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Im Kampf gegen den Kreml hatte Viktor Schenderowitsch (rechts) keine Chance (Foto: Schdanow/.rufo)
Im Kampf gegen den Kreml hatte Viktor Schenderowitsch (rechts) keine Chance (Foto: Schdanow/.rufo)
Donnerstag, 12.02.2004

„Das Wahlvolk ist unter Kontrolle“

Moskau. Der Satiriker Viktor Schenderowitsch hat die Mächtigen des Landes jahrelang mit seiner "Spitting Image"-Version "Kukly" (Puppen) und anderen Sendungen geärgert. Zusammen mit Ex-Schachweltmeister Garri Kasparow und anderen Intellektuellen hat der Satiriker jetzt das "Komitee 2008" gegründet, das in Russland "echte demokratische Wahlen" fordert. Karsten Packeiser sprach mit Schenderowitsch über die Pressefreiheit und den Umgang des Kreml mit seinen Kritikern.

Gerade hat der russische Presseminister Michail Lessin wegen des Konflikts zwischen BBC und der britischen Regierung seine Besorgnis über die Pressefreiheit in Großbritannien geäußert. Finden Sie solche Erklärungen noch komisch?

Schenderowitsch: Herr Lessin hat bekanntlich seinerzeit in einem Studenten-Kabarett mitgespielt. Ich glaube, da ist einfach der Kabarettist in ihm aufgewacht. Er wusste offensichtlich sehr gut, dass er einen Witz machte.

In den letzten drei Jahren sind Sie drei Mal hintereinander mit ihren Sendungen aus dem Programm geflogen. Zwei Fernsehkanäle, für die Sie arbeiten, gibt es nicht mehr. Haben Sie nicht Angst, dass Sie Ihre letzten Nischen bei dem Radiosender „Echo Moskwy“ und der Wochenzeitung „Nowaja Gaseta“ auch demnächst verlieren könnten?

Abgeschaltet - Der Oppositionssender TV-6 (Foto: Schdanow/.rufo)
Abgeschaltet - Der Oppositionssender TV-6 (Foto: Schdanow/.rufo)
Schenderowitsch: Natürlich mache ich mir Gedanken und wäge ab, wie der Effekt meiner Arbeit sich mit dem Risiko verhält. Ich kann es mir nicht erlauben, einfach so herumzuschreien und zu riskieren, dass der Radiosender, der mir Asyl gewährt hat, seine Lizenz verliert...

...mit anderen Worten, selbst Sie sind inzwischen mit ihrer Kritik vorsichtiger geworden...

Schenderowitsch: Nein. Es gibt zwei Extreme, die man vermeiden muss. Man darf nicht ohne Grund herumpöbeln und seine letzte Plattform riskieren. Aber wenn man vorsichtig und kleinlaut wird und sich den Mund zuklebt, kann man zwar ungestört arbeiten, aber das Ganze macht keinen Sinn mehr. Da könnte ich dann auch gleich zum Staatsfernsehen gehen und „Ewiger Ruhm unserem Präsidenten Putin und der russischen Armee“ singen. Ich habe den Chefredakteur von „Echo Moskwy“ gefragt, ob ich meinen Tonfall besser ändern sollte. Er sagte: Nicht nötig. Unsere Arbeit macht nur Sinn, wenn wir frei sprechen können.

Finden Sie nicht, dass Ihre Ex-Kollegen bei NTW auch nach derÜbernahme des Senders weiterhin vernünftige Arbeit leisten – und keineswegs nur plumpe Kreml-Propaganda liefern?

Schenderowitsch: Der Preis dafür, dass einige dort sich in ihren Sendungen ein wenig ironische Kritik leisten dürfen, war ziemlich hoch. Der Preis waren wir. Die Kollegen, die bei NTW blieben, haben der Vernichtung der freien Presse und des letzten unabhängigen Fernsehsenders in Russland einen legalen Anstrich gegeben. Es ist aber eine Illusion zu glauben, man könne sich in irgendwelchen Schützengräben eingraben und auch unter staatlicher Kontrolle weiter unabhängig bleiben. Als NTW sich nach der Geiselnahme im Moskauer „Nord-Ost“-Theater mit seiner Kritik etwas über die Rote Linie hinüberwagte, wurden die Schützengräben sofort eingenommen, (der erste von Gasprom eingesetzte NTW-Direktor Boris) Jordan gefeuert und gegen einen Mann ersetzt, der an einen sowjetischen Politkommissar erinnert.

