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Westpresse Fehlanzeige (Foto: Djatschkow/rUFO)

Verderbliche Ware: Deutsche Zeitungen in Moskau

Von Katja Tichomirowa, Moskau. Wer für einige Zeit ins Ausland geht, hat häufig ein tiefes Bedürfnis nach Nachrichten aus der Heimat. Man möchte sich auf dem Laufenden halten, im Gespräch mit den Daheimgebliebenen nicht völlig ahnungslos erscheinen. Wer interessiert ist an der aktuellen Haarfarbe seines Bundeskanzler, wer die neuste Wendung der Gesundheitsreform nicht verpassen will, wird sich darum bemühen, seine Tageszeitung auch im Ausland lesen zu können. Der Abonnenten-Service ist da gern behilflich. So auch in meinem Fall.
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Ev. Gemeinde Dt. Sprache Moskau

Gottesdienste
Unsere Gottesdienste finden an den aufgeführten Sonntagen und Feiertagen, wenn nicht anders angegeben, um 11.15 Uhr im Botschaftssaal, Mosfilmowskaja 56 statt, gleichzeitig ist Kindergottesdienst.
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G. Ott (Foto: Lufthansa)

Führungswechsel bei Lufthansa

Moskau. Seit Anfang Februar ist Günther Ott (57) neuer Lufthansa-Direktor für Russland und die GUS. Otts Vorgänger Ulrich Rüdiger ging nach 38 Jahren Arbeit für die Fluggesellschaft in Rente. Auch Ott ist bereits seit knapp vier Jahrzehnten für die Lufthansa tätig. Zuletzt koordinierte er von Budapest aus das Geschäft der Fluggesellschaft in Ostmittel-Europa.
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Kulturkreis – Veranstaltungen im Februar

Mittwoch, 12.02.2003
Besichtigung des Puschkin-Museums am Arbat. Kosten: 100 Rubel + Eintritt.
Treffpunkt: 10:40 Uhr auf dem Metrobahnsteig „Smolenskaja“, dunkelblaue Linie.
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Preisträger Michail Rudnizki (Foto: rUFO/ba)

Deutscher Preis für russischen Übersetzer

Moskau. Eingeleitet von Mozarts „Kleiner Nachtmusik“ fand am Abend des 4.Dezember 2002 im Moskauer Kempinski-Hotel die feierliche Verleihung des Schukowski-Preises des Verbandes der Deutschen Wirtschaft statt. Die mit 3000€ dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre für die beste literarische Übersetzung deutscher Texte ins Russische vergeben.
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Ev. Gemeinde Dt. Sprache Moskau

Gottesdienste in der Weihnachtszeit
Unsere Gottesdienste finden an den aufgeführten Sonntagen und Feiertagen, wenn nicht anders angegeben, um 11.15 Uhr im Botschaftssaal, Mosfilmowskaja 56 statt, gleichzeitig ist Kindergottesdienst.
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Kulturkreis – Veranstaltungen im Dezember

Mittwoch, 27.11.2002
Besichtigung und Einkauf in der Fabrik in Schostowo. (Herstellung der bunten Metalltabletts). Es gibt noch ein paar freie Plätze.
Kosten: 100 Rubel + Busfahrt (ca. 300 Rubel).
Treffpunkt: 09:00 Uhr – Deutsche Botschaft, Mosfilmowskaja ul. 56, an der Ecke zur Olof-Palme-Straße.
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Soldatenfriedhof Krasnogorsk (Foto: Packeiser/rUFO)

Moskauer Deutsche besuchen Soldatengräber

Krasnogorsk. Mit dem Besuch deutscher Soldatengräber in Krasnogorsk haben etwa 100 Moskauer Deutsche und einige russische Weltkriegsveteranen am Sonntag der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Mit weißen Nelken stapften sie über das verschneite Gräberfeld des deutschen Soldatenfriedhofs bei Moskau. Eine deutsch-russische Blaskapelle spielte die Nationalhymnen beider Länder und nach einer ökumenischen Andacht eine Liedversion des Bonhoeffer-Gedichts “Von guten Mächten”.
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D. Sager (Foto: rUFO)

Dirk Sager erhält Journalistenpreis

Moskau. Dirk Sager, Leiter des Moskauer ZDF-Studios, ist für seine journalistische Arbeit mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis ausgezeichnet worden. "Immer wieder hat er sich in Gefahr begeben, um eine mörderische Aggression beim Namen zu nennen", zitiert Spiegel Online aus der Begründung für die Auszeichnung. Sager leitet das ZDF-Studio seit 1990 und war zuvor Korrespondent in der DDR und den USA. (rUFO/kp).
K.-H. Donath (Foto: rUFO)

Klage gegen Moskauer taz-Korrespondenten abgewiesen

Moskau. Klaus-Helge Donath, Moskau-Korrespondent der Berliner “tageszeitung”, hat sich in einem grotesken Verleumdungsprozess gegen einen Jurastudenten aus Tscheljabinsk durchgesetzt. Ein Moskauer Bezirksgericht wies am Dienstag die Klage des fünfundzwanzigjährigen Michail Anischtschenko zurück, der Donaths Ausweisung aus Russland gefordert hatte.
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Kulturkreis – Veranstaltungen im November

Mittwoch, 06.11.2002
Besichtigung der Erlöserkathedrale.
Kosten: 100 Rubel + 160 Rubel Eintritt.
Treffpunkt: 09:45 Uhr auf dem Metrobahnsteig „Kropotkinskaja - rote Linie.
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H.-F. von Ploetz (Foto: Henze/rUFO)

“Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen!“

Moskau. Der übermüdete deutsche Botschafter Hans-Friedrich von Ploetz zeigte sich über das Ende der Geiselnahme in dem Theater-Zentrum Nord-Ost erleichtert. Der Zustand der zwei deutschen befreiten Geiseln, eines 18-jährigen Mädchens und eines 44-jährigen Mannes, sei stabil, sagte er auf einem Presse-Briefing in der deutschen Botschaft am Nachmittag. Die beiden Botschaftsärtze waren bereits bei ihnen.
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Ev. Gemeinde Dt. Sprache Moskau

Gottesdienste
Unsere Gottesdienste finden an den aufgeführten Sonntagen und Feiertagen, wenn nicht anders angegeben, um 11.15 Uhr im Botschaftssaal, Mosfilmowskaja 56 statt, gleichzeitig ist Kindergottesdienst.

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Kulturkreis – Veranstaltungen im September

Freitag, 06.09.2002 Ausflug nach „Peredelkino" zu der Gedenkstatte von Boris Pasternak. Kosten: ca. 150 Rubel.
Treffpunkt:10:00 Uhr auf dem Metrobahnsteig „Jugo-Zapadnaja (rote Linie)
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Kulturkreis – Veranstaltungen im August (2)

Mittwoch, 28.08.2002
Bootsfahrt auf dem Fluss Moskwa.
Kosten: 100 Rubel + Fahrpreis (ca. 70 Rubel in eine Richtung/werktags).
Treffpunkt: 11:00 Uhr an der Anlegestelle am Kiewer Bahnhof. Nächste Metrobahnstation „Kiewskaja“.
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Selbstmord im deutschen Wohngebiet

Moskau. Ein deutscher Verwaltungs-Mitarbeiter der Moskauer NATO-Vertretung hat Selbstmord begangen. Die Leiche des 35-jährigen Olaf Schmunk war am Dienstagabend auf dem Dachboden eines Hochhauses im deutschen Wohngebiet am Prospekt Wernadskogo entdeckt worden. Der Deutsche hatte seit ihrer Eröffnung im Mai 2002 für die NATO-Vertretung gearbeitet
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Kulturkreis – Veranstaltungen im August

Mittwoch, 07.08.2002
Bootsfahrt auf dem Fluss Moskwa.
Kosten: 100 Rubel + Fahrpreis.
Treffpunkt:.11:00 Uhr an der Anlegestelle am Kiewer Bahnhof. Nächste Metrobahnstation „Kiewskaja.“
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Das Burganow-Haus (Foto: rUFO)

