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Am Gottesdienst für Patriarch Alexi II. am Sonntagmorgen nahmen 5.000 Gläubige teil. Auch am Montag nahm die Menschenmenge vor der Christus-Erlöser-Kathedrale nicht ab. (Foto: Djatschkow/.rufo)
Am Gottesdienst für Patriarch Alexi II. am Sonntagmorgen nahmen 5.000 Gläubige teil. Auch am Montag nahm die Menschenmenge vor der Christus-Erlöser-Kathedrale nicht ab. (Foto: Djatschkow/.rufo)
Montag, 08.12.2008

"Von ihm geht eine stille Energie aus, wie er da liegt"

Gisbert Mrozek, Moskau. Es nieselt. Kilometerlang windet sich die Schlange der wartenden Gläubigen um die riesige Christus-Erlöser-Kathedrale, in der Patriarch Alexi II. aufgebahrt ist. Tag und Nacht nur Stille, Füssescharren.

Leiser Psalmengesang der Wartenden schwebt über den Menschen. Manche haben Blumen mitgebracht, manche beten still. Alexi II. verkörperte die Wiedergeburt der russisch-orthodoxen Kirche.

Der Patriarch von Moskau und ganz Russland ist für die orthodoxen Christen so wichtig (oder noch wichtiger) wie der Papst für den Westen, seit es einst hieß, Moskau sei das Dritte Rom und ein Viertes werde es nicht geben. Aber Alexi II. hat noch eine ganz besondere Bedeutung für die Gläubigen, weil in seiner Zeit die Kirche und der Glauben in Russland wieder auferstanden sind.

Er hat nicht nur die Erlöserkathedrale wiederaufgebaut



"Er hat doch auch die Erlöserkathedrale wieder aufgebaut, die Stalin hatte zerstören lassen", erklärt leise eine alte Moskauerin in der Warteschlange. Gesprengt wurden die goldenen Kuppeln der größten Kathedrale Russlands am 5.Dezember 1931 als Alexi gerade zwei Jahre alt war. Die aus Spenden neu errichtete Kathedrale konnte Alexi II. im Jahre 1997 weihen. "Und er starb an einem 5.Dezember", sagt die alte Frau. Suchen nach Sinn und Symbolen.

Für ihn läuteten die Großen Glocken von allen 600 Kirchen Moskaus


Als Patriarch Alexi II. am Samstagnachmittag aus seiner Residenz in Moskau-Peredelkino getragen wurde, da läuteten die großen Glocken von allen 600 Kirchen Moskaus elf schwere, langsame Schläge wie es Brauch ist in der russisch-orthodoxen Kirche. Als sein Vorgänger im Jahre 1990 gestorben war, da läuteten in Moskau nur 60 Kirchenglocken.

Und diesmal läuteten für Alexi II. auch die Glocken der Kirchen der russisch-orthodoxen Auslandskirche, denn sein Verdienst war es auch, dass die Spaltung überwunden wurde.


"Mit ihm geht eine ganze Epoche von uns"


"Mit ihm geht eine ganze Epoche von uns", meint eine andere Wartende mit Tränen in den Augen. "So viele Kirchen und Klöster sind in seiner Zeit im ganzen Land neu erstanden." Ein paar Meter weiter steht eine jüngere Frau mit einem dick eingemummelten Kleinkind auf dem Arm. "Er hat uns die Möglichkeit gegeben zu glauben und zu lieben", sagt sie, dann muss sie weiter. Die Schlange der Wartenden rückt wieder zwanzig Meter weiter vor am Sockel der Kathedrale entlang.

"Bald sind wir da", meint ein Mann in einem nicht mehr ganz neuen Mantel. "Wir warten schon seit fünf Uhr." Es ist bald Mitternacht, aber die Menschen sind geduldig. "Wir haben lange gestanden, weil doch der Gottesdienst lief und viel wichtige Prominenz da war."

Fotogalerie (Foto anklicken)
Abschied von Patriarch Alexi II. in der Erlöserkathedrale (I.)
Am Samstagnachmittag war Patriarch Alexi II. aus der bescheidenen alten Hauskirche seiner Residenz in Moskau-Peredelkino geholt worden, von der aus das Haus, in dem Boris Pasternak "Doktor Schiwago" schrieb und das Grab des Dichters fast zu sehen sind. Drei Tage lang wird Alexi aufgebahrt im offenen Sarg in der prächtigsten Kathedrale Russlands vor der Großen Ikonostase liegen, das Gesicht abgedeckt mit einem Tuch, wie es bei toten geistlichen Würdenträgern üblich ist.