Einige Anhänger der Pressefreiheit fordern: Gasprom, Hände weg von NTW (Foto: Packeiser/.rufo)
Einige Anhänger der Pressefreiheit fordern: Gasprom, Hände weg von NTW (Foto: Packeiser/.rufo)
Sie sehen für sich also keinen Weg zurück ins Fernsehen, z.B. zu NTW, wie ihn viele ihrer Kollegen gegangen sind?

Schenderowitsch: Was ich denke, spielt in diesem Fall keine Rolle. Diejenigen, die heute das Sagen im russischen Fernsehen haben, sehen keinen Platz für mich. Ich habe nicht ein einziges Angebot erhalten, obwohl ich im Sommer mehreren Sendern meine Dienste als Journalist und Satiriker angeboten hatte. Es gibt jede Menge Anfragen, Spielshows zu moderieren oder mich auf eine Bühne zu stellen und Anekdoten herunterzuerzählen. Aber für politische Satire gibt es keine Nachfrage.

Liegt das daran, dass es für Sie persönlich keinen Platz mehr gibt, oder daran, dass das Genre an sich im heutigen Russland keine Chance mehr hat?

Schenderowitsch: Beides. Heute gibt es keine Satire und überhaupt keine oppositionellen Ansichten mehr im Fernsehen. Zu Sowjetzeiten gab es die Zeitung „Literaturnaja Gaseta“, das Lieblingsblatt aller Intellektuellen. Die „Literaturnaja Gaseta“ durfte sich damals ein bisschen mehr Freiheiten herausnehmen, als die Parteiorgane „Prawda“ und „Iswestia“. Innerhalb der engen Grenzen, die die Partei setzte, war hier so etwas wie Polemik möglich. Die Fernsehsender NTW oder REN-TV – das sind die „Literaturnaja Gasetas“ im Russland von heute. Was erlaubt ist und was nicht, entscheidet aber der Kreml.

Ihre Kritiker haben ihnen vorgeworfen, immer wieder unter die Gürtellinie ausgeteilt zu haben? Stehen Sie im Rückblick zu allen Sendungen?

Schenderowitsch: Diejenige Ausgabe der „Puppen“, die für den Kreml den letzten Tropfen darstellte, basierte auf der Hoffmann-Erzählung „Klein Zaches genannt Zinnober“. Damals stellten sich alle die Frage „Who is Mister Putin“. Im Rückblick kann ich nur sagen: in den vergangenen vier Jahren haben wir die Antwort erhalten und unsere damalige Diagnose hat sich bestätigt. Mit unserer harten Kritik an der Staatsmacht und an Putin persönlich haben wir nicht über die Stränge geschlagen. Damals hätten wir auch anders vorgehen und mit der Staatsmacht einen Kompromiss aushandeln können. Uns wurde versprochen, die Strafverfahren (gegen Media-Most, die Holding, zu der NTW bis zum Frühjahr 2001 gehörte) einzustellen, wenn wir unsere Informationspolitik in den Bereichen Tschetschenienkrieg und Regierungskorruption geändert und persönliche Kritik an Putin eingestellt hätten. Man hat uns offen gesagt, dass wir die Putin-Puppe aus der Sendung entfernen sollten. Wir hätten darauf eingehen können. Dann wären wir so geworden, wie NTW heute ist, hätten dem Ganzen aber noch mehr Legitimität gegeben.

Bei Russland-Aktuell
• Demokraten träumen von der Nach-Putin-Ära (19.1.2004)
• Sport statt TWS – “Eine große Schweinerei” (24.6.2003)
• Déjà vu – Jewgenij Kisseljow zum 3. Mal abgeschaltet (4.6.2003)
• Medien im Wahlkampf einer gelenkten Demokratie (13.11.2003)
• Pressefreiheit: Moskau ist nicht Bagdad (27.8.2002)
Ist der Feldzug des Kreml gegen kritische Medien beendet, nachdem die beiden oppositionellen Medienmagnaten Wladimir Gussinski und Boris Beresowski ihren Einfluss verloren haben und ins Ausland flüchten mussten?

Schenderowitsch: Die Übernahme von NTW war die entscheidende Episode. Als die Öffentlichkeit es hinnahm, dass der Sender zerschlagen wurde, war das ein großer Sieg für die Machthaber. Alles andere ist technischer Kleinkram, weil alle anderen viel viel schwächer sind. Im Moment werden solche Medien wie „Echo Moskwy“ noch toleriert, denn die Hauptaufgabe ist erfüllt. Die Wahlvolk ist unter Kontrolle. Das alte NTW war ein wichtiger Faktor, der die öffentliche Meinung bestimmte, ein TV-Kanal, der de facto in Opposition zur herrschenden Nomenklatura stand.

(epd)

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