Abschied der Habers

Von Gaby Henze, Moskau. Einen sehr originellen Abschiedsabend, der sicherlich vielen unvergessen bleibt, gaben am Donnerstag, den 18.7.02 die Leiterin der Wirtschaftsabteilung der deutschen Botschaft, Frau Dr. Emily Haber und ihr Mann Hansjörg, der Leiter der Presseabteilung der Deutschen Botschaft: die beiden hatten in das Burganov –Haus geladen. In diesem eigenwilligen Museum des bekannten Bildhauers Alexander Burganov in Arbat-Nähe konnten die handverlesenen Gäste vor Kunstkulisse in einer Hausruine über mehrere Etagen wandeln.
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Kulturkreis – Veranstaltungen im Juli (Teil 2)

Mittwoch, 17.07.2002
Besuch im Schloss „Ostankino“ (einer der Landsitze des Grafen Scheremetjew) mit dem Museum der Kunstwerke der Leibeigenen. Für die angemeldete Führung muss ein fester Preis bezahlt werden. Um den Betrag für jeden einzelnen Teilnehmer möglichst niedrig zu halten, benötigen wir mindestens 10 Teilnehmer. Anmeldungen bitte bis zum Montag, dem 15.07.2002 direkt bei Frau Nina Sergejewna Semjonowa (541 80 80). Gesamtkosten ca. 260 Rubel.
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Das neue Gesicht der Deutschen Welle

Moskau. Er heißt Erik Bettermann und ist seit Oktober letzten Jahres Intendant der Deutschen Welle. Vom 3.-5.7.02 war er in Moskau, verabschiedet den bisherigen DW-Studioleiter Dr. Christian F. Trippe und stelle den neuen vor: Darius Cierpialkowski. Ein Doppelgänger Putins? – wie sich manche schon fragten. Es soll aber nicht den Tatsachen entsprechen, dass der neue Studiochef sich bereits an manchen Abenden am Arbat zu den Lenin- und Breschnew-Doppelgängern gesellt, um persönlich in die Moskauer Atmo einzutauchen. Bettermann scheint jedenfalls das richtige neue Gesicht für die DW gefunden zu haben.
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Firmenfernsehen für die russische Weiten

Moskau. Als er einmal mehrere Tage lang wegen Schneesturms auf einem sibirischen Provinzflughafen festsaß, begriff Michael Langenberg, dass seine Geschäftsidee in Russland eine große Zukunft haben könnte. Jetzt hat sein Multimedia-Unternehmen CMC in Moskau ihre erste Auslandsrepräsentanz eröffnet. Die Firma, die für deutsche Kunden bereits seit 1995 betriebsinterne Fernsehprogramme produziert, betritt damit in Russland weitgehend unternehmerisches Neuland.
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Kulturkreis – Veranstaltungen im Juli

Mittwoch, 03.07.2002
Besichtigung und Spaziergang in „Zarizyno“ – das unvollendete Schloss von Katharina II. (Park und Museum).
Kosten pro Person: 100 Rubel + Eintritt.
Treffpunkt: 09:45 Uhr auf der Metrobahnstation „Zarizyno“ (grüne Linie).

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Deutsche Vereinskultur für Russland?

Moskau. Ein geflügeltes Wort sagt: Wenn drei Deutsche sich treffen, gründen sie zuerst einmal einen Verein. Im Vergleich mit Russland verfügt Deutschland tatsächlich über eine deutlich ausgeprägtere Kultur der Verbände und Lobbygruppen. Der Frage, ob Russland von den deutschen Erfahrungen lernen kann, widmete sich ein Kongress in Moskau unter dem Titel: „Verbände und Parteien als Bausteine einer modernen Demokratie. Inwiefern sind deutsche Erfahrungen für Russland nutzbar?“ Eingeladen hatten die Stiftungen Friedrich-Ebert, Konrad-Adenauer und Friedrich-Naumann, sowie der Verband der Deutschen Wirtschaft und der DIHK.
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Deutscher Soldatenfriedhof geschändet

St. Petersburg. Unbekannte Täter haben auf dem westlich Moskaus gelegenen deutschen Soldatenfriedhof Krasnogorsk alle Grabsteine umgestoßen und die Hälfte von ihnen zertrümmert. Die Deutsche Botschaft hat beim russischen Außenministerium um die nachdrückliche Aufklärung des Vorgangs und die Wiederherstellung der Gedenkstätte gebeten.
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US-Botschaft warnt vor Betäubungs-Cocktails

Moskau (rUFO/ulg). Vor vergifteten Cocktails in russischen Bars hat die US-amerikanische Botschaft ihre Landsleute in Moskau gewarnt. Die Zahl der Amerikaner, die bei einer nächtlichen Kneipen-Tour betäubt und ausgeraubt wurden, sei in den letzten Monaten erheblich gestiegen, teilte die Botschaft mit. „Bestellen Sie lieber geschlossene Flaschen, als Mixgetränke“, heißt es in der Warnmeldung, „und lassen Sie ihr Glas nicht ohne Aufsicht stehen.“

Die Diebe seien mittlerweile viel gewiefter geworden, erklärte Alexander Aleksejew vom „American Medical Center“ der Tageszeitung „The Moscow Times“. Anstelle von kleinen Pillen würden sie heute flüssige Betäubungsmittel verwenden, die man weder sehen noch schmecken könne.

Opfer solcher Überfälle seien meist Männer mittleren Alters, sagte Alexejew. Sie würden von äußerst attraktiven Frauen angesprochen, die sie dann später entweder mit ins Hotelzimmer nähmen oder nach Hause begleiteten. Wenn der ahnungslose Tourist aus der Betäubung erwache, sei er in der Regel um einige Dollar ärmer.

Ursache des Bewusstseinsverlust ist nach Angaben des Mediziners Clonidin, ein normalerweise zur Senkung des Blutdrucks eingesetztes Medikament. Entsprechend dosiert führt es von starker Ermüdung und Orientierungslosigkeit bis hin zu völliger Ohnmacht, die oft noch einige Tage nachwirkt. Das „American Medical Center“ teilt mit, es behandle inzwischen ein bis zwei Clonidin-Vergiftungen im Monat, während früher gerade einmal zwei Fälle pro Jahr aufgetreten seien.

Die deutsche Botschaft sieht unterdessen keinen akuten Anlass, Touristen zu mehr Achtsamkeit aufzurufen. Über Fälle, in denen Deutsche Opfer der Betäubungscocktails wurden, sei nichts bekannt, sagte ein Botschaftssprecher auf MOSKAU.ru-Anfrage. Ausdrücklich zum sorglosen Barvergnügen aufrufen wollten allerdings auch die Botschaft ihre Landsleute nicht.

Kulturkreis – Veranstaltungen im März (Teil 2)

Mittwoch, 20.03.02, Besichtigung des Historischen Museums Ständige Exposition und Sonderausstellungen „Unsere glückliche Kindheit", 20er bis 60er Jahre des 20. Jahrhunderts; „Die Pikdame" (Kartenspiele und Kostume) Treffpunkt: 10.50 Uhr vor dem Museum

Samstag, 23.03.02, Sonderausstellung „Die Kunst des weiblichen Geschlechts" Handarbeiten und Goldstickereien aus dem Mittelalter sowie Bilder alter Meister wie Natalja Gontscharowa und zeitgenössischer Maler wie Nasarenko in der Tretjakow-Gemaldegalerie am Krymskij wal, 10 Treffpunkt: 9.10 Uhr am Eingang

Mittwoch, 27.03.02, Besichtigung des Roerich-Museums (Adresse: Snamenskij Bolschoj pereulok, 3/5) Treffpunkt: 10.40 Uhr auf dem Metrobahnsteig „Kropotkinskaja" (rote Linie)

Freitag, 29.03.02, Besuch bei „Mosfilm" Treffpunkt: 14.30 Uhr am Eingang (Trolleybusse Linie 17 od. 34 vom Kiewer Bahnhof oder Linie 34 von der Metrostation „Universität" bis Haltestelle „Mosfilm")

Samstag, 30.03.02, Besichtigung des Museums für private Sammiungen Treffpunkt: 11.40 Uhr auf dem Metrobahnsteig „Kropotkinskaja" (rote Linie)

Anmeldung und Auskunfte: Nina Sergejewna, Tel. 541 80 80

Helmut Kohl: Drei Präsidenten in drei Tagen

Moskau (rUFO/kp). Über deutsche Innenpolitik habe er nicht gesprochen, als er innerhalb von drei Tagen gleich mit drei Moskauer Kremlherren zusammentraf, aber dafür umso mehr über die Zukunft Europas und die deutsch-russischen Beziehungen. Am Montag traf sich Altbundeskanzler Helmut Kohl in Moskau mit Michail Gorbatschow zum Abendessen. Am Mittwoch morgen fuhr er zu einem Besuch hinaus auf Boris Jelzins Landsitz. Und schließlich wurde er auch noch von Staatschef Wladimir Putin im Kreml empfangen.

