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Russland-Aktuell
Die Netzeitung von .RUFO
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Mittwoch, 30.10.2013 | |||
Neuer Gaskonflikt zwischen Russland und der Ukraine |
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Gazprom-Chef Alexej Miller schlägt Alarm: Wir sind äußerst besorgt wegen der nun entstandenen Lage rund um die Bezahlung der russischen Gaslieferungen durch die Ukraine, erklärte er am Montag. In einer vom Konzern verbreiteten Stellungnahme teilte Miller mit, dass Kiew Gazprom 882 Mio. USD schuldig geblieben sei.Schulden häufen sich seit MonatenDie Summe sei bereits im August fällig gewesen und bis zum 1. Oktober gestundet worden. Der Oktober neigt sich dem Ende entgegen, die Rechnung ist aber immer noch nicht bezahlt, klagte der Top-Manager. Er verwies darauf, dass Gazprom Kiew zuletzt in vielen Fragen entgegen gekommen sei. Der Konzern habe seinerseits bis Januar 2015 den Transit von Gas durch die Ukraine schon im Voraus bezahlt. Zugleich seien dem Nachbarland fünf Milliarden Kubikmeter Gas zu einem Rabattpreis von 269 USD pro 1.000 Kubikmeter (normalerweise zahlt Kiew derzeit 410 USD) verkauft worden, damit es seine Speicher für den Winter auffüllen könnte. Das entspräche einem Rabatt von einer halben Milliarde USD, zählte Miller auf. Gazprom will nun Geld im VorausDoch nun ist Moskau offenbar mit seiner Geduld am Ende. Nach dem wiederholten Vertragsbruch bestehe Gazprom auf einer Vorauszahlung für künftige Gaslieferungen, sagte Miller. Premier Dmitri Medwedew unterstützte den russischen Energieriesen in seinen Bemühungen. Das ist der einzige Ausweg. Denn unsere Kollegen sehen offenbar keine großen Probleme darin und haben nicht vor, zu bezahlen. Das bedeutet, dass wir auf Vorkasse umstellen werden, sagte Medwedew. In die gleiche Richtung argumentierte auch Kremlsprecher Dmitri Peskow, der sagte, Gazprom habe lange genug Geduld bewiesen. Kiew sieht Zahlungsprobleme als nicht gravierend anDer ukrainische Premierminister Nikolai Asarow bestätigte, dass Kiew im Rückstand mit den Zahlungen sei. Er nannte die Probleme aber nicht kritisch. Im ukrainischen Energieministerium werden die Zahlungsschwierigkeiten des Importeurs Naftogas damit erklärt, dass dessen Abnehmer, größtenteils Wärmeversorger, ihre Schulden gegenüber Naftogas bisher nicht bezahlt hätten. Freilich ist das nur die halbe Wahrheit, denn die Wärmeversorger wiederum hängen von Subventionen der Regierung ab, die bislang ausgeblieben sind. Die finanziellen Probleme der Ukraine sind seit langem bekannt. Sie werden nun verschärft, da das Land mit der Rückzahlung der IWF-Kredite beginnen muss. Ausgerechnet heute wird die erste Tranche in Höhe von gut 640 Mio. USD fällig. Kiew laviert zwischen Ost und WestAllerdings sind die Streitigkeiten zwischen Moskau und Kiew keine rein geschäftliche Angelegenheit. Bis zuletzt hatte der Kreml versucht, die ukrainische Führung von einem Beitritt zur Zollunion zu überreden. Noch am Sonntag hatten sich die beiden Präsidenten Wladimir Putin und Viktor Janukowitsch diesbezüglich in Sotschi zu einem fünfstündigen Gespräch hinter verschlossenen Türen zurückgezogen. Die Werbeversuche Moskaus waren allerdings vergeblich. Die Ukraine ihrerseits schielt nach Westen. Ende November will Janukowitsch in Vilnius das Assoziationsabkommen mit der EU unterzeichnen. Die Ukrainer erhoffen sich dadurch größere wirtschaftliche Vorteile. Die russische Führung reagierte verschnupft. Man werde die Wahl Kiews respektieren, erklärte so der Leiter der Kremlverwaltung Sergej Iwanow. Es sei aber auch Aufgabe Moskaus, Kiew auf die Nachteile dieser Entscheidung aufmerksam zu machen. Gazproms Forderung, nun im Voraus zu kassieren, dürfte als ein solcher Warnschuss verstanden werden. |
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