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Mittwoch, 27.04.2011

Lukaschenko explodiert wegen Tschernobyl, Kiew und EU

Nach der Nichteinladung zur Tschernobyl-Konferenz stehen bei Lukaschenko die wenigen Haare hoch (Foto: Djatschkow/.rufo)
Minsk. Ausgeladen: Bei den Kiewer Trauerfeiern für die Tschernobyl-Katastrophe fehlt Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko. Der erregt sich „tierisch“ und beschimpft Janukowitsch und Barroso.
Dmitri Medwedew ist zur Trauerfeier nach Tschernobyl gekommen. Patriarch Kyrill I. betete am Unglücksort für die Opfer der Atom-Katastrophe. Selbst EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und Frankreichs Premier Francois Fillon durften bei der internationalen Tschernobyl-Geberkonferenz in Kiew auftreten.

Weißrussland von Tschernobyl-Katastrophe schwer getroffen


Nur Alexander Lukaschenko musste draußen bleiben, obwohl Weißrussland durch die Katastrophe ebenso gelitten hat wie die Ukraine – das Kernkraftwerk Tschernobyl steht nur 15 Kilometer von der ukrainisch-weißrussischen Grenze entfernt, die Caesium-137-Kontamination bei Gomel (Homel) und Mosyr (Masyr) ist immer noch extrem hoch.

Für Kiew, das die Trauerfeiern organisiert, bestand von Beginn an ein diplomatisches Problem: EU-Kommissionspräsident Barroso hatte sein Kommen zur Tschernobyl-Konferenz davon abhängig gemacht, dass Lukaschenko dort nicht anwesend sein werde. Zumindest werde er das Gebäude verlassen, wenn der weißrussische Präsident es betrete, hatte Barroso angekündigt.

EU-Sanktionen gegen Lukaschenko


Grund des Affronts sind die Vorfälle nach den Präsidentenwahlen in Weißrussland. Lukaschenko gewann die Wahlen. Offiziell bekam er 80 Prozent der Stimmen. Die Opposition demonstrierte gegen das ihrer Ansicht nach gefälschte Ergebnis und wurde von der Polizei auseinandergeknüppelt. Die EU verhängte daraufhin Sanktionen gegen Minsk – unter anderem wurden jegliche diplomatische Kontakte abgebrochen.

Für die Ukraine stand nun die Frage, welchen der beiden Politiker zur Konferenz einzuladen. Kiew braucht Geld, um einen neuen Sarkophag für den immer noch strahlenden Reaktor zu bauen. 700 Millionen Euro erhoffte sich die Ukraine von der EU. Also lud Präsident Janukowitsch Barroso ein und Lukaschenko aus – genauer gesagt, sein Besuch sollte still um eine Woche verschoben werden.

Weniger Geld für Kiew als erhofft aus Brüssel


Doch ist die Rechnung Janukowitschs nicht aufgegangen. Die EU spendiert der nach der internationalen Finanzkrise immer noch klammen Ukraine „nur“ 550 Millionen Euro für die Beseitigung der Tschernobyl-Folgen.

Und wer gehofft hatte, dass sich Lukaschenko still in sein Schicksal fügen werde, kennt den Charakter des Präsidenten schlecht. So explodierte in Minsk 25 Jahre nach Tschernobyl nun auch Lukaschenko. Auf die Frage von Journalisten, warum er in Kiew fehle, ereiferte er sich: „Leider ist auch die jetzige Führung der Ukraine noch schlitzohrig (eigentlich: verlaust) genug. Die Frage müssen Sie Janukowitsch stellen.“

Lukaschenko schwadroniert von Ziegenböcken und Läusen


Auch Barroso bedachte der ehemalige Kolchos-Direktor Lukaschenko mit einem Namen aus dem Tierreich: „Was solche Esel (wörtlich eigentlich: Kosjol – Ziegenbock) wie Barroso betrifft, so gab es einen Barroso in Portugal. Dort haben sie ihn fortgejagt und ihm ein warmes Plätzchen in der EU verschafft. Ich schaue eigentlich nicht darauf, was irgendwelche EU-Beamten schwatzen.

Die Ukraine tanze nach der Pfeife aus Brüssel, erklärte Lukaschenko. Er hingegen werde nicht um Hilfe bitten, auch wenn sie sein Land brauche. Aus Trotz hat Lukaschenko übrigens auch seinen Kiew-Besuch in der kommenden Woche abgesagt.

Kiew ist sauer


In Kiew sind Lukaschenkos Äußerungen nicht besonders gut angekommen. Das ukrainische Außenministerium nannte sie „beispiellos inkorrekt“. Ein Sprecher der Regierungspartei „Partei der Regionen“ erinnerte Lukaschenko daran, dass Kiew eigentlich noch der einzige Partner sei, den Minsk habe, um seiner außenpolitischen Isolierung zu entgehen.

Tatsächlich war es die Ukraine, die es Lukaschenko im vergangenen Jahr erlaubte, mal wieder einen Machtkampf mit Russland zu wagen. Da Weißrussland selbst keinen Zugang zum Meer hat, ist Minsk auf die ukrainischen Häfen angewiesen, um an venezolanisches Öl zu kommen. Dies soll nach Einschätzung Lukaschenkos die Abhängigkeit seines Landes von russischen Rohstoffen verringern.

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