Putin sei ein „europäisch gebildeter russischer Patriot“, meinte Kohl nach dem Treffen bei einem Pressegespräch - genau der Richtige für das russische Vielvölkerreich. Die deutschen Zeitungsberichte, die Putin seine ehemalige Tätigkeit als KGB-Spion in der DDR vorhielten, seien von Anfang an „töricht“ gewesen. Die Deutschen sollten lieber froh sein, dass da endlich einmal ein Präsident einer Großmacht so gut und noch dazu öffentlich Deutsch spreche, sagte der Altkanzler.

Auch Boris Jelzin sei sich immer noch sicher, mit seiner Wahl für einen Thronfolgers richtig gelegen zu haben. Jelzin habe sicher gehen wollen, dass es nach seinem Abtritt kein Zurück in die Sowjetzeit mehr geben könne und Russland ein offenes Land bleibe. Beides Ziele habe er erreicht, als er auf den Geheimdienstchef Putin setzte.

Besonders habe er sich gefreut, sagte Kohl, dass er sich sein Duz-Freund Boris Jelzin derzeit bei bester Gesunheit befinde. Jelzin, der in seinen letzten Amtsjahren praktisch regierungsunfähig war und bei offiziellen Terminen immer wieder für peinliche Zwischenfälle sorgte, sei heute geistig wieder total präsent. „Er spielt heute wieder Tennis“, berichtete Helmut Kohl der Presse.

Kulturkreis – Veranstaltungen im März

Samstag, 02.03.2002 Besuch des KGB-Museums Treffpunkt: 9.40 Uhr auf dem Metrobahnsteig „Lubjanka“ (rote Linie)

Mittwoch, 06.03.2002 Besichtigung des Wachsfigurenkabinetts Treffpunkt: 10.40 Uhr auf dem Metrobahnsteig „Puschkinskaja“ (violette Linie)

Samstag, 09.03.2002 Besichtigung der Rüstkammer Treffpunkt: 9.40 Uhr an den Kremlkassen

Dienstag, 12.03.2002 Besichtigung der berühmten Sandunow-Bäder Treffpunkt: 9.50 Uhr auf dem Metrobahnsteig „Kusnezkij Most“ (violette Linie)

Mittwoch, 13.03.2002 Besichtigung des Diamantenfonds Treffpunkt: 9.45 Uhr an den Kremlkassen

Samstag, 16.03.2002 Besichtigung des Jussupow-Palastes Treffpunkt: 10.30 Uhr auf dem Metrobahnsteig „Krasnyje Worota“ (rote Linie)

Bitte melden Sie sich zu jeder Veranstaltung an !

Weitere Informationen: Nina Sergejewna Tel. 541-80-80

Termine: Ev. Gemeindegruppe Dt. Sprache Moskau

Gottesdienste

Unsere Gottesdienste finden an den aufgeführten Sonntagen und Feiertagen - wenn nicht anders angegeben - im Botschaftssaal, Mosfilmowskaja 56 statt. Gleichzeitig sind normalerweise alle Kinder zum Kindergottesdienst eingeladen!

Weltgebetstag 1. März 200 um 18 Uhr - Ök. Gottesdienst in der orthodoxen Kirche im Kinderkrankenhaus, Leninski Prospekt 117; abfahren dorthin werden wir auch ab Schlagbaum Vernadskogo 103 um 17.30 Uhr. Lätare 10. März 2002 um 11.15 Uhr Palmarum 24. März 2002 um 11.15 Uhr Karfreitag 29. März 2002 um 19.00 Uhr - Gottesdienst mit Abendmahl Ostern 31. März 2002 um 11.15 Uhr - Gottesdienst mit Abendmahl Misericordias Domini 14. April 2002 um 11.15 Uhr





Konfirmandenunterricht: Die Konfirmanden treffen sich dienstags von 13.15 Uhr bis 15.15 Uhr bei Pfarrer Amling.

Hauskreis: Jeden Montag ab 19.30 Uhr trifft sich bei Familie Steinhauer (Tel. 4347267) der Hauskreis, in dem man sich über den Glauben austauscht, gemeinsam singt und betet.

Mutter-Kind-Treff: Alle deutschen und russischen Mütter sowie alle Nanjas sind mit ihren Kleinkin-dern jeden Dienstag von 16 – 18 Uhr zum gemütlichen Kaffeetrinken und Ge-spräch in den Jugendclub im unteren Parkdeck, Vernadskogo 103, eingeladen.

Jugendräume „Club 103" Öffnungszeiten: Montags von 17 – 22 Uhr (Prospekt Vernadskogo 103, unteres Parkdeck) Mittwochs von 17 – 22 Uhr Freitags von 18 – 24 Uhr. Während der Öffnungszeiten ist der Club unter Tel. 4347107 zu erreichen, sonst bei Pfarrer Amling. Neu! Neu! Mädchengruppe jeden Freitag von 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr im Jugendclub (Tel. 4347107, unteres Parkdeck Vernadskogo 103) mit Michaela Steinhauer (Tel. 4347267) und Katrin Krekeler: Spaß haben, abhängen, Teetrinken, über Gott und die Welt diskutieren ...



Vertrauensausschuß: Dr. Karl Bauer (Vorsitzender), Tel. 7875033, Peter Dettmar, Karl-Eckhardt Dröge, Siegfried Geike, Frauke Hartmann, Michaela Steinhauer und Pfarrer Fridtjof Amling, Vernadskogo 103/1/80, 117526 Moskau, Telefon/Fax 095/4332295 und e-mail: [email protected]

Spendenkonto: Ev. Gemeinde Moskau, Konto 4101103, BLZ 25060701 bei der Ev. Kreditgenossenschaft Kassel. Spenden zugunsten unserer Gemeinde können Sie in Deutschland von der Steuer absetzen. Wir stellen gerne Spendenbescheinigungen aus! Bitte kontaktieren Sie dazu Pfarrer Amling.

Kulturkreis – Veranstaltungen im Februar

Besichtigung der Sonderausstellung „Das Heilige Land“ in der Tretjakowgalerie

Treffpunkt: 9.40 Uhr auf dem Metrobahnsteig „ Tretjakowskaja“ (orange Linie) oder 9.55 Uhr am Eingang der Galerie

Samstag, 23.02.2001



Besichtigung des Museums für die Opfer des Stalinismus „Das Haus an der Uferstraße“

Treffpunkt: 13.15 Uhr auf dem Metrobahnsteig Leninbibliothek (rote Linie)

Mittwoch, 27.02.2002

Besuch der Rüstkammer im Kreml

Treffpunkt: 9.40 Uhr vor den Eintrittskassen des Kremls



Bitte rufen Sie bei Nina Sergejewena an, wenn Sie teilnehmen möchten, oder noch mehr Informationen wünschen. Tel. : 541 80 80

Asbest-Schäden im deutschen Konsulat

Moskau (rUFO/kp). Das Gebäude des deutschen Konsulats in Moskau soll wegen Asbest-Belastung vollständig geräumt werden. Ein Teil der Beamten ist bereits aus dem Gebäude am Leninskij Prospekt ausgezogen. Sie wurden an die Mosfilmowskaja Uliza verlegt. Mittelfristig ist geplant, den einstigen Bau der DDR-Vertretung ganz aufzugeben. Offizielle Begründung: “Wegen baulicher Mängel”. Einzelheiten wollte die Botschaft nicht angeben. Dabei kursieren schon seit langem Gerüchte, das Gebäude sei weitgehend mit Asbest verseucht. Dies bestätigten jetzt Untermieter des Konsulats.

„Unsere Räume sind die einzigen, die nicht asbestverseucht sind,“ so ein Mitarbeiter des Moskauer DAAD-Büros auf MOSKAU.ru-Anfrage. Außer der Konsularabteilung befinden sich auch das Goethe-Institut und die Moskauer Vertretung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in dem Gebäudekomplex.

