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Wer Sorgen hat, hat auch Likör ... oder besser Wodka ... (Foto: Archiv) |
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Freitag, 12.12.2008
Krise im Alltag: Russen werden pessimistisch u. trinkenMoskau. Die Stimmung in Russland, die mit dem putinschen Wirtschaftswunder Höhenflüge erlebte, stürzt mit Beginn der Krise schnell in den Keller, belegen Umfragen. Manche flüchten in Alkoholismus.
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"Die Menschen fangen schon an zu trinken," klagte auf einer Pressekonferenz in dieser Woche eine Sprecherin des Sozial- und Gesundheitsausschusses des Förderationsrates in Moskau.
Dies sei die Folge unverantwortlicher Alkoholwerbung in der Vergangenheit, die vorspiegelte, dass Alkohol die Sorgen vertreibe. "Wir stecken den Kopf nicht in den Sand, sondern in den Suff".
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Wer Sorgen hat, hat auch Likör
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es in Russland offiziell 2,5 Millionen Alkoholkranke. 75 Prozent der Selbstmorde werde in Russland unter Alkoholeinfluss begangen.
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Der durchschnittliche Alkoholkonsum in Russland habe sich im Laufe des vergangenen Jahrzehnts nach seinen Angaben verdoppelt, versicherte der Sprecher des Duma-Gesundheitsauschusses. Gegenwärtig betrage er 15 bis 18 Liter reinen Alkohols pro Kopf der Bevölkerung im Jahr.
Dabei sei der Konsum von Selbstgebrannten und anderen Surrogaten nicht berücksichtigt. Die Situation könne sich im Laufe einer Wirtschaftskrise verschlimmern.
Die Weltgesundheitsorganisation nannte 2006 allerdings noch 9,7 Liter Alkohol als Durchschnittskonsum, räumte aber ein, dass die realen Zahlen das Doppelte betragen könnten. In den 50iger Jahren lag der Konsum in Russland nur bei drei bis vier Litern.
Nach Meinung der Gesundheitspolitiker aus Duma und Föderationsrat könnte sich das sowieso zu grosse Alkoholproblem des Landes im Zuge der Krise weiter verschärfen.
Nach Umfragen des Meinungsforschungsinstitutes WZIOM, hat sich die Stimmungslage in Russland in den letzten Monaten bereits spürbar verschlechtert.
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Doppelt so viele Pessimisten, ein Drittel weniger Optimisten
Die Zahl der Pessimisten hat sich nach den Umfragen verdoppelt. Meinten im Januar 9 Prozent der Befragten, sie würden in einem Jahr schlechter leben als jetzt, so betrug diese Zahl im November 22 Prozent.
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Hofften im Januar noch 32 % auf eine Besserung ihres Lebensstandards, so gab es im November nur noch 20 Prozent Optimisten.
Allerdings bezeichneten sich im Januar und auch im November etwa ein Drittel der Befragten als "zufrieden".
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Etwa zwei Drittel der Befragten stuften ihren Lebensstandard als "mittelmässig" ein (66 % im Januar, 60 % im November). 58 % der Befragten schätzen im November die politische Situation in Russland als stabil ein.
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