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Im Gerichtssaal konnte Chodorkowski erstmal wieder ein richtiges Interview geben (Foto: newsru.com) |
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Freitag, 29.10.2010
Aktualisiert 29.10.2010 15:56
Direkt-Interview mit Chodorkowski erscheint MontagMoskau. Die Nowaja Gaseta wird am Montag das erste ohne Mittelsmänner geführte Interview mit den inhaftierten ehemaligen Yukos-Besitzern Michail Chodorkowski und Platon Lebedew veröffentlichen. Es wurde bereits vor zwei Wochen im Gerichtssaal geführt.
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Die Zeitung hatte dafür eine Genehmigung des Gerichtes erhalten. Veröffentlich werden sollte das Gespräch aber erst nach den Plädoyers und Schlussworten in dem Prozess, um nicht auf dessen Verlauf Einfluss zu nehmen.
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Nachdem Michail Chodorkowski in dem anderthalb Jahre dauernden zweiten Strafprozess gegen ihn bereits selbst ein dreistündiges Statement abgegeben hat, sieht die Zeitung nun kein Hindernis mehr, ihr Interview zu publizieren.
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Was Chodorkowski Putin gefragt hätte
Die Zeitung veröffentlichte vorab nur eine Antwort Chodorkowskis aus dem Gespräch. Auf die Frage, was er Wladimir Putin gefragt hätte, wenn dieser doch als Zeuge in dem Prozess vorgeladen worden wäre, sagte Chodorkowski:
Putin war erst Premierminister, dann Präsident in der ganzen Zeit, während der wir, nach Meinung der Anklage Öl gestohlen haben. Ich hätte gerne von ihm gewusst, in wie weit er es für real hält, dass die Tatsache, dass 20 Prozent des in Russland geförderten Öls gestohlen wurden, ihm verborgen bleiben konnte.
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Chodorkowski animiert Richter zu "Diebstahl"
Chodorkowski hatte in seinem Plädoyer den Richter Viktor Danilkin zu einem vergleichenden Experiment aufgefordert: Er solle doch aus der vom Gericht abhängigen Gerichtskantine ein Mittagessen stehlen aber erst, nachdem er es bezahlt hat, um in der Folge die Möglichkeit des Diebstahls des Mittagessens sicher zu stellen.
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Anschließend solle der Preis des Kantinenessens mit einem Mittagessen im nahen Hotel Radisson-Slawjanskaja verglichen werden da man ihm vorwirft, das von Yukos von den Tochterunternehmen gekaufte Öl sei billiger gewesen als der Ölpreis in Rotterdam.
Ich denke, zu diesem Preis würde kein Richter sich hier ein Essen kaufen, sagte Chodorkowski. Aber wenn Sie dann noch ein Essen für Ihren Bekannten bezahlen, dann war es schon Diebstahl durch eine organisierte Gruppe.
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Weitere sechs Jahre Haft gefordert
Die Staatsanwaltschaft hatte für die beiden Angeklagten 14 Jahre Haft gefordert - allerdings unter Einrechnung ihrer ersten Haftstrafe von acht Jahren, die 2011 abläuft.
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Chodorkowski und Lebedew kämen in diesem Falle also erst 2017 frei - sofern nicht noch ein drittes Verfahren gegen sie angestrengt wird, was gerüchteweise bereits behauptet wurde.
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(Topfoto: Archiv/.rufo)
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