Montag, 16.06.2008
Führer der Kreml-Jugend kennt Nationalfeiertag nichtMoskau. Einen peinlichen Aussetzer leistete sich der Leiter der kremlfreundlichen, patriotischen Jugendbewegung "Naschi", Nikita Borowikow. In einem Interview mit der britischen BBC machte er den Nationalfeiertag Russlands zum Tag der Verfassung.
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"Natürlich glaube ich, dass der 12. Juni ein Feiertag ist. Dieser Tag muss besonders gewürdigt werden, weil die Verfassung, das grundlegende Dokument des Landes ist und nicht nur einfach das Grundgesetz, sondern auch Symbol und Stützpfeiler der nationalen politischen Kultur", sagte Borowikow in einem Telefoninterview.
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Als er vom Redakteur darauf hingewiesen wurde, dass die Verfassung am 12. Dezember 1993 per Volksentscheid angenommen wurde und der 12. Juni, der offiziell "Tag Russlands" heißt, nichts damit zu tun hat, legte Borowikow den Hörer auf.
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Freilich ist Borowikow mit dieser politischen Bildungslücke in Russland nicht allein. Einer Umfrage zufolge wissen nur 37 Prozent der Russen den richtigen Namen des Feiertags.
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Immerhin 40 Prozent erklärten, dass es sich um den "Unabhängigkeitstag" handle. Allerdings ist diese Bezeichnung seit sechs Jahren für den 12. Juni nicht mehr gültig. Gefeiert wird er dennoch im ganzen Land mit großer Freude - schließlich garantiert er ein paar freie Tage auf der Datscha.
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