Der ebenfalls weißbärtige Kirill wirkt jung und energisch ...


Den Abendgottesdienst für Alexi II. lasen am Samstag gemeinsam alle Mitglieder des Heiligen Synods, Metropoliten und Bischöfe, geleitet von Metropolit Kirill von Smolensk und Kaliningrad. Neben den langbärtigen alten Metropoliten Filaret und Juwenali wirkt der ebenfalls schon weißbärtige Kirill geradezu jung und energisch. Er ist auch nur 62 Jahre alt, so wie auch Alexi, als der vor 18 Jahren zum Patriarchen gewählt wurde.

Bei Russland-Aktuell
• Eine Moskauer Metrostation wird nach Alexi II. benannt (08.12.2008)
• Papst Benedikt will für Patriarch Alexi II. beten (07.12.2008)
• Metropolit Kirill wird Statthalter des Patriarchen (06.12.2008)
• Patriarch Alexi II. aufgebahrt - Nachfolger gesucht (II) (06.12.2008)
• Geschichte Russland: Moskauer Kathedrale gesprengt (05.12.2008)
Kirill ist seit Jahren der profilierteste Vordenker der russisch-orthodoxen Kirche. Er vertritt das Moskauer Patriarchat nach außen und ist auch führend im ökumenischen Prozess. Kirill war mehrfach in Deutschland, so auf dem Kölner Kirchentag 1970, hat sich mit Bundesaussenminister Frank-Walter Steinmeier getroffen.

Viele russich-orthodoxe Christen meinen, er sei das richtige neue Kirchenoberhaupt, aber darüber wird bald eine Große Kirchenversammlung entscheiden müssen, der die Metropoliten, Bischöfe, Vertreter der Geistlichkeit und Abgeordnete der Gemeinden angehören. Die Wahl muss im Laufe eines halben Jahres stattfinden. Wann, dass bestimmt der Heilige Synod am Tag nach der Bestattung des Patriarchen.

Keine einfachen Diskussionen zwischen den alten Herren an der Spitze der russisch-orthodoxen Kirche


Es sind wohl keine einfachen Diskussionen zwischen den alten Herren an der Spitze der russisch-orthodoxen Kirche. Jedenfalls brauchten sie am Sonnabendnachmittag, als sie sich schließlich alle in der Patriarchenresidenz in Peredelkino versammelt hatten, mehr als zwei Stunden, um Kirill als vorläufigen Statthalter des Patriarchats zu bestimmen. Er leitet auch den Bestattungsausschuss der Kirche.

In der Sowjetunion galt der Vorsitzende des Beerdigungskomitees für einen verstorbenen Generalsekretär der Kommunistischen Partei immer als aussichtsreichster Nachfolgekandidat.

Drei Tage lang wird Alexi II. aufgebahrt bleiben, bevor er dann seinen letzten Weg antritt aus der Erlöserkathedrale, die er wiederaufgebaut hat in die viel kleinere Kathedrale der Erscheinung des Herrn, in der er als Bischof Jahre lang die Gottesdienste gehalten hat.

Jelochow-Kathedrale der Erscheinung des Herrn ist ein Symbol der Kontinuität


Alexi II. hatte sich selbst gewünscht, in der Jelochow-Kathedrale begraben zu werden, die ein Symbol der Kontinuität der russisch-orthodoxen Kirche ist. Sie wurde sogar auch in Novemberrevolution und in der Zeit der stalinschen Kirchenverfolgungen nie geschlossen.

Alexej Michailowitsch Rüdiger (auf russisch Ridiger geschrieben), wie er mit bürgerlichem Namen hieß, Sohn einer baltendeutschen Kaufmannfamilie aus Tallinn, wird dort seinen Platz gegenüber der Gräber des Patriarchen Sergej und des Moskauer Metropoliten Alexi aus dem 14.Jahrhundert finden.

"Es geht von ihm richtig spürbar eine stille Energie aus, wie er da liegt", sagt eine kopftuchbedeckte Moskauerin in der Metrostation neben der Erlöserkathedrale.

Sie ist zufrieden mit sich und der Welt, denn sie hat es geschafft, in der Kathedrale eine Kerze für den Toten aufzustellen - und eine für ihre alte Mutter.

(gim/epd/rufo)



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