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Montag, 02.11.2009

Schweinegrippe, Russengas, ukrainischer Wahlkampf-Virus

Fies ist die Schweinegrippe - aber noch schlimmer ist der politische Spekulationsvirus (Foto: Archiv/.rufo)
Gisbert Mrozek, Moskau. Ganz Europa hielt den Atem an. Die Schweinegrippe schien die Ukraine zu überrollen. Quarantäne wurde verhängt. Kiew bat die NATO um Hilfe. Und dann stellt sich heraus, dass es keine A/H1N1-Epidemie gibt - sondern Wahlkampf und Gaskonflikt.
Zumindest erklärte Premierministerin Julia Timoschenko am Montag, dass es keine Schweinegrippe-Seuche in der Ukraine gebe. Tatsächlich gibt es bisher einen (!) offiziell bestätigten A/H1N1-Toten.

Es scheint, als würde bewusst mit der Unschärfe der Begriffe jongliert. 33 Ukrainer seien an einem äußert gefährlichen Grippevirus gestorben, fast 200.000 Grippekranke gebe es, vermeldet das Gesundheitsministerium am Wochenende.

Ein Toter oder elf Opfer der Schweinegrippe?


Und schon ist die A/H1N1-Epidemie fertig. Das Kleingedruckte wird schon kaum noch wahrgenommen - nämlich dass es 191.000 an verschiedenen Erkältungskrankheiten und Grippe erkrankte Ukrainer gebe. Dass wohl 22 Fälle von Infektion durch Schweinegrippe registriert seien. Und das ein Mensch (!) an der "Seuche" schon gestorben sei. Andere offizielle Quellen nennen Zahlen von 11 verstorbenen Opfern des A/H1N1-Virus.

Ehrlicherweise korrigierte Regierungschefin Timoschenko am Montag die Panikmache. Es gebe gar keine A/H1N1-Epidemie, sondern eine Grippewelle, sagte sie.

Tatsächlich macht es für einen Toten kaum einen Unterschied, ob er an Grippe oder Schweinegrippe verstorben ist. 64 Grippe-Tote, das ist schlimm und spricht u.a. Bände über das ukrainische Gesundheitssystem.

Für die epidemologische Situation in Mitteleuropa aber ist ein Riesenunterschied, ob sich im Osten eine Grippewelle oder eine A/H1N1-Seuche entwickelt.

Die schlimmste Krankheit in der Ukraine ist aber gar nicht einmal diese "besonders aggressive" Grippe, sondern die politische Spekulation mit der Angst der Menschen in der Ukraine und Europa.

Ein besonders aggressiver Spekulationsvirus ...


Ein besonders aggressiver Spekulationsvirus hat seit langem die politische Elite der Ukraine tief durchseucht.

Natürlich denkt Präsident Viktor Juschtschenko schon über die Verhängung des Ausnahmezustandes nach - und lässt seinen Aussenminister bei der Nato um Hilfe nachfragen - denn je grösser die vermeintliche Gefahr, desto heldenhafter scheint hinterher die Rettung.

Und tatsächlich braucht Juschtschenko dringendst irgendeinen richtig grossen Sieg für sich, den sonst wird nix aus dem Sieg bei den Präsidentenwahlen. Und die Gefahr, aus der Juschtschenko die Ukaine retten will, müsste schon so gross sein, dass die Heldentat ihn von gegenwärtig etwa 3 % der Wählerstimmen (laut Umfragen) auf 51 % bringt.

Der Grippevirus ist für Juschtschenko als Feind zu klein


Verständlich, dass da als Feind, den es niederzuringen gilt, alleine der Grippevirus nicht ausreichend ist. Nein, es muss auch noch ein wenig internationale Politik reingemischt werden. Zum Beispiel durch den Appell an die Nato.

Oder auch durch die heute veröffentliche Anweisung Juschenkos an die Regierung Timoschenko, die Gaslieferverträge mit Russland schleunigst zu revidieren.

Sollte Putin es nun tatsächlich wagen, schon wieder der Ukraine das Gas abzudrehen (wie von Putin selbst angekündigt, weil es mal wieder gewaltige ukrainische Gasschulden gibt), dann dürfte das weltweite Entsetzen gross sein.

Schickt Putin die armen Ukrainer in den kalten Schweinegrippetod?


Wie können die Russen nur den armen, kranken, geplagten Ukrainern jetzt im kalten Winter auch noch das Gas abdrehen und die Nation in den sicheren Schweinegrippetod schicken?

Nein, das geht natürlich nicht. Da werden die EU und die NATO natürlich der Ukraine beweisen müssen, wer der wahre Freund und wer der eigentliche Feind (neben dem Grippevirus) der Menschen dort ist.

Nächstenliebe, Schweinegrippe, Russengas und die hilfreiche Nato


Nur: der Ukraine mit Krediten für ihren Gaskonsum unter die Arme greifen werden natürlich weder die Nato noch die EU, auch zu Sankt Martin nicht. Ist doch hinreichend bekannt: Putin hat die Milliarden im eigenen Portemonai.

Kulmulieren dürfte der Konflikt darum wohl in den kommenden Wochen, hin zum Nikolaus- oder Weihnachtsfest. Da lassen sich Nächstenliebe, Schweinegrippe, Russengas und die hilfreiche Nato am besten verkoppeln - und für den ukrainischen Wahlkampf nutzbar machen.

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