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Ex-Generalsekretär Igor Jakowenko. Der Streit um die Aufnahme Kadyrows in den Journalistenverband kostete ihn sein Amt (Foto: uralpress) |
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Mittwoch, 23.04.2008
Journalistenverband stolpert über Kadyrow-AffäreMoskau. Der Generalsekretär des Journalistenverbandes, Igor Jakowenko, ist zurückgetreten. Jakowenko wurde Opfer eines Machtkampfs im Verband nach der "Kadyrow-Affäre".
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Die Kadyrow-Affäre begann im März mit der Aufnahme des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow in den Journalistenverband in Grosny. Nach dem Protest prominenter Journalisten in Moskau entschloss sich das Sekretariat des Verbandes, Kadyrow wieder auszuschließen.
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Kadyrow kein Journalist
"Ich weiß nichts von der beruflichen journalistischen Tätigkeit Ramsan Kadyrows. Ich weiß auch nicht, mit welchen Redaktionen der Journalist Ramsan Kadyrow regelmäßig zusammenarbeitet. Ich kenne keine journalistischen Arbeiten, die Ramsan Kadyrow für Fernsehen, Radio oder Zeitungen anfertigt", kommentierte Jakowenko anschließend die Entscheidung.
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Allein eine journalistische Tätigkeit rechtfertige die Aufnahme in den Verband, erklärte Jakowenko
Drohungen aus Grosny zeigen Wirkung
Doch damit war das Hickhack um die Aufnahme Kadyrows noch nicht beendet. Zahlreiche tschetschenische Journalisten drohten mit dem Austritt aus dem russischen Journalistenverband.
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Der Präsident des Verbandes, Wsewolod Bogdanow, musste daraufhin persönlich nach Grosny reisen, um sich bei Kadyrow zu entschuldigen. Der tschetschenische Präsident, dem Menschenrechtler Folter und Mord vorwerfen, bekam daraufhin einen Orden anstatt des Mitgliedsausweises vom Verband.
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Vorwurf: Kein gutes Verhältnis zum Kreml
Auf einer Verbandssitzung am Dienstag warfen zahlreiche Abgeordnete Jakowenko vor, ein schlechtes Verhältnis zu verschiedenen politischen Entscheidungsträgern aufgebaut zu haben.
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Bogdanow forderte die Auflösung des Generalsekretärspostens. Jakowenko kam der Ablösung durch seinen Rücktritt zuvor.
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Der Journalistenverband wird künftig wohl ein loyaleres Verhältnis zur politischen Führung aufbauen. Als erste Maßnahme wollen die Delegierten auf der nächsten Verbandssitzung im Herbst Russlands neuen Präsidenten Dmitri Medwedew einladen.
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