Das Goethe-Institut teilte auf Anfrage mit, man sei schon seit Längerem auf der Suche nach einem anderen Gebäude in Innenstadtnähe. In nächster Zeit werde das deutsche Kultur-Zentrum jedoch nicht umziehen.

Die Konsularabteilung der weltweit größten deutschen Auslandsvertretung dagegen hat bereits die Konsequenzen aus der Asbest-Belastung gezogen. Als erste wurden die „Allgemeinen konsularischen Dienste“ auf das Botschaftsgelände an der Uliza Mosfilmowskaja ausgelagert. Dort werden jetzt vorübergehend deutsche Reisepässe ausgestellt und Beglaubigungen vorgenommen. Hier befindet sich jetzt auch die Anlaufort für Deutsche, die in Notlagen geraten sind. Visastelle und Aussiedlerabteilung bleiben vorläufig am alten Platz.

Ob der von der DDR geerbete Komplex saniert werden kann oder ihm so wie dem Ostberliner „Palast der Republik“ der Abriss droht, ist derzeit noch ungewiss. Womöglich wird auf dem Gelände am Leninskij Prospekt gar ein Containerdorf errichtet, um die Visaabteilung dort unterzubringen, bis eine dauerhafte Ausweichlösung gefunden sei, so die deutsche Botschaft.

Thomas Roth übernimmt ARD-Hauptstadtstudio

Moskau (rUFO/kp). Der bisherige Leiter des ARD-Studios in Moskau Thomas Roth wird neuer Chef des ARD-Hauptstadtbüros in Berlin. Die Intendanten der Landesrundfunkanstalten beschlossen am Montag auf einer Konferenz in Bremen, dass Roth zum 1. Mai den derzeitigen Chef des ARD-Hauptstadtbüros Ulrich Deppendorf ablösen wird, der dann Fernsehdirektor des WDR wird.

Der 49-jährige Thomas Roth hatte seit Mitte der 80er Jahre zunächst aus dem Nahen Osten und Südafrika berichtet und ab 1991 erstmals im Moskauer ARD-Studio gearbeitet. Dessen Leitung übernahm er 1993 von seinem fast schon legendären Vorgänger Gerd Ruge. Zwischen 1995 und 1998 war Roth als Hörfunk-Programmdirektor des WDR wieder in Deutschland tätig, kehrte dann aber noch einmal nach Moskau zurück.

Weihnachtsgottesdienste in Moskau

Moskau (rUFO/kp). Für die meisten Russen sind der 24. und 25. Dezember zwar keine Feiertage, aber die deutschen Kirchengemeinden feiern das Weihnachtsfest mit einer Reihe von Gottesdiensten. Am 24. Dezember findet in der deutschen Botschaft in der Uliza Mosfilmowskaja um 16 Uhr ein ökumenischer Familiengottesdienst mit Kinderkrippenspiel statt. Ein weiterer Gottesdienst wird um 19 Uhr abgehalten.

In der evangelischen Innenstadtkirche St. Peter und Paul findet am 24. Dezember um 18 Uhr ein deutsch-russischer Weihnachtsgottesdienst statt, am 25. Dezember um 10.30 Uhr ein weiterer (mit Abendmahl).

Student klagt gegen taz-Korrespondent

Moskau (rUFO/js). Eigentlich wäre es ja zum Lachen. Zumal es um einen eher ironisch-satirischen Zeitungsartikel über den neu aufgekommenen Personenkult um Wladimir Putin geht. Doch wer in die Mühlen der russischen Justiz gerät, hat erfahrungsgemäß nichts zu lachen. Also nimmt Klaus-Helge Donath, seit gut zehn Jahren Korrespondent der Berliner "tageszeitung" (taz) in Moskau, die Klage eines Tscheljabinsker Studenten ernst.

Donath habe ihn persönlich, den Präsidenten und ganz Russland in seinem Artikel verleumdet und beleidigt, deshalb müsse ihm die Akkreditierung entzogen und das taz-Korrespondentenbüro in Moskau geschlossen werden, verlangt der angehende Jurist in der Klageschrift. Zur Untermauerung seiner Argumentation legte Michail Anitschenko auch gleich eine "linguistische Expertise" des Artikel bei, der in der taz vom 7.5.2001 unter der Überschrift "Kim Il Putin lässt sich feiern" erschienenen und in einem russischen Pressedienst nachgedruckt worden war.

Klaus-Helge Donath beleuchtet in dem Artikel die wild und weit wachsenden Stilblüten der Putinverehrung. Er berichtet über Putinbüsten und Jubeldemonstrationen, über Kinderfibeln und Tattoo-Wettbewerbe zum Lob und Wohlgefallen des Präsidenten, über eine Putin-Wallfahrt in Pskow und über das Gesellschaftsspiel "Präsident - Patriot". Und er berichtet über eine Ode, die der Student Michail Anitschenko Wladimir Putin widmete.

Donath beschreibt das Gesellschaftsspiel und resümiert: "Die Regeln sind der Realität abgeschaut. Der Präsident genießt unbeschränkte Macht und kann jedem Patrioten zu Hilfe eilen." Im nächsten Absatz geht er auf Anitschenko und seine Ode ein. Der umstrittene Text lautet wie folgt:

"Einer von ihnen (den Patrioten) könnte der parteilose Student Michail Anitschenko aus Tscheljabinsk sein, der seinem Idol eine Ode widmete: "Sag mir Russland, antworte auf die Frage / warum nur den Präsidenten du vertraust? / und spürst keine Tränen, wenn in die Augen ihm schaust / ist deine Seele im leidenden Bunde?" - Die Aufzeichnungen der vertonten Orchesterversion bestritt der Student aus eigenen Mitteln."

Daraus konstruiert die Anklageschrift, Donath behaupte, Putin habe Anitschenko für seine Ode bezahlt. Außerdem seien "Ton und Sinn des Textes offensichtlicht beleidigend". Vor allem die Sentenz "widmete seinem Idol", so die Klage, habe hier "ganz offen erniedrigenden Charakter".

Die "linguistische Analyse" geht noch weiter. Die Bezeichnung Präsident Putins im Zusammenhang mit der Kinderfibel als "kleinen Wowa" stelle diesen in eine Reihe mit dem negativen Märchenhelden aus E.T.A. Hoffmanns „Klein Zaches genant Zinnober“. Damit überschreite Donath "im Ton jede zulässige Grenze." Beleidigt wird also nicht nur der Student, sondern gleich das russische Staatsoberhaupt.

Berichte in den russischen Tageszeitungen "Kommersant" und der regierungsamtlichen "Rossijskaja Gaseta" brachten den "Skandal" in eine breitere Öffentlichkeit.

Für Klaus-Helge Donath ist die ganze Angelegenheit absurd. Nichtsdestotrotz hat das Moskauer Gagarin-Gericht die Klage angenommen. Eine erste Verhandlung wurde vertagt, die nächste Verhandlung ist in zwei Wochen angesetzt. Nun ist kurz vor dem Prozess auch noch die Anwältin Donaths von ihrem Mandat zurückgetreten. Sie und andere Informanten vermuten mehr als nur einen beleidigten Studenten hinter der Angelegenheit.

Deutsche Botschaft Moskau mit neuer WWW-Adresse

Moskau (rUFO). Die deutsche Botschaft in Moskau hat neue Mail- und Internetadressen. In einer Mitteilung der Pressestelle heißt es dazu: “Die neue Web-Adresse www.deutschebotschaft-moskau.ru hat für Ausländer den Vorteil, dass sie jetzt alle lernen müssen, welches die deutschen Worte für "deutsch" und "Botschaft" sind. Das Goethe-Institut kann dann auf diesem Grundwortschatz aufbauen. Für Deutsche ist der Kniff derjenige, dass die Adressen aller anderen Botschaften analog gebildet werden sollen. Sie müssen somit nur noch die Hauptstadt und das Länderkürzel kennen, z.B. für Burkina Faso. Ist also jetzt alles ganz einfach.

Konsequenterweise lautet unsere e-mail-Adresse ab sofort:

[email protected]. Ich glaube, Sie sind jetzt motiviert genug, um mir die Erläuterung im einzelnen zu ersparen. Man kann sich in das neue Selbstverständnis des Auswärtigen Amtes als Dienstleistungsbetrieb besonders intensiv einfühlen, wenn man diese Adresse drei oder viermal am Telefon monoglott-russischsprachigen Anrufern vorbuchstabiert hat.”

