Mit dem Regisseur (Nach fünf im Urwald, 23, Crazy) sprach Stephanie Prochnow über das russische Publikum, Ost-West-Klischees und warum Moskauer Schauspieler in „Lichter“ Ukrainer spielen.

russland-aktuell: Ihr Film erzählt von Menschen an der deutsch-polnischen Grenze. Jetzt zeigen Sie ihn hier in Moskau, einer Stadt, in der die Leute an die 300 Dollar im Monat verdienen. Das ist ein anderes Publikum als in Deutschland.

Schmid: Ich hatte das Gefühl, dass das Publikum den Film hier sehr emotional aufnimmt. Es gab bisher kaum eine Vorführung, nach der die Leute so viel mit mir über den Film sprechen wollten. Bis zu dem Punkt, als zwei junge Zuschauer sagten, eine Episode des Films erzähle genau ihre Geschichte. Sie hätten vieles so oder so ähnlich erlebt. Andererseits ist hier in Moskau natürlich auch ein Großstadtpublikum. Und ähnlich wie bei der Aufführung, die wir in Wahrschau hatten, sind vielleicht manche Probleme, die der Film zeigt, ziemlich weit weg von den Leuten, die in Moskau leben. Es wäre sicher noch einmal anders, den Film in einem ländlichen Gebiet zu zeigen.

russland-aktuell: Haben Sie den Film denn schon in Frankfurt an der Oder und in Slubice gezeigt, an ihren Drehorten?

Schmid: In Slubice zeigen wir den Film erst im Januar. Aber in Frankfurt gab es eine Vorführungen mit einer sehr starken Reaktion. Es entbrannte eine Kontroverse zwischen Leuten, die gesagt haben: „Hier ist es nicht so, hier ist es nicht so schlimm. Ihr zeigt nur die dunklen Ecken der Stadt“ und Leuten die gesagt haben: „Ne, es ist hier genauso schlimm oder es ist sogar noch schlimmer, als der Film es darstellt.“ Da schlugen die Wellen hoch.

russland-aktuell: Als sie mit dem Film „Lichter“ begannen, hatten Sie doch sicher viele Klischees im Kopf. Was waren Ihre anfänglichen Vorstellungen und wie konnten Sie die Klischees umgehen?

Schmid: Wir haben versucht, Klischees zu vermeiden, indem wir einen Abgleich mit der Wirklichkeit herstellen. Das heißt, Michael Gutmann, der Co-Autor von „Lichter“, und ich haben nach dem ersten Treatment in Frankfurt an der Oder recherchiert inwieweit das, was wir uns ausgedacht hatten, zutrifft. Ein Klischee war sicherlich, dass der Bundesgrenzschutz sehr rechtslastig ist und das sie dort unfair mit den Flüchtligen umgehen. Das hat sich nicht bestätigt. Wir haben uns dann entschieden, keine Episode mit einem Grenzschützer als Hauptfigur zu erzählen und keine Wertung gegenüber dem Grenzschutz abzugeben.

russland-aktuell: Noch mal zu Klischees: Mit welchen Vorstellungen sind sie nach Moskau gekommen und haben Sie schon ein paar Eindrücke gesammelt?


Hans-Christian Schmid, Foto: ProchnowSchmid: Ich kannte die Stadt kurz von unserem Casting. Hab es auch diesmal nicht geschafft, viel zu sehen. Aber mir bedeutet es auch viel, mich mit Menschen zu unterhalten, die hier leben. Was ich hier spüre, ist ein Publikum mit sehr viel Neugier, das stark westlich orientiert ist. Die Leute wollen sehen, was in Deutschland passiert oder in England, in Frankreich. Wie es ist, hier zu leben, weiß ich nicht so genau. Aber es ist sicher weit davon entfernt von dem, was sich mancher Deutsche vorstellt, der sofort an Kriminalität denkt.

russland-aktuell: In Ihrem Film haben Sie sich von der deutsch-polnischen Grenze inspirieren lassen. Wäre Moskau auch ein Ort, von dem Sie sich inspirieren lassen könnten?

Schmid: Moskau ist mit Sicherheit ein Ort, der auf mich sehr inspirierend wirkt, weil ich viel Andersartiges und Interessantes entdecke. Wobei es natürlich für mich wichtig wäre, das die Hauptfiguren der Geschichte doch Deutsche wären, weil ich mir nicht zutrauen würde, einen Film zu machen mit einem russischen Hauptdarsteller. Das ist für mich eher die Aufgabe der jungen Regisseure hier.

russland-aktuell: Apropos russische Darsteller. Warum haben Sie russische Schauspieler Ukrainer verkörpern lassen?

Schmid: Die Frage müsste eher lauten: Warum habt ihr nicht die russischen Schauspieler genommen, die man in Deutschland immer sieht? Es war schon ein erster komplizierter Schritt für uns, nicht jemanden aus Berlin zu nehmen, sondern nach Moskau zu kommen. Wir haben aber auch versucht, zu Casting-Agenturen in Kiew Kontakt aufzunehmen. Und es ist uns ungleich schwerer gefallen, weil es dort meines Wissens nach, keine ausgeprägte Filmlandschaft gibt. Deshalb war der nächste Weg hierher zu gehen, nach Moskau.

russland-aktuell: Konnten die Schauspieler denn ukrainisch sprechen?

Schmid: Zu dem Zeitpunkt, als wir anfingen den Film zu machen, hatte ich nur die Information, dass in der Ukraine auch russisch gesprochen wird. Ich habe die Schauspieler gefragt, ob es ein Problem geben könnte, dass sie aus Moskau kommen und Ukrainer spielen würden. Sie meinten nein. Mittlerweile weiß ich, dass es unter Umständen doch ein Problem sein könnte. Ich weiß aber auch, dass in Teilen der Ukraine auch russisch gesprochen wird. Also hab ich mich damit zufrieden gegeben, dass meine Figuren aus diesem Teil des Landes kommen. Aber ich weiß nicht, was passieren würde, wenn man „Lichter“ in der Ukraine vorführen würde - ob die Leute nicht entsetzt wären.

russland-aktuell: Sie kommen ja ursprünglich vom Dokumentarfilm. Was hat Sie bewogen, Spielfilme zu drehen?

Schmid: Ach, eine ganze Reihe von Zufällen. Ich konnten nach der Filmhochschule keine Dokumentarfilme realisieren, weil es ganz einfach keine Sendeplätze gab. Gleichzeitig fing es an, dass ich mich mehr für das Szenische interessiert habe. Für das Erzählen in einer fiktiven Form, weil ich auch bemerkte, dass man manche Dinge im Dokumentarfilm nicht erzählen kann. So bin ich in den Spielfilm reingeschlittert.

russland-aktuell: Und da bleiben Sie auch?

Schmid: Ich hätte Lust wieder einen Dokumentarfilm zu machen, wenn sich die Gelegenheit ergäbe. Aber ich hab sehr viel Glück gehabt, dass ich Filme fürs Kino erzählen kann und ich fühl mich damit sehr wohl.



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