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Was geschehen kann, wenn man unvermittelt eine Zeitreise in eine surreale Gesellschaft unternimmt. „Russian Ark“ gleicht einer psychoaktiven Reise durch die Eremitage. (Foto: Russian Ark)
Was geschehen kann, wenn man unvermittelt eine Zeitreise in eine surreale Gesellschaft unternimmt. „Russian Ark“ gleicht einer psychoaktiven Reise durch die Eremitage. (Foto: Russian Ark)
Dienstag, 15.11.2011

Russian Ark: Eine einmalige Reise durch die Eremitage

Basel. Die Arthur Lourié-Gesellschaft zeigt ein gewagtes Experiment aus der Eremitage in St. Petersburg. Eine Dokumentation an der Grenze des Surrealen. 33 Räume, drei Orchester und 90 Minuten ohne einen einzigen Schnitt.

„Man muss es gesehen haben um es zu glauben“, titelte die New Yorker Wochenzeitung „Village Voice“. „Prachtvoll“, so die „New York Times“. Die Kritiker überschlugen sich mit Lobeshymnen für das mutige Experiment des russischen Regisseurs Alexander Sokurow.

Seine 2002 veröffentlichte Zeitreise durch die Jahrhunderte wurde mit deutscher Beteiligung produziert und stellt ein filmisches Novum dar. Eine Dokumentation mit nur einer einzigen Aufnahme gab es zwar schon einmal von Andy Warhol, als er 24 Sunden im Leben des Empire State Buildings abfilmte, jedoch waren da die Protagonisten rein zufälliger Natur.

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Sokurow geht einen Schritt weiter. Er setzte über zweitausend Schauspieler in Szene und passierte mit der Kamera Raum für Raum des ehemaligen Zarenpalastes. Das Ergebnis seines Museumsbesuchs ist das cineastische Meisterwerk „Russian Ark“, im Original „Russki Kowtscheg“, auf Deutsch „Die Russische Arche“.

Eine Zeitreise ins Zarenreich


Ein im Bild nicht gezeigter Erzähler wandert durch die Eremitage. Wie er hierherkommt, weiß er nicht. Auch die Zeit, in der er sich befindet, kann er nur anhand der Kleidung erkennen. Beim Betreten des Winterpalastes entdeckt er eine Gestalt, die nicht zu dem Fest gehört, auf dem er sich scheinbar befindet.

Diese Gestalt ist der Marquis de Custine, ein französischer Adliger, der Russland im Jahr 1839 wirklich bereist hat. Jener Marquis wird den Erzähler während der Handlung begleiten. Der wiederum fragt sich: „Bin ich unsichtbar oder nimmt einfach nur keiner Notiz von mir?“

Die unwirkliche Reise nimmt Fahrt auf. Es grenzt an eine psychedelische Odyssee inmitten einer absurden Gesellschaft, die sich in den ehrwürdigen Räumen des Winterpalastes tummelt. Derweil erklärt de Custine die Kunstwerke, die die Eremitage beherbergt.

Ästhetik und Unbehagen in einem Aufwasch


„Alles, nur keine Tragödie“, wünscht sich der Erzähler, und fragt sich darüber hinaus, ob das alles nur allein für ihn inszeniert sei – ein Theater gar? Und wo kommt auf einmal Katharina II. her? Aber auch der Fremdenführer, der Marquis, bewegt sich eigenartig befremdlich in den Gemächern.

Der Urheber dieses cineastischen Experiments. Alexander Sokurow gelang mit seinem Film eine technische Meisterleistung. (Foto: Russian Ark)
Der Urheber dieses cineastischen Experiments. Alexander Sokurow gelang mit seinem Film eine technische Meisterleistung. (Foto: Russian Ark)
Als gehöre er zu der erlauchten Gesellschaft, stellt er sie uns vor und ist dennoch so fremd in dieser Menschenansammlung. Man weiß nicht warum, aber es öffnen sich sämtliche Türen für ihn und seinen Begleiter. Zudem entpuppt sich der Guide als ambitionierter Kunstkenner.

Beinahe traumwandlerisch erklärt der Marquis de Custine die einzelnen Exponate. Es sieht fast wieder wie ein ganz normaler Museumsbesuch aus. Jedoch, mit einem Mal platzt die Szene in die Haute Volée der damaligen Hauptstadt.

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Fear and Loathing in St. Petersburg


Was dann geschieht, gleicht einem Film von Terry Gillians, Mitglied der Monty Python-Truppe. Der Verlauf der Geschichte gerät in ein immer absurderes Fahrwasser. Der Betrachter, geführt vom Marquis, entgleitet in eine unwirkliche Welt.

Ballgäste und Museumsbesucher verschmelzen zu einer homogenen Einheit, die von den Räumlichkeiten der Eremitage zusammengehalten wird. Selbst die Ausstellungsstücke scheinen ihre eigene Rolle in diesem Szenario zu spielen. Jedoch erscheinen sie weniger als Kunst denn eher als Mosaiksteinchen der Handlung.

Die Dialoge sprechen ihre eigene Sprache. Wirken sie im ersten Moment noch wirr und zusammenhangslos, erreichen sie trotz einer gewissen Oberflächlichkeit bald eine ungewöhnliche Tiefe. Nahtlos fügt sich das Wort in die surreale Handlung ein.

Meilenstein der jüngeren Filmgeschichte


Aus dem gewagten Experiment, einen Film ohne einen einzigen Schnitt zu machen, wurde eine technische und organisatorische Meisterleistung. Regisseur Alexander Sokurow und dem deutschen Kameramann Tilman Büttner wurde zum ersten Mal seit Sergej Eisenstein wieder eine Drehgenehmigung für die Eremitage erteilt.

Wann und wo:
16.11.2011, 19.30 Uhr – Basel, Ackermannshof, St. Johanns-Vorstadt 19/21
Jedoch, die Zeit für die Filmarbeiten war äußerst knapp bemessen. Gerade einmal zwei Tage standen dem Team zur Verfügung. Ein Tag verging bereits mit den aufwändigen Vorbereitungen.

Am zweiten Tag, dem eigentlichen Drehtag, musste alles sitzen. Das Zeitfenster für den Dreh: ganze zwei Stunden. Die Dialogszenen mussten aus dem Stand gelingen, ein Akklimatisieren der Statisten am Set war unmöglich. Und dennoch, oder aber gerade deswegen, erreichte das Endergebnis einen ungeahnten Qualitätsstandart.

Herausgekommen ist ein Bild menschlicher Ungereimtheit gepaart mit einer extravaganten und beeindruckenden Kulisse und einem verklärten Blick auf die bedeutendste Sehenswürdigkeit St. Petersburgs. Aus einem absolut schrägen Blickwinkel.

Und wer jetzt neugierig geworden ist und wem der Weg nach Basel zu weit erscheint – dieses experimentelle Meisterwerk wurde auch auf DVD für das Heimkino veröffentlicht.



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