Otto Graf Lambsdorff erhält Alexander-Men-Preis

Moskau (rUFO). Der Ex-Wirtschaftsminister und Vorsitzende der Friedrich-Naumann-Stiftung Otto Graf Lambsdorff wurde in dieser Woche in Moskau mit dem Alexander-Men-Preis ausgezeichnet. Lambsdorff wurde für die Verbreitung liberaler Ideen und die Förderung einer Offenen Zivilgesellschaft gewürdigt. Anbei der Text Rede, die Lambsdorff anlässlich der Preisverleihung hielt:

In Zeiten wie diesen werden wieder die Zeilen von William Butler Yeats aus seinem berühmten Gedicht „The second coming“ zitiert:

„Things fall apart, the centre cannot hold. Mere anarchy is loosed upon the world, The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.“

Noch sind wir nicht so weit. Noch hält die Mitte. Noch gibt es genügend innere Überzeugung in unseren Gesellschaften. Ich hoffe, daß das so bleibt. Aber wir müssen sehen, daß es gegenwärtig auf dieser Welt und in unserer nächsten Umgebung auch Menschen gibt, die „full of passionate intensity“ sind, wie der Dichter es ausdrückt. Der Westen ist mit einem intensiven Haß konfrontiert, der erschreckt.

Sind wir aus der Epoche der gegenseitigen nuklearen Abschreckung in eine Epoche des latenten globalen Terrors eingetreten? In der jeder angegriffen, ergriffen werden kann? Und in der die Vorstellung eines gewaltsamen Todes für uns alle gegenwärtig wird?

Es ist zu früh, diese Frage zu beantworten. Wir alle hoffen, daß der Terror, den wir gegenwärtig erleben, vorübergeht. Aber noch ist es nicht so weit. Kann man in Zeiten des Terrors leben, ohne ständig den Schrecken im Auge zu haben? Und konkret mit Blick auf unseren Anlaß heute abend: Kann man, darf man in diesen Zeiten Preise verleihen, Preise annehmen, wie diesen Preis, der den Namen von Alexander Men trägt?

Meine Antwort ist: Ja, man darf. Man muß es sogar. Ich will gar nicht bis zum deutschen Reformator Martin Luther zurückgehen. Aber vielleicht sollte man heute einmal an ihn erinnern: „Und wenn ich wüßte, daß morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ So glaubensstark sind wir heute wohl nicht mehr. Aber wir meinen etwas Ähnliches, wenn wir sagen: Wer die Welt nur als Terrorrisiko sieht, der wird handlungsunfähig. Das, wovor wir uns am meisten zu fürchten haben, ist die Furcht selber. Also sollten wir das tun, was getan werden muß. Tun wir unsere tägliche Arbeit – worin sie auch immer besteht.

In dieser Perspektive möchte ich zunächst denen danken, die mich für würdig halten, in diesem Jahr den Alexander-Men-Preis zu bekommen. In erster Linie also Ihnen, verehrte Jekaterina Jurjevna und Ihnen, sehr geehrter Herr Kustermann, der Sie hier die Diözese Rottenburg mit ihrem Bischof Fürst vertreten..

Sie, liebe Frau Genieva, sind eine Institution im kulturellen wie auch im politischen Leben Rußlands. Und sie tun, sehr viel für die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern. Um so mehr weiß ich es zu schätzen, wenn Sie mir heute den Preis verleihen, den maßgeblich Sie gestiftet haben.

Bischof Fürst, bildet sozusagen den deutschen Gegenpart. Er hat es sich – neben vielem anderen – in seiner Diözese und darüber hinaus zur Aufgabe gemacht, Alexander Men und sein Wirken bekannt zu machen. Dafür sind wir ihm dankbar.

Danken möchte ich auch denen, die hier so gute Worte für mich gefunden haben: Evgenij Jassin und Dirk Sager.

Lieber Herr Jassin, wir in Deutschland kennen Ihre ökonomische Expertise. Und wir sind froh, daß auch die russische Regierung Ihren Sachverstand zu schätzen weiß. In unseren beiden Ländern gibt es die Redensart, daß der Prophet im eigenen Land nichts gilt. In Ihrem Fall trifft das glücklicherweise nicht zu. Und das kommt Ihrem Land, kommt Rußland zugute.

Sie wissen, lieber Herr Sager, dass ich Ihre journalistische Arbeit seit langer Zeit aufmerksam beobachte. Sie gehören zu denen, die das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland sehenswert machen. Sie tun alles, damit Nachrichtensendungen nicht zur bloßen Unterhaltung werden. Sie bringen Informationen und Analysen über den Äther. Wir haben es gerade wieder erlebt, als Sie in den letzten beiden Monaten aus Afghanistan berichtet haben. Ich hatte schon befürchtet, dass Sie heute gar nicht in Moskau sein könnten. Um so mehr freue ich mich, dass Sie hier sind.

Meine Damen und Herren, zu journalistischen Berichterstattung aus Afghanistan gehört physischer Mut. Wir mussten leider erleben, wie gefährlich diese Arbeit sein kann. Journalisten brauchen aber oft auch politischen Mut, wenn Sie kritisch aus einem Land berichten, dass Pressefreiheit nicht ernst nimmt. Die deutschen Journalisten in Moskau haben diesen Mut bewiesen. Die deutsche Öffentlichkeit ist ihnen dankbar dafür, die deutsche Regierung sollte es sein.

Liebe Frau Genieva! Der Preis, den Sie mir heute verleihen, ist dem Andenken an Alexander Men gewidmet, den 1990 ermordeten russischen Erzpriester. Über ihn wissen wir in Deutschland immer noch sehr wenig. Dies wird wahrscheinlich erst dann anders werden, wenn seine Bücher ins Deutsche übersetzt sind und hier Aufnahme und Verbreitung gefunden haben. In jedem Fall sollten wir in Deutschland, in Europa mehr über Alexander Men wissen. Über das, was er als Theologe und überzeugter Förderer der Ökumene gelehrt hat, was er für die Russisch-Orthodoxe Kirche bedeutet hat und was er uns sein kann.

Aber ich denke, auch in Rußland weiß man viel zu wenig über Alexander Men und sein Wirken. Wenn wir heute an ihn erinnern, so geschieht das auch mit Blick auf Rußland: Ich finde, daß die russische Gesellschaft, daß auch die russisch-orthodoxe Kirche, daß wir alle Menschen wie Alexander Men dringend brauchen. Er hat Toleranz nicht nur gepredigt. Er hat Toleranz gelebt.

Vielleicht erinnern wir heute bei der Verleihung des Preises, der seinen Namen trägt, am besten an ihn, wenn wir einen Satz zitieren, der immer wieder angeführt wird, wenn von Alexander Men die Rede ist. Es ist ein schlichter, ein einfacher Satz. Und doch enthält er eine Wahrheit, die immer gilt: "Das Eigene lieben", so Alexander Men, "heißt nicht, das Fremde zu hassen. Wo immer sich der Chauvinismus breit macht - ganz gleich in welchem Volk - stimmt uns das traurig."

Man mag an diesem Satz ermessen, wie sehr uns heute eine Stimme fehlt, wie sie Alexander Men war. Und zwar auch und gerade mit Blick auf den Dialog mit dem Islam, den wir so dringend führen müssen. Alexander Men jedenfalls hat den Islam, hat generell Angehörige anderer Religionen nie als Feind begriffen. Er war gegenüber anderen Glaubensrichtungen, christlichen wie nichtchristlichen, offen. Er liebte es, ein Wort von Bischof Platon zu zitieren, dem 1891 gestorbenen Metropoliten von Kiev: „Unsere irdischen Trennwände reichen nicht bis zum Himmel.“ Es wäre gut, wenn dieser Satz hier in Rußland wie in der Welt überhaupt zum Allgemeingut würde.

Ich kann heute nicht zu Ihnen sprechen, ohne ein Thema zu berühren, das uns alle noch sehr lange beschäftigen wird: den 11. September und seine Folgen. Die Vernichtung von mehr als 5.000 hilflosen und ahnungslosen Menschen war Massenmord. Viele haben sich seitdem daran gemacht, Gründe und Motive, Erklärungen und Entschuldigungen für dieses Verbrechen zu suchen. Ich halte das für unzulässig. Es gibt absolute Werte und absolute Verbote. Wer den absoluten Wert des Lebens und das absolute Verbot des Massenmordes relativieren will, der steht nicht mehr auf dem Boden der zivilen Gesellschaft, wie sie im Laufe eines halben Jahrtausends im Westen entstanden ist. Ein Fehler läßt sich auf vielerlei Weise erklären und entschuldigen. Ein menschheitsfeindliches Verbrechen nicht.

