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Russland-Aktuell
Die Netzeitung von .RUFO
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Dienstag, 19.03.2013 | |||
Russland schmiedet demonstrativ an der Achse mit China |
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Russland sieht seine Zukunft in der BRICS. Nach dem Zerfall der Sowjetunion und dem Verlust der eigenen Rolle als Supermacht propagiert Moskau das Wertesystem einer multipolaren Welt. Die aufstrebenden BRICS-Staaten sollen die Übermacht der Vereinigten Staaten nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch einengen und Moskaus Einfluss in der Welt stärken.BRICS soll den Westen als Zentrum ablösenAus einem Strategiepapier der russischen Regierung, aus dem die Tageszeitung Kommersant zitiert, geht hervor, dass der Kreml die BRICS als neues mögliches Einflusszentrum sieht, das den Westen ablösen könnte. Die Agenda des Gipfels am 26. 27. März im südafrikanischen Durban ist daher so vollgestopft wie noch nie. Da geht es um die Umgestaltung der Weltwirtschaft, die Reform des IWF und anderer internationaler Finanzinstitute bis hin zur Diskussion über die Abschaffung des US-Dollars im Handel zwischen den BRICS-Staaten, um die nationalen Währungen zu stärken, und die Verlegung eines milliardenteuren Seekabels, das die BRICS-Wirtschaften enger zusammen schweißen soll. China und Russland wollen Handel verdoppelnEin Seekabel braucht es nach China nicht. Schon jetzt demonstrieren Moskau und Peking den Schulterschluss. Der neue Premier Li Keqiang will das Handelsvolumen im Eiltempo auf 124 Mrd. Euro verdoppeln. Politische Probleme zwischen beiden Ländern gebe es nicht, versicherte Li. Staatschef Xi Jinping wird vom 22. bis 24. März in Moskau erwartet. Es ist der erste Auslandsbesuch von Xi nach seinem Amtsantritt; eine Visite mit Symbolcharakter. Auch China ist auf der Suche nach einem Bündnispartner, da es nun in immer schärferen Konflikt mit den USA um den weltweiten Führungsanspruch gerät. Russland wird zum AnhängselDoch Russland gerät gegenüber seinem Nachbarn immer stärker ins Hintertreffen. Dank hoher Ölpreise wächst zwar auch die russische Wirtschaft, doch im Vergleich zu den Wachstumsraten im Reich der Mitte, nimmt sich der Progress vergleichsweise bescheiden aus. Zudem wird Russland auf die Rolle als Rohstofflieferant festgenagelt. Zahlreiche Abkommen aus der jüngsten Vergangenheit bestätigen das: Russen und Chinesen wollen gemeinsam Holz fällen und Steinkohle, Eisenerze, Edelmetalle, Apatit und Molybdän in Russland abbauen. Daraus sollen dann u.a. Ziegelsteine, Kupferplatten, Möbel und verschiedene technische Produkte werden. Auffällig: Abgebaut werden die Rohstoffe in Russland, produziert wird auf chinesischer Seite. Russland liefert China die Energie für den AufstiegAuch Xi bringt rund 20 Vereinbarungen mit. In erster Linie geht es wohl um die Energieverträge, die seit Jahren verhandelt werden. Doch der Streit um die Öl- und Gaslieferungen macht auch deutlich, dass Russland in China keinen einfachen Partner hat. Peking ist es gewohnt, seine Forderungen durchzusetzen. Hohe Preise zahlt China nicht. Das mussten auch Rosneft und Gazprom erfahren. Freilich dürfte der gewaltige Energiehunger Chinas die Beamten im Kreml mittel- und langfristig über die geringere Marge der Lieferungen hinwegtrösten. |
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