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Tödliche Falle für Nachtclub-Besucher: Das "Lahmende Pferd" in Perm (Foto: Vesti) |
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Dienstag, 08.12.2009
Club-Brand in Perm: Zahl der Todesopfer bei 117Perm. Der verheerende Brand in einem Permer Nachtclub hat inzwischen 117 Menschen das Leben gekostet. Ärzte befürchten, dass zahlreiche Schwerstverletzte auch noch sterben werden. Drei Verantwortliche sind in Haft.
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Die Zahl der Todesopfer des schwersten Brandunglücks der neueren russischen Geschichte erhöhte sich bis Dienstag Morgen auf 117. Über 100 der überlebenden Brandopfer wurden inzwischen in Fachkliniken nach Moskau, St. Petersburg und Tscheljabinsk verlegt.
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Darunter sind 28 Patienten, die von den Medizinern als äußerst schwere Fälle eingeordnet wurden - zum Teil ist ihre Haut fast vollständig zerstört. Die Überlebenschancen bei derartig heftigen Verbrennungen sind gering, da der Körper kaum Schutz vor Infektionen hat. Zudem sind bei den meisten Opfern die Lungen geschädigt. Der heutige Dienstag als vierter Tag nach der Katastrophe gilt dabei als besonders kritisch.
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Präsident Dmitri Medwedew hatte am Wochenende verfügt, nicht mit Flugzeugen zu sparen, um die Brandopfer in andere Städte zu verlegen. Auch plastische Operationen sollen auf Staatskosten erfolgen.
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Festgenommene Führungsriege wird Medwedews Zorn zu spüren bekommen
Kein Gehirn und kein Gewissen hätten die Betreiber des Clubs gehabt, schimpfte Medwedew nach dem Brandunglück und forderte die harte Bestrafung der Verantwortlichen. Derartig verhängnisvolle Verstöße gegen Feuerschutz-Regeln seien ein Verbrechen, auch wenn es aus Fahrlässigkeit begangen wird.
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Der offizielle Inhaber des in der Nacht auf Samstag ausgebrannnten Clubs "Das lahmende Pferd" liegt selbst schwer verletzt im Krankenhaus. Festgenommen wurden auch der Gründer (ein reicher Geschäftsmann mit israelischem Pass, der sich noch in der Unglücksnacht aus Perm abzusetzen versuchte), der Artdirector und der Organisator des Feuerwerks. Wie aus Polizeiquellen verlautete, geschah dies auch zu deren eigener Sicherheit, da die Gefahr bestand, dass sie von Angehörigen der Opfer gelyncht werden.
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Notausgang nur fürs Personal
Wie sich herausstellte, wussten die wenigsten Besucher des Clubs, dass es einen zweiten Ausgang hinter der Bühne gab. Er war auch nicht als Notausgang gekennzeichnet. Auf diesem Weg entkamen beispielsweise alle Tänzer, die gerade Pause hatten, dem Inferno.
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Die meisten Opfer ersticktem im Gedränge vor dem Haupteingang, der durch zwei schmale Doppeltüren verengt war, die sich nur zur Hälfte öffnen ließen. Unter den Toten und Verletzten sollen auch zahlreiche Angehörige von Behörden und Justiz sein, die von den Betreibern zu dem Club-Jubiläum eingeladen worden waren.
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Feuerwerk zu Neujahr unter Beschuss
In zahlreichen russischen Regionen ergingen inzwischen Verbote, in öffentlichen Gebäuden bei den anstehenden Weihnachts- oder Neujahrsfeiern irgendwelche Feuerwerkskörper zu benutzen. Auch sollen Lieferwege, Anbieter und Märkte für Pyrotechnik jetzt scharf kontrolliert werden. Bisher sind Feuerwerkskörper in Russland ganzjährig frei erhältlich.
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In Perm begannen am Montag die Beerdigungen der Unglücksopfer,. Die vor allem als Kulturmetropole aufstrebende Millionenstadt war erst im September 2008 Schauplatz einer ähnlichen Katastrophe: Beim Absturz einer anfliegenden Boeing kamen hier 88 Menschen ums Leben.
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