Wir, der Westen, die moderne Welt – und das heißt: Auch Rußland – müssen alles tun, um die Täter vor Gericht zu stellen. Und zwar im Interesse aller Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen. Um den Terrorismus zu bekämpfen, brauchen wir einen umfassenden Ansatz: Zu Militäraktionen hinzutreten müssen politische, wirtschaftliche und humanitäre Maßnahmen. Das gilt auch und gerade mit Blick auf Afghanistan. Das Land und seine Gesellschaft dürfen nicht wieder allein gelassen werden. Wenn je das Vorhaben eines neuen Marshallplanes berechtigt war, dann jetzt mit Blick auf Afghanistan. Zu ihm sollte übrigens auch Rußland beitragen, aus einem Gefühl historischer Verantwortung heraus, das sich, wie ich hoffe und annehme, auch hier durchzusetzen beginnt.

Im übrigen kann ich dem ungarischen Schriftsteller und Philosophen György Konrad nur zustimmen: Mit Eigenlob und Fahnenschwenken ist nicht viel zu erreichen. Sinnvoller ist es, die Flughafenkontrollen in Ordnung zu bringen und das Sicherheitspersonal angemessen zu bezahlen. Schließlich müssen wir wohl auch wieder lernen, uns als einzelne zu verteidigen.

Allerdings löst all das nicht das grundsätzliche Dilemma unserer westlichen Welt: Wie kann man terroristische Netzwerke zerschlagen, wenn man in einer offenen Gesellschaft lebt? In einer Gesellschaft, die es den Terroristen erlaubt, auf unserem Boden selbstsicherer und ungestörter zu operieren, als sie es in ihren Heimatländern könnten? Viele sehen die Lösung in der Formel „Weniger Freiheit, mehr Sicherheit“. Wir werden in der Tat manche Freiheiten, die allzu sorglos gewährt worden sind, einschränken müssen, solange dies notwendig erscheint. Die offene Gesellschaft hat Feinde: Antimodernisten, Fanatiker, Menschen, die von Neid und Haß getrieben werden. Die nicht wollen, daß es ihnen und ihren Gesellschaften besser geht. Sondern uns schlechter. Gegen deren Angriffe müssen wir uns verteidigen.

Im übrigen sollten wir – das sage ich als überzeugter Liberaler – bei der Idee bleiben „Sicherheit durch Freiheit“. Jede Kontroll- und Überwachungsmaßnahme sollte ein Mittel sein, das genau definiert sein und präzis beschriebenen Zwecken dienen muß. Nie darf die Abwehr des Terrors zum Selbstzweck werden, zum Instrument von Macht und Manipulation in den Händen verborgener Herrschaftsgruppen. Das wäre nichts anderes als der Beginn vom Ende der offenen Gesellschaft, die man doch verteidigen will.

Ich will mich nicht an der Diskussion beteiligen, ob der Terror Ausdruck des Kampfes der Kulturen ist, den uns Samuel Huntington vorausgesagt hat. Wir brauchen einen solchen Kampf nicht. Was wir statt dessen brauchen, ist ein Dialog mit den islamischen Gesellschaften und, wenn sich das als möglich erweisen sollte, auch mit dem islamischen Fundamentalismus. Die Reaktionen auf den 11. September aus den islamischen Ländern sind vielfach bestürzend: Ein halbherziges Bedauern, aber gleichzeitig eine mehr oder weniger versteckte Schadenfreude über das Unglück, das die USA getroffen hat. Diese Art der Reaktion zwingt den Westen, zwingt uns alle zu einer Klärung der Positionen.

Wir müssen den Islamismus als Symptom einer tiefen Krise sehr ernst nehmen. Aber wir müssen auch deutlich sagen, daß der Islamismus keinerlei realistische Lösung für die Probleme anzubieten hat, die er zum Ausdruck bringt. Wir hören immer wieder von einer „Demütigung“ der islamischen Welt durch den Westen. Wir sollten danach fragen, worin diese besteht. Wir sollten auch fragen, was muslimische Staaten daran hindert, zivile und wohlhabende Gesellschaftsordnungen aufzubauen, wie dies Ländern des Fernen Ostens gelungen ist. Ich bin der Auffassung, daß für dieses Scheitern nicht der Westen verantwortlich ist. Die Probleme liegen vielmehr im Inneren der Staaten des Mittleren und Nahen Ostens selbst.

Zu unserer Position gehören nicht nur Werte wie die Menschenrechte, die für viele offenbar zu abstrakt sind. Zu unserer westlichen Position gehören auch konkrete Lebensformen. Ich möchte hier eine Lebensform erwähnen, die besonders wichtig ist. Ich meine die Stellung der Frauen. Frauen werden in vielen islamischen Ländern unterdrückt und in der Gesellschaft gewaltsam von den Männern getrennt. Als Folge sehen wir häufig einen Islam, der männlich geprägt ist, der unproduktiv und zerstörerisch erscheint: angefangen bei der religiösen Erziehung zum Haß über die Unfähigkeit, die Ursache der Probleme bei sich selbst zu suchen, bis hin zur Bereitschaft muslimischer Männer zum religiös begründeten Selbstmord.

Zivile Gesellschaften, die Frauen unterdrücken, kann es nicht geben. In dieser Feststellung liegt, wie es ein kluger Kopf neulich ausgedrückt hat, auch ein Angebot an fünfzig Prozent der muslimischen Bevölkerung der Erde. Letztlich aber liegt darin ein Angebot an den Islam insgesamt: Ein Angebot, gemeinsam darüber nachzudenken, wie man mit dem „anderen“ umgeht, seien dies ethnische oder religiöse Minderheiten, und wie man vielleicht gemeinsam eine Bürgergesellschaft aufbauen kann.

Die Taliban – dies sei zum Schluß aus aktuellem Anlaß gesagt - stellen sich immer mehr nicht nur als Beschützer der Terroristen heraus, sondern als die Terroristen selber. Sie stoßen neue, gravierende Drohungen aus. Lassen Sie uns alles tun, damit diese sich nicht verwirklichen. Goethe hat in seinem „Faust“ den Bösen charakterisiert als „Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“ Lassen Sie uns hoffen, daß es mit den Terroristen von heute ebenso ist.

Der Alexander-Men-Preis wird mit Blick auf Rußland und Deutschland verliehen, „im Interesse des friedlichen und humanen Aufbaus des Europäischen Hauses“, wie es offiziell heißt. Wie steht es mit Rußland und Deutschland, mit Rußland und Europa, mit Rußland und dem Westen, um diese ewige Formel zu benutzen?

Auch in dieser Hinsicht hat – so jedenfalls scheint es – der 11. September alles geändert. Ihr Präsident, Vladimir Putin, hat – darauf jedenfalls deutet vieles hin – erkannt, daß Rußland vor einer strategischen Wahl steht: entweder erfolgreiche innere Entwicklung oder äußere Größe, entweder Primat der Wirtschaft oder „große Macht“. Und wenn nicht alle Anzeichen trügen, hat sich der russische Präsident für den Erfolg im Inneren entschieden. Und gegen das Denken in Kategorien des 19. Jahrhunderts.

Ich nehme an, Präsident Putin hat diese Erkenntnis schon länger gehabt; und er hat seine prinzipielle Entscheidung schon länger getroffen. Der 11. September nun hat ihm Gelegenheit gegeben, diese Entscheidung weithin sichtbar umzusetzen. Rußland hat sich für die gemeinsame Bekämpfung des Terrors entschieden, zusammen mit den USA und ihren Verbündeten.

Präsident Putin hat damit, wie ich finde, im Interesse Rußlands gehandelt. Hätte Rußland sich neutral verhalten und wäre der Allianz gegen den Terror nicht beigetreten, wären negative Folgen unausweichlich gewesen: Rußland wäre als faktischer Verbündeter der Terroristen erschienen. Das Land hätte selbst kaum auf Hilfe rechnen können, würde es selbst einmal von Terroristen angegriffen. Im übrigen nützt der Kampf der USA gegen die Taliban auch Rußland, nämlich seinem Interesse an einer sicheren südlichen Grenze.

