Видео ролики бесплатно онлайн

Смотреть в хорошем качестве hd видео

Официальный сайт all-remont 24/7/365

Смотреть видео бесплатно

Dienstag, 17.09.2002

Die Walt Disneys des Ostens

Tscheburaschka (Foto: www.ntvru.com)
Von Karsten Packeiser (Moskau). Seit 1969 bemüht sich ein etwas plumper Wolf, einen kleinen schlauen Hasen zu fangen, gerät jedes Mal in die selbst ausgelegten Fallen und kann dem gewitzten Nager am Ende nur noch "Na warte!" hinterherrufen. Die Serie „Nu, pogodi!" ist in Russland so bekannt wie Mickey Maus oder Tom und Jerry im Westen. Nicht nur Generationen von kleinen Russinnen und Russen und ihre Eltern sind begeisterte Anhänger von Hase, Wolf und den anderen Zeichenfiguren. Selbst Papst Johannes Paul II. rief mehrfach dazu auf, Kindern zu Erziehungszwecken möglichst viele sowjetische Trickfilme zu zeigen. Nach einem Jahrzehnt schwerer Krisen sehen Russlands Kinderfilme-Macher jetzt wieder Licht am Horizont.
„Heute wird auf der Jagd nach dem schnellen Geld sogar in Kinderfilmen überall Gewalt und Kriminalität gezeigt\", bedauert Leonid Schwarzman, ein Altmeister des russischen Trickfilms, die Zustände in seiner Branche. Schwarzman, ein bescheidener alter Herr mit weißem Krabbenfischerbart, hat die Tscheburaschka entworfen, ein plüschiges Phantasietierchen mit großen Ohren und rührigen Kulleraugen, das zusammen mit seinem Gefährten, dem Krokodil Gena, auch im DDR-Fernsehen regelmäßig zu sehen war. Vor allem zeitlos liebenswerte, gutmütige Gestalten wie Tscheburaschka und Gena sind das Erfolgsgeheimnis der russischen Animationsfilm-Tradition. Die Zeichentrickfilme haben nichts von ihrer Anziehungskraft verloren, trotz oder gerade wegen des Kontrastes zum übrigen TV-Programm.

Weit über 1000 Trickfilme entstanden seit den dreißiger Jahren in den Moskauer Studios von „Sojusmultfilm\", dem osteuropäischen Gegenstück zur Filmfabrik von Walt Disney. Die Partei mischte sich erstaunlicherweise kaum in die Arbeit der Filmemacher ein. Eine spürbare Zensur habe es nicht gegeben, erinnert sich Schwarzman: „Wir haben gemacht, was wir wollten.\"

Zu seinen besten Zeiten hatte „Sojusmultfilm\" 600 Mitarbeiter, weniger als die Hälfte ist davon noch übrig geblieben. Mit dem Ende der staatlichen Finanzierung begann für das Studio Anfang der Neunziger Jahre eine Zeit der Wirren. „Sojusmultfilm\" wurde privatisiert, die Erlöse aus dem Verkauf der besten Produktionen ins Ausland versickerten in dunklen Kanälen. Ein ehemaliger Direktor reagierte auf seine überfällige Entlassung, indem er das Studio von einer privaten Wachfirma stürmen ließ und flüchtete später ins Ausland. Heute gehört „Sojusmultfilm\" wieder dem Staat.

\'Tscheburaschka
Obwohl es bislang nur wenige neue Produktionen pro Jahr gibt und die sich den Sendeplatz längst auch in Russland mit Pokemons und Ninja-Kampfschildkröten teilen müssen, blickt der neue „Sojusmultfilm\"-Chef Ernest Rachimow wieder mit Optimismus nach vorne. „Trickfilme haben eine große Zukunft\", ist er sich sicher. Dabei weiß Rachimow, dass er auf die Unterstützung eines Mannes rechnen kann: Erst im Sommer hatte Wladimir Putin sich öffentlich darüber beklagt, dass in Russland kaum noch Kinderfilme hergestellt werden. Seit es Russland auch wirtschaftlich wieder etwas besser geht, scheinen neue Finanzspritzen vom Staat nicht mehr unrealistisch.

Doch in den vergangenen zehn Jahren sind viele der besten Animationszeichner und Regisseure ins Ausland gegangen oder haben ihre eigenen Privatstudios eröffnet. „Wenn ich heute das Geld für die Dreharbeiten bekommen würden, hätte ich die notwendigen Leute nicht mehr\", sagt Ernest Rachimow. Inzwischen sei es eine seiner wichtigsten Aufgaben, die Ausbildung von neuen Mitarbeitern zu organisieren.

Leonid Schwarzman freut sich währenddessen darüber, dass die Tscheburaschka gerade in Japan einen ungeahnten Kultstatus erlangt hat. „Vor dem Hintergrund dessen, was heute sonst so gemacht wird, haben sie die wohl einfach lieb gewonnen\", meint der Künstler. (epd).

Смотреть онлайн бесплатно

Смотреть видео онлайн