Dienstag, 22.03.2011
Pentagon-Chef Gates verspricht Mäßigung in LibyenMoskau. US-Verteidigungsminister Robert Gates hat in Moskau erklärt, die Intensität der Militärschläge gegen Libyen werde in den nächsten Tagen nachlassen. Sein russischer Kollege schlug sich dabei im Kreuzzug-Streit auf die Seite Medwedews.
|
|
Libyen war das Hauptthema bei heutigen Gesprächen zwischen den Verteidigungsministern der USA und Russlands, Robert Gates und Anatoli Serdjukow. Letzterer erklärte dabei, dass nun in Libyen leider reale Kampfhandlungen in Gang gekommen seien, bei denen zivile Objekte in Mitleidenschaft gezogen und unbeteiligte Menschen getötet würden. Das darf man nicht zulassen, so Serdjukow.
|
US-Kollege Gates versicherte seinerseits, dass die Aktivitäten der Anti-Gaddafi-Koalition vollständig den Forderungen der Resolution des UN-Sicherheitsrates entsprechen würden und nur der Einrichtung der Flugverbotszonen und dem Schutz der Ziivilbevölkerung dienen würden. Bisher verlief die Militäroperation gegen die Gaddafi-Kräfte recht intensiv. In den nächsten Tagen wird die Intensität der Angriffe zurückgehen, so Gates.
|
Der Pentagon-Chef betonte seine Friedfertigkeit auch auf andere Weise: Bei seinem vorhergegangenen Besuch in St. Petersburg sei ihm die Ehre zuteil geworden, den Mittags-Kanonenschuss von der Peter-Paul-Festung abfeuern zu dürfen. Er hätte dabei aber keinen Schaden angerichtet.
|
Serdjukow stellte sich bei der Beurteilung des Libyen-Engagements einiger Nato-Staaten hinter seinen unmittelbaren Vorgesetzen: Unsere Einschätzung der Lage in Libyen hat gestern Präsident Dmitri Medwedew gegeben, so Serdjukow.
|
Medwedew hatte dabei einerseits die Interventen zur Zurückhaltung und Schonung ziviler Ziele aufgefordert, andererseits die Verantwortung für die Eskalation des Konflikts auf Gaddafi gelegt.
|
Außerdem widersprach er in scharfer Form seinem Mentor und Premierminister Wladimir Putin, der die UN-Resolution zu Libyen mit einem Aufruf zum Kreuzzug verglichen hatte. Derartige Äußerungen könnten einen Kampf der Kulturen provozieren, tadelte Medwedew.
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓
Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Sie können hier oder im Forum (www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
Bisher gibt es zu diesem Artikel noch keine Leserkommentare
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>