Nach der Entscheidung Präsident Putins haben sich der Status und das Image Rußlands in der internationalen Arena wesentlich erhöht. Die Chancen dafür, daß zahlreiche Probleme Rußlands nun pragmatisch gelöst werden können, sind erheblich gestiegen. Regelungen, die noch aus der Zeit des Kalten Krieges stammen, werden nun aufgehoben werden.

Der 11. September eröffnet Rußland die historische Chance, wichtige außen- und sicherheitspolitische Ziele zu erreichen – und letztlich auch innenpolitische Ziele, nämlich bessere Bedingungen für eine erfolgreiche innere Entwicklung des Landes. Der Beitritt zur Allianz gegen den Terror gibt Rußland die Möglichkeit, in die europäischen wie auch in globale Strukturen aufgenommen zu werden, und zwar zu Bedingungen, die für das Land annehmbar sind.

Rußland war nie so nahe daran, Teil des Westens zu werden, wie jetzt. Nie waren die Chancen für Rußland so gut, aus seiner selbstgewählten Isolation herauszukommen, wie gegenwärtig. Und nie war die Möglichkeit so groß, daß es im Verhältnis zwischen Rußland und dem Westen zu einer wirklichen Wende kommen würde.

Aber wie tief geht das neue Denken in Rußland? Skepsis scheint nach wie vor angebracht. Es stimmt: Gegenwärtig haben Rußland und der Westen in wichtigen Bereichen gleiche oder ähnliche Interessen. Aber in anderen Bereichen stimmen sie nicht überein. Außerdem: Der größte Teil der politischen Klasse in Rußland, der außen- und sicherheitspolitischen Eliten unterstützt den Kurs des Präsidenten nicht. Hier herrscht nach wie vor altes Denken. Diskutiert wird allenfalls darüber, welche Gegenleistungen Rußland für seine Unterstützung des amerikanischen Vorgehens verlangen soll. Die entsprechende Liste ist lang. Damit stellt sich sehr ernsthaft die Frage: Kann Präsident Putin Rußland in die moderne Welt, nach Westen führen, wenn die russischen Eliten dies letztlich nicht wollen?

Ich sehe auch nicht, daß Präsident Putin für eine klare Modernisierungsstrategie genügend Unterstützung im Lande besitzt. Insbesondere die weiter alles überwuchernde Bürokratie steht wirklichem Fortschritt noch immer im Wege. Die Duma hat viele gute Gesetze verabschiedet. Werden sie aber umgesetzt?

Es bleibt das Problem Tschetschenien, diese offene Wunde, wie man es genannt hat. Es stimmt: Dort gibt es auch Terroristen, auch aus arabischen Ländern. Und es wäre gut, wenn die Tschetschenen sich von diesen Kräften trennen würden. Und in der Tat darf keinesfalls zugelassen werden, daß arabische Terroristen Tschetschenien als Basis für eine Destabilisierung Rußlands nutzen können.

Aber es gibt dort im Süden auch und vor allem Menschen, die nichts anderes wollen, als daß das Vorgehen russischer Truppen endet, daß die Menschenrechtsverletzungen enden, daß Frieden einkehrt, daß der Wiederaufbau beginnt, und daß man auf die eine oder andere Weise über sich selbst bestimmen kann. Darüber sollte man verhandeln. Verhandlungspartner gibt es. Präsident Putin hat Ansätze zu solchen Verhandlungen gemacht. Sie sollten fortgesetzt werden – im Interesse Rußlands.

Präsident Putin hat in Berlin vor dem deutschen Bundestag eine Rede gehalten, die viele beeindruckt hat, vor allem die Abgeordneten selbst. In ihr hat er sein Konzept einer Partnerschaft mit Europa vorgestellt. Sein Kerngedanke: Europa sollte seine eigenen Möglichkeiten mit den Ressourcen und mit dem Potential Rußlands vereinigen.

Der Westen schuldet dem russischen Präsidenten, schuldet Rußland eine Antwort auf diese Rede, auf diese Vorschläge. Aber erst müssen wir uns selber eine Antwort geben: Eine Antwort auf die Frage, was sich nach dem 11. September mit Blick auf Rußland tatsächlich für uns geändert hat. Wo sind die Grenzen unserer Flexibilität? Die gemeinsame Abwehr des Terrors allein kann kaum eine tragfähige Basis für eine neue, dauerhafte Beziehung zwischen Rußland und Europa sein. Die westliche Gemeinschaft, Europa beruht nicht nur auf Interessen, sondern auch auf Werten. Es wäre gut, wenn unsere Gesellschaften, unsere Eliten darüber miteinander reden würden.

Identitätskontrollen der Miliz

Aufruf zur Meldung von Amtsmissbrauch

Regelmässig führt die Miliz bei Passanten Identitätskontrollen durch. Einige haben das zu einem „Business“ umfunktioniert: Sie halten mit Vorliebe offensichtliche Ausländer an, im Wissen, dass diese es sich nicht gewohnt sind, immer den Pass bei sich zu tragen. Sie drohen dann mit der Mitnahme zum nächsten Posten, lassen den Ausländer aber spüren, dass er die langwierige und erniedrigende Prozedur umgehen kann, wenn er eine „Strafe“ ohne Quittung bezahlt.

Auf eine öffentliche Anprangerung dieses Misstandes hin hat sich die Abteilung für Personalinspektion der Moskauer Miliz interessiert gezeigt, zukünftig solchen Fällen nachzugehen und dergleichen Amtsmissbrauch zu bestrafen.

Wer so etwas erlebt und bereit ist, den Sachverhalt zu Protokoll zu geben, möchte sich bitte melden bei:

Dr. Karl Eckstein, Rechtsanwalt, Tel 916 45 00

oder direkt bei der „inspekzia po litschnomu sostavu“, Tel. 200 92 83

(diese Nummer wird allerdings wegen Umzugs demnächst ändern. Die neue Nummer kann später bei Karl Eckstein nachgefragt werden).

Kanzlerberater Steiner ein Rüpel?

Moskau (rUFO/js). Der außen- und sicherheitspolitische Berater Michael Steiner hat sich offensichtlich beim militärischen Botschaftspersonal in Moskau gründlich unbeliebt gemacht. Zwei dort stationierte Oberfeldwebel und ein Oberbootsmann haben sich ganz offiziell bei ihrem Dienstherren über Steiner beschwert. Während der Kanzlerzwischenlandung in Moskau am 2. November, so die Soldaten, habe Steiner sie mehrfach "Arschloch" genannt.

Aus ihrer Sicht lief die Sache so ab: Aus Schanghai kommend war die Kanzlermaschine am Abend des 2. November auf dem Regierungsflughafen Wnukowo gelandet. der Kanzler und einige andere Passagiere stiegen aus. Steiner und der große Rest der Delegation sollten nach kurzem Auftanken sofort nach Berlin weiterfliegen. Für den Kanzler stand eine kleinere Luftwaffenmaschine bereit.

Russische Sicherheitskräfte, so schildern die Soldaten, hätten das Auftanken verzögert, in dem sie forderten, das Flugzeug vor dem Auftanken noch auf eine andere Position zu verschieben. Es gab Unmut unter den Passagieren. Die Soldaten mussten sich den Vorwurf anhören, die "größte deutsche Botschaft" sei nicht in der Lage einen Bundeskanzlerflug zu betreuen.

Daraufhin sei auch Steiner der Kragen geplatzt. Er rief den Soldaten zu, sie sollten doch Kavier servieren, wenn man zu später Stunde schon so lange warten müsse. Einer der Oberfeldwebel verstand diese später von Steiner als Scherz bezeichnete Bemerkung keineswegs spaßig und lehnte die Forderung ernsthaft ab. daraufhin eskaliert die Situation. In ihrer Beschwerde schreiben die drei Soldaten Steiner dann dann das böse Wort "Arschloch" zu.

Steiner selbst ist auf dem Rückzug. Es tue ihm leid, wenn irgendjemend eine Bemerkung von ihm als beleidigend empfunden habe. Wenn das so sei, lade er die Betroffenen nach Berlin zu einem gemeinsamen Frühstück ein - mit Kaviar.

