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Montag, 25.07.2005

Wyssozki: Der frühe Abgang eines Idols

Wladimir Wyssozki starb vor 25 Jahren (foto: newsru)
Moskau. Vor 25 Jahren starb der legendäre Liedermacher, Dichter und Schauspieler Wladimir Wyssozki. Sein Tod erschütterte die Ex-UdSSR. Die Beisetzung geriet zur ersten spontanen Protestkundgebung des Landes.
Am liebsten hätten die Behörden den Liebling Aller heimlich beigesetzt oder bei einer Leichenschau für eine Woche auf Eis gelegt, bis zum Ende der Moskauer Olympischen Spiele. Doch was mit Wyssozki zu tun hatte, sprach sich immer im Nu herum.

Bald standen mindestens 40 000 Menschen am Taganka-Platz vor dem gleichnamigen Theater. Die Schlange jener, die Abschied vom Verstorbenen nehmen wollten, zog sich unten am Moskwa-Ufer fast bis zum Kreml hin. Der plötzliche Tod des russischen Idols stellte die wegen der Afghanistan-Invasion boykottierten Olympischen Spiele in den Schatten.

Wyssozkis Tod stellte Olympia in den Schatten

Im Juli 1980 wurde die gleißende Sonne gelegentlich von Gewitterwolken verdeckt. Rund um Moskau goss es in Strömen. Zum ersten Mal setzten die Behörden Flugzeuge ein, um schönes Wetter über dem Olympia-Stadion zu „machen“. Die Stadt hinterließ einen gespenstischen Eindruck. Es gab mehr Polizei als Sportler und Olympia-Gäste. Seltsame Geschichten geisterten durch Moskau. Das Olympische Feuer über dem Halbrund des Lenin-Stadions Luschniki wurde als eine Art antike Fackel zu Ehren des verstorbenen Künstlers empfunden. Wyssozki war ja auch eine Figur von antiker Größe gewesen.

Vergleiche wie „russischer Wolf Biermann“ treffen nicht den Kern. Furchtlos, frei inmitten der Unfreiheit war „Wolodja des ganzen Wolkes“ (so der Dichter Andrej Wosnessenski über Wyssozki) auch noch mit einer berühmten Filmdiva verheiratet. Marina Vladi war für die Sowjetmenschen die französische Schauspielerin schlechthin, der unerreichbare Inbegriff der freien westlichen Welt.

„Wolfsjagd“ für Leonid Breschnjew

Wenn eine Festnahme durch den KGB bevorstand, fand sich selbst bei der „Firma“ immer jemand, der Wyssozki beizeiten warnte. Schließlich bestellte der Generalsekretär Leonid Breschnjew, der sich die berühmte „Wolfsjagd“ anhören wollte, den Barden zu sich nach Hause.

„Ein Lied über mich“ soll der Parteichef begeistert gesagt haben. Dann tranken die beiden einen Cognac miteinander. Jeder Sowjetmensch hatte eben seinen eigenen Wyssozki, den er liebte.

Mit Brecht hatte es angefangen

Der Gründer des Theaters an der Taganka, Juri Ljubimow brauchte 1964 einen Song-Interpreten für seine erste Aufführung (Bert Brechts „Ein guter Mensch von Sezuan“). Wyssozki passte die Rolle wie angegossen.

Bald ging man eigens wegen ihm ins Taganka-Theater. Studenten standen rund um die Uhr sich gegenseitig ablösend nach Karten an. Wenn heute jemand sagt, Wyssozki sei zwar ein genialer Dichter, aber ein mittelmäßiger Schauspieler gewesen, ist dies unwahr.

Sein Hamlet hielt den Raum in Atem. „Lärm verstummt, ich trat hinaus zur Bühne“, intonierte er zur Gitarre und fast hörbare Stille breitete sich aus. In den Worten „Abba, Vater, so es möglich wäre, gib, dass dieser Kelch vorüber geht“ ahnte er das eigene Schicksal voraus.

Ein sehr russischer Tod

Er starb mit 42 Jahren viel zu früh. Es war ein sehr russischer Tod. Die Kehlblutung war auf jahrelangen unmäßigen Alkoholgenuss und ständige Überanstrengung beim Singen zurückzuführen. Freunde legten ihn mit einer schwarzen Jeans und einem schwarzen Pullover bekleidet in den Sarg. Seine Witwe Marina Vladi hatte das Kostüm, in dem er den Hamlet gespielt hatte, aus Paris mitgebracht.

Daran und an vieles andere mehr erinnerte man sich am Montag russlandweit in Gedenkveranstaltungen, zu denen Zeitzeugen, aber auch junge Menschen kamen.

Viel Unangenehmemes blieb ihm erspart

Hätte Wolodja die passenden Worte auch für das neue Zeitalter Russlands gefunden? Immer wieder wurde diese Frage gestellt. Eine Antwort darauf gibt es kaum.

Das Taganka-Theater lebte nach seinem Tod noch jahrelang, es war aber nicht mehr das Taganka Wyssozkis. Das alte Schauspielerteam spaltete sich. Die einen blieben beim „Meister“ Ljubimow. Andere gingen zu Wyssozkis Jugendfreund Nikolai Gubenko. Beide spielen heute vor halbleeren Häusern. Die Zeit hat nur Wyssozki verschont. Für die Russen bleibt er immer jung.

(adu/rufo)

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