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Mittwoch, 07.07.2010

Hürdenlauf für Behinderte im olympischen Sotschi

Behinderte haben es schwer in Sotschi. Selbst wenn es Rampen gibt, sind diese oft zu steil, wie hier am Rathaus (Foto: Ballin/.rufo)
André Ballin, Sotschi. Die Olympischen Winterspiele 2014 sind mit gut 20 Mrd. Euro Kosten die teuersten in der Sportgeschichte. Sotschi beherbergt aber nicht nur Olympia, sondern auch die Paralympics. Das ist nicht zu sehen.
Froll Wladimirow ist Fremdsprachenlehrer in Sotschi. Er gibt Nachhilfestunden in Deutsch und Englisch. Er hat in Konstanz ein Studium abgeschlossen und ist erst vor kurzem der Liebe wegen wieder nach Russland zurückgekehrt. Doch die Umstellung auf die alte Heimat fällt Froll schwer – denn der Mittdreißiger sitzt im Rollstuhl.

Keine Fußgängerwege, keine Rampen


Auf Behinderte ist Sotschi nicht eingestellt. Schon für normale Fußgänger ist ein längerer Rundgang durch die Stadt eine Herausforderung – nicht nur wegen des steilen Höhenprofils in der Stadt, sondern weil vielfach der Fußgängerweg fehlt. Für Behinderte wird ein Fußmarsch zur Tortur. Selbständig können sie beinahe nichts bewältigen. Blinde können ohne Hilfe die Straße selbst an den Ampeln nicht überqueren, ein akustisches Signal fehlt.

Rollstuhlfahrer scheitern an den vielen Treppen und Unterführungen. „Zum Strand komme ich alleine nicht und ins Kino auch nicht“, erklärt Froll. Die Strandzugänge sind alle mit einer Treppe versehen. Eine Rampe gibt es nicht. Selbst der Einkauf wird schwer, praktisch jedes Geschäft hat eine Eingangsstufe von 30 Zentimeter Höhe – ohne Rampe.

Russische Paralympics sind so gut, weil sie täglich hart trainiert werden (Foto: Ballin/.rufo)

Einkaufsbummel mit Hindernissen


Immerhin bei einem Bummel durch die Markthalle weist in einem Laden ein Aushang darauf hin, dass Behinderte den Verkäufer bitten können, eine mobile Rampe zu verlegen. Auf diese Bitte hin muss die Verkäuferin aber erst in ein anderes Gebäude, dann hat sie sichtliche Probleme beim Auslegen.

Schließlich gelingt es doch. Froll sieht sich das erste Mal im Leben in dem Textilladen um. „Wir haben den Hinweis mit der Rampe seit sieben Monaten, aber es ist das erste Mal, dass jemand darum bittet, sie aufzustellen“, erklärt die Verkäuferin die Anlaufschwierigkeiten.

Behindertenparkplätze fehlen oder sind besetzt


Mit Behindertenparkplätzen ist es nicht besser. An den meisten Orten fehlen sie. Am Bahnhof gibt ein Schild Hoffnung: Dem Hinweisschild folgend muss Froll seinen Wagen auf eine Anhöhe fahren. Dort angekommen, stellt er enttäuscht fest, dass er in die Irre geführt wurde. Einen Behindertenparkplatz gibt es nicht.

„Vor der Post gibt es einen, doch der ist meist von anderen Autos besetzt“, sagt Froll. Es gebe keinen Respekt vor Behinderten, ärgert er sich.

Rentenkasse als Vorbild, kein Durchkommen zum Bürgermeister


Selbst Ämter und Behörden sind wenig behindertenfreundlich. Die Auffahrt bei der Rentenkasse ist vorbildlich, doch bei der Post und bei der Miliz gibt es kein Durchkommen für Behinderte. Als Froll sein Auto bei der Verkehrspolizei anmelden wollte, brauchte er Hilfe von Freunden, um in die Behörde zu kommen.

„Ich kann zehn Klimmzüge machen, aber hier komme ich nicht rauf, die Rampe ist zu steil“, bekennt Froll auch vor dem Rathaus resignierend. Dabei würde Froll gern mit Bürgermeister Anatoli Pachomow über die Missstände in der Stadt reden.

Pachomow verspricht phantastische Spiele


„Zu Olympia 2014 werden wir die phantastischsten Spiele abhalten“, hatte Pachomow nämlich dieser Tage verkündet. Alles werde bereit sein und natürlich sollen auch die russischen Athleten hervorragend abschneiden.

Froll kommentiert diese Aussage mit einem Witz: „Warum sind Russlands Athleten bei den Paralympics so gut? Weil sie tagtäglich auf der Straße hart trainiert werden“, sagt er. Es ist ein alter Witz. Lachen kann Froll darüber schon lange nicht mehr.

(ab/epd/.rufo)

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