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Montag, 27.11.2006

Russischer Oligarch zerschmettert Ferrari und sich

Dies ist die vordere Hälfte von Kerimows Ferrari. (Foto: autospies.com)
St. Petersburg. Sulejman Kerimow, einer der reichsten russischen Geschäftsmänner und zugleich Duma-Abgeordneter, hat in Nizza einen 660 PS starken Ferrari an den Baum gefahren. Er erlitt dabei schwere Verletzungen.
Der Unfall geschah am Samstag Nachmittag auf der berühmten Promenade des Anglais, dem Strandboulevard von Nizza. Mit einer offenbar weit höheren Geschwindigkeit als den dort erlaubten 50 km/h donnerte der schwarze Ferrari Enzo des russischen Milliardärs gegen eine Baum – und ging in Flammen auf.

Lebensgefährliche Verletzungen


Selejman Kerimow führt den Konzern Nafta-Moskwa (foto: newsru.com)
Passanten zogen Kerimow und seine Begleiterin – dabei soll es sich um die russische Fernsehmoderatorin Tina Kandelaki handeln – aus dem brennenden Wrack. Während Kandelaki kaum verletzt wurde und angeblich schon wieder nach Moskau zurückgekehrt ist, musste der 40 Jahre alte Kerimow mit einem Hubschrauber nach Marseille in eine Spezialklinik für Verbrennungspatienten geflogen werden. Er erlitt auch Schädelverletzungen. Sein Zustand sei sehr ernst, ob er überlebe, entscheide sich in den nächsten 48 Stunden, erklärten die französischen Ärzte.

Super-Ferrari als Milliardärs-Attribut


Kerimows Enzo Ferrari, ein Supersportwagen mit 660 PS und 355 km/h Höchstgeschwindigkeit, wurde bei dem Unfall entzwei gerissen. Das Auto hatte einen Neupreis von 650.000 Euro. Für einen Multimilliardär wie Kerimow handelt es auch bei solchen Summen um Spielgeld: Das Vermögen des aus Dagestan stammenden Kerimow wird auf 7,2 Milliarden Dollar taxiert.

Laut Forbes steht er auf der Weltrangliste der reichsten Menschen auf Platz 72 und gehört zu den zehn reichsten Russen. Kermimow führt den Konzern Nafta-Moskwa, der sich neben dem ursprünglichen Ölhandel in letzter Zeit stark in riesigen Immobilienprojekten engagierte.

Kerimows Nafta-Moskwa an Gazprom und Sberbank beteiligt


Angeblich kontrolliert Nafta-Moskwa inzwischen auch 4,5 Prozent der Gazprom-Aktien, womit Kerimow nach der deutschen E.ON-Ruhrgas dfer zweitgrößte Privataktionär des russischen Energiegiganten wäre. Darüberhinaus ist Nafta-Moskwa mit 6 Prozent an der größten russischen Bank, der Sberbank, sowie mit 20 Prozent an der BIN-bank beteiligt.

Kerimow hat seit 1999 auch ein Duma-Mandat der Schirinowski-Partei LDPR inne. Im russischen Parlament ist er unter anderem als Vizevorsitzender des Ausschusses für Sport und Jugend aktiv. Der sonst gerne zu Verschwörungstheorien neigende Wladimir Schirinowski bezeichnete das Geschehen als „üblichen Unfall, ein Zufall“. Er wolle die Untersuchungsergebnisse der französischen Behörden abwarten. Er spekulierte zwar, dass möglicherweise „das Auto nicht in Ordnung war“, aber im Prinzip „wissen wir nichts“.

Neben Politik und Business ging Kerimow einem klassischen Playboy-Leben nach: Zu seiner Umgebung – ob nun als gute Freundinnen oder ständige (Ex-)Begleiterinnen – zählt die russische Boulevard-Presse auch die TV-Moderatorin und Möchtegern-Politikerin Ksenia Sobtschak sowie die Primaballerina Anastasia Wolotschkowa. (ld/rufo)

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