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Russland-Aktuell
Die Netzeitung von .RUFO
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Montag, 15.12.2014 | |||
NGO-Büro in Grosny nach Kadyrow-Kritik abgebrannt |
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Nach der Terrorattacke auf Grosny am 4. Dezember, bei dem 14 Polizisten ums Leben kamen, hat Tschetscheniens Oberhaupt Ramsan Kadyrow die Verwandten der Angreifer in Sippenhaft genommen. Wenn ein Kämpfer in Tschetschenien einen Mitarbeiter der Polizei oder einen anderen Menschen tötet, dann wird die Familie des Kämpfers sofort aus Tschetschenien ausgewiesen ohne Rückkehrrecht. Ihr Haus wird zugleich bis auf das Fundament abgerissen, schrieb Kadyrow in seinem Instagram-Account kurz nach der Tat. Tatsächlich beklagte einige Tage später der Leiter der tschetschenischen Filiale des Komitees gegen Folter Igor Kaljapin, dass den Angehörigen der mutmaßlichen Täter die Häuser niedergebrannt worden seien. Er forderte die Behörden auf, Ermittlungen einzuleiten. Sturm der EntrüstungDas Ermittlungskomitee sah in Kadyrows Vorgehen keinen Rechtsbruch, dafür brach in Tschetschenien ein Sturm der Entrüstung gegen die Bürgerrechtler los - angeführt von Kadyrow selbst. In Tschetschenien bin ich für den Schutz der Menschenrechte zuständig, ereiferte er sich und deutete an, dass Kaljagin möglicherweise selbst an der Finanzierung des Anschlags beteiligt gewesen sei. Daraufhin organisierten Kadyrows Anhänger am Samstag in Grosny eine Anti-Terror-Kundgebung mit 50000 Menschen, auf der es auch scharfe Ausfälle gegenüber Bürgerrechtlern gab, die nicht den Opfern der Anschläge, sondern den Verwandten der Banditen ihre Aufmerksamkeit schenkten. Büro abgebranntAm Abend brannte dann das Büro des Komitees gegen Folter in Grosny nieder. Offiziell ist die Brandursache noch nicht bekannt. Kaljapin vermutet, dass es sich um Brandstiftung handelt. Er berichtete von mehreren Drohungen gegen ihn. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand. Die Bürgerrechtler waren zu der Zeit bei einem Interview. Als zwei Juristen der NGO am nächsten Morgen im Büro die Schadenshöhe fixieren wollten, wurden sie eigenen Worten nach ohne Angabe von Gründen festgenommen, Telefon und Computer beschlagnahmt. Erst nach einigen Stunden kamen sie wieder auf freien Fuß. Die Innenbehörde Tschetscheniens bestreitet den Vorfall. Die NGO bereitet eine Beschwerde vor dem Ermittlungskomitee wegen illegaler Freiheitsberaubung vor. Das Komitee gegen Folter werde aber seine Arbeit in Grosny fortsetzen, sagte ein Sprecher der Organisation. |
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