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Donnerstag, 09.04.2015

Kurswachstum in der Krise: Der Rubel kann auch anders

Der Rubel rollt wieder - aber nur auf dem Devisenmarkt. (Foto: vesti.ru)
Moskau. Der drastische Verfall des Rubelkurses riss Russland vor drei, vier Monaten in eine tiefe Wirtschaftskrise. Jetzt ist die Krise da – aber der Rubel verhält sich eigenwillig: Russlands Währung steigt und steigt.
Während der Paniktage auf dem russischen Valutamarkt Mitte Dezember und dann nochmals in einer Schwächephase Ende Januar wurde Russlands Währung extrem weich: 69 Rubel für einen Dollar und 78 Rubel für einen Euro mussten noch vor zehn Wochen auf den Bankschalter gelegt werden, um in Russland Devisen zu kaufen.

Viele Menschen taten dies, denn die Aussichten für den Werterhalt von Rubel-Ersparnissen waren finster: Weder die Kriegslage in der Ostukraine noch der notorisch sinkende Ölpreis – und erst recht nicht die depressiven Wirtschaftsprognosen für 2015 – ließen eine Stabilisierung der Lage erwarten. Nachdem Russlands Währung innerhalb eines halben Jahres die Hälfte ihres Werts verloren hatte, schien für den Rubel Hopfen und Malz verloren zu sein.

Die Hälfte des Wertverlusts ist zurückgeholt


Doch wer damals „in die Valuta ging“ hat mächtig Geld verloren: Denn seither ist der Rubelkurs gegenüber den beiden westlichen Leitwährungen mit konsequenter Beharrlichkeit wieder gestiegen. Am Mittwoch führte die stetige Reanimierung des schon totgeglaubten Rubels an der Moskauer Börse zu einem Kurs von 53,50 Rubel zum Dollar und 58 Rubel zum Euro.

Um 25 Prozent hat Russlands Währung damit seit dem Höhepunkt der Rubelkrise wieder an Wert gewonnen. Wer als Ausländer im Winter darüber nachsann, sich in diesem Sommer Russland als Billigreiseziel zu guten alten „Ost-Preisen“ zu erschließen, ist also vermutlich schon zu spät dran.

Das Erstaunliche am Rubel-Erstarken: Die direkt auf Russlands Wirtschaftslage negativ einwirkenden Hauptfaktoren haben sich nicht wesentlich geändert. Der Konflikt um die Ostukraine ist nach wie vor ungelöst und die Sanktionen von EU und USA sind weiterhin in Kraft. Auch der für Russland existenzwichtige Ölpreis krebst weiter bei Discount-Preisen von unter 60 Dollar pro Barrel herum.

Automarkt, Arbeitsmarkt - alles im Minus


Und auch die aktuellen Daten aus Russlands Wirtschaft verheißen alles andere als Gutes: So lagen beispielsweise die als Konjunkturbarometer gerne herangezogen Verkaufszahlen von Neuwagen im März um heftige 42 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Russlands lange boomende Autobranche liegt damit geradezu in Trümmern. Auch die Reallöhne sind bereits um 9 Prozent zurückgegangen. Berichte über Werksschließungen, Entlassungen und Sparmaßnahmen der privaten Wirtschaft wie auch der öffentlichen Hand dominieren die russische Wirtschaftsberichterstattung.

Geändert hat sich allerdings die Perspektive auf dem russischen Finanzmarkt. Schon ein Hauch von Stabilität reichte aus, um die in Scharen aus dem Rubel geflohenen Investoren wieder zurückkommen zu lassen, erst langsam, dann immer schneller: Mit der zumindest als Waffenstillstandsvereinbarung wider Erwarten offenbar doch tragfähigen Minsker Vereinbarung kehrte in der Ostukraine weitgehend Ruhe ein. Die Gefahr einer weiteren Eskalation des regionalen Krieges scheint gegenwärtig nicht akut. Und der Ölpreis hat sich zwar von seinen Tiefstwerten knapp über 50 Dollar nicht gerade erholt - aber er stürzte auch nicht weiter ab.

Bedarf an Valuta sinkt - gut für den Rubelkurs


Ein weiterer Faktor für das Erstarken des Rubels sind nach Zentralbank-Angaben die schwankenden Zahlungsverpflichtungen für ausländische Verbindlichkeiten: Während im Dezember just zum Höhepunkt der Rubel-Krise der Staat, Russlands Banken und Unternehmen 30,4 Mrd. Dollar zum Bezahlen von Krediten, Obligationen und sonstigen Auslandsschulden aufbringen mussten, wurden im Februar und März nur 15 bis 17 Mrd. fällig – und im April sogar nur 4,4 Mrd. Dollar.

Rückläufig ist auch der Bedarf der russischen Volkswirtschaft an Valuta zur Bezahlung von Importen – denn diese sind aufgrund der Krise, des Rubel-Verfalls und der steigenden Preise ebenfalls stark zurückgegangen. Partiell heilt sich die Rubelschwäche also auch selbst.

Rekordzinsen freuen nur Anleger


Zeitgleich ist Russlands Finanzsystem momentan wegen seiner hohen Zinsen für Investoren höchst attraktiv: Während im Westen von Null- und Negativzinsen die Rede ist, setzte die russische Zentralbank den Leitzins zur Bekämpfung des Rubelverfalls im Dezember auf drastische 17 Prozent hoch. Mittlerweile wurde der Leitzins zwar wieder auf 14 Prozent gesenkt – aber für latent risikobereite Anleger ist der russische Markt damit gegenwärtig hoch attraktiv.

Die drastischen Maßnahmen der Zentralbank zur Kursstabilisierung und Inflationsbekämpfung haben zwar die Talfahrt der russischen Währung abgefangen und mittlerweile deutlich aus dem Keller geholt – auf die Wirtschaftslage insgesamt haben sie jedoch äußerst heftige Auswirkungen: Kredite wurden in Russland für jedwede längerfristigen Investitionen fast unerschwinglich – und vielen verschuldeten Unternehmen droht bei solch einem Zinsniveau über kurz oder lang der Bankrott. Die Wirtschaftskrise hat erst begonnen.

Von einer Behandlung der Rubel-Krankheit „mit Darmspülung und Blutegeln“ spricht beispielsweise Andrej Klepatsch, der Vizechef der Wneschekonombank. Doch Zentralbank-Chefin Elvira Nabiullinaist offenbar nicht gewillt, das Ruder wieder erneut heftig herumzureißen:

Sie hält die russische Landeswährung noch immer für etwa zehn Prozent unterbewertet.

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