Kirche aktuell: Deutsche Gemeindegruppe lädt ein

Moskau (rUFO). Die deutschsprachige evangelische Gemeindegruppe veranstaltet in diesem Monat zwei Vorträge mit Vertretern der Russisch Orthodoxen Kirche und der Möglichkeit zu einer anschließenden Diskussion. Am 22. November informiert Vater Antonij Ilin über die „Grundlagen der Sozialkonzeption der Russisch Orthodoxen Kirche“, am 27. November hält Jelena Speranskaja vom Moskauer Patriarchat einen Vortrag über „Die Ökumene-Erklärung der Russisch Orthodoxen Kirche“ und das Verhältnis der Orthodoxen Kirche zu den Nicht-Orthodoxen.

Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 20 Uhr im Kleinen Botschaftssaal in der ul. Mosfilmowskaja 56. Anfahrt: Metro Universität oder Kiewskaja, weiter mit Trolleybus oder Sammeltaxi.

Weitere Informationen bei Pfarrer Fridtjof Amling: Prospekt Wernadskogo 103/1/80, 117526 Moskau, Tel./Fax 4332295, e-mail: [email protected]

Journalistenpreis für Thumann und Pogorschelskij

Moskau (rufo/ml). Am Montag Abend wurde im Moskauer Puschkin-Museum der „Journalistenpreis 2001“ des Verbandes der Deutschen Wirtschaft verliehen. Ausgezeichnet wurde kompetente und objektive Berichterstattung über Russland und Deutschland. In diesem Jahr gingen die Preise an Michael Thumann, den Moskau-Korrespondenten der „Zeit”, und Dmitrij Pogorschelskij, der für den Fernsehsender NTW aus der Bundesrepublik berichtet.

Thumann erhielt den Preis für einen Zeit-Artikel mit dem Titel “Der dritte Weg nach Lipezk” – ein Portrait der mittelrussischen Stadt, seiner Einwohner und des Stahlwerks, dass das Leben von Lipezk entscheidend bestimmt. Der Artikel zeugt, so die Jury, von profunden Landeskenntnissen und ist ein „Beispiel für herausragende Berichterstattung über Russland in der deutschen Presse“.

Dmitrij Pogorschelskij wurde für die Gesamtleistung seiner journalistischen Tätigkeit gewürdigt. In seinen Beiträgen berichte er diffirenziert und ohne die üblichen Klischees über den deutschen Alltag in Politik und Kultur, so die Jury. In seinem Dankeswort nach der Preisverleihung sagte Pogorschelskij, wenn seine Berichterstattung manchmal subjektiv sei, liege das daran, dass ihm das Land, über das er erzählt und das er liebt, ihm nicht gleichgültig sei.

Obwohl die Preise vom Verband der Deutschen Wirtschaft in Russland gestiftet wurden, hat allein eine russisch-deutsche Journalisten-Jury unter dem Vorsitz des langjährigen Moskau-Korrespondenten Gerd Ruge über die Preisträger entschieden. Insgesamt waren 136 Beitrage für den Wettbewerb eingegangen.

Empfang in der Botschaft zum 3.Oktober

Moskau (rUFO/hs) Empfänge zum Nationalfeiertag am 3.Oktober hat die Deutsche Botschaft in Moskau schon mehrere veranstaltet. Heuer soll es aber richtig groß werden: Ernst Jörg von Studnitz und seine Frau laden alle in Moskau lebenden Deutschen am kommenden Mittwoch abend in die Botschaft ein.

Ein solcher Massenempfang ist eine Premiere für die Botschaft. Die Veranstaltung beginnt am 3.Oktober um 18 Uhr und dauert zwei Stunden. Es werden kleine Erfrischungen gereicht und der Botschafter wird eine kleine Ansprache halten. Ein aufwändiges Programm ist nicht geplant, eher ein gemütliches Beisammensein im Festsaal der Deutschen Botschaft an der Uliza Mosfilmowskaja.

Ohne Fingerabdruck keine deutschen Visa mehr?

Moskau (rUFO/kp). Die Bundesrepublik plant eine Verschärfung der Einreisebestimmungen für Ausländer. Wer ein deutsches Visum beantragt, müsse bei den Konsulaten in Kürze seine Fingerabdrücke abnehmen lassen, berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf Informationen aus dem Innenausschuss des Bundestages.

Mit der Regelung wolle Innenminister Otto Schily die Fahndung nach Terroristen automatisieren, so das Boulevard-Blatt. Dazu sollen die deutschen Auslandsvertretungen eigens mit elektronischen Scannern ausgerüstet werden.

Das deutsche Konsulat in Moskau verfügt derzeit über keine Informationen zu der Initiative, scheint von der Idee aber wenig begeistert zu sein. Die derzeitige technische Ausstattung erlaube keine Sammlung von Fingerabdrücken, so ein Mitarbeiter der Rechts- und Konsularabteilung an der deutschen Botschaft Moskau zu MOSKAU.ru: „Sie wissen selbst, wie viele Visa hier vergeben werden und können sich den technischen Aufwand vorstellen, den das bedeuten würde.“

Moskauer Community: Keine Angst vor großem Krieg

Moskau (rUFO/kp/hs/mab). Wird es einen großen Krieg geben, womöglich gar den von manchen Medien bereits heraufbeschworenen 3. Weltkrieg? Wie sollten Russland und Deutschland in der gegenwärtigen Situation reagieren? MOSKAU.ru fragte in der Moskauer deutschen Community nach. Hier die Antworten: Peter Schulze (Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung Moskau):

3. Weltkrieg? So ein Quatsch. Wir haben keinen 3. Weltkrieg, wir haben noch nicht einmal Krieg. Man sollte, statt den Leuten Panik zu machen, erst einmal nachdenken.

Wenn Vergeltungsmaßnahmen mit dem Mandat der UNO laufen und gewährleistet ist, dass die Schuldigen getroffen werden, dann sollten Russland und Deutschland daran teilnehmen. Wenn jetzt aus der Hüfte losgeschossen wird, werden die Militäraktionen sowieso nur die Falschen treffen. Man wird sich eine Basis von hoffnungslosen Menschen herbeibomben, den Boden für neuen Terrorismus. Was sind eigentlich die Gründe für diese Wahnsinnsentwicklung? Die liegen teilweise auch in der US-Nahostpolitik und der bedingungslosen Unterstützung Israels durch die USA. Die Taliban sind ein Kind der US-Politik aus der Zeit des Kalten Krieges.

Ich habe große Sorgen, wenn ich in die Zukunft sehe, denn, was ich eingeklagt habe, wird nicht eintreten.

Reiner Hartmann, Leiter der Ruhrgasrepräsentanz Moskau:

Ich rechne nicht mit einem großen Krieg, sondern vielmehr mit einer besonnenen Reaktion der amerikanischen Regierung. Deutschland wird die Amerikaner unterstützten. Aber ich denke nicht, dass es von militärischen Aktionen direkt betroffen sein wird. Von Russland erwarte ich, dass es den Schulterschluss mit den USA sucht, um gemeinsam mit den Amerikanern etwas gegen Terroranschläge zu tun. Derzeit fühle ich mich in Moskau sicher. Für mich heißt es dieser Tage: business as usual.

Fridtjof Amling, evangelischer Pfarrer in Moskau:

Ich rechne nicht damit, dass die Lage über alle Maßen eskaliert. Obwohl es sicherlich zu kriegerischen Handlungen kommen wird. Andererseits halte ich Bush für einen schwachen Präsidenten. Deshalb gibt es die Gefahr, dass er nach außen auf Stärke setzt, wieder auf die alten Falken hört und unverhältnismäßige Gewalt einsetzt. Meine Schüler im Religionsunterricht fragen: Was hat Amerika davon, unschuldige Afghanen zu töten, nachdem unschuldige Amerikaner ums Leben gekommen sind?

Ich wäre nicht gegen einen deutschen Einsatz, wenn die Amerikaner mit offenen Karten spielen und Regierung und Bundestag zustimmen. Das Problem ist aber auch die amerikanische Informationspolitik. Da ist es schwer, einen Blankoschein auszustellen und zu sagen: Wir unterstützen Euch auf jeden Fall. Es müsste außerdem auch eine Grenze der Gewaltanwendung geben, die nicht überschritten werden dürfte.

Ich muss ehrlich sagen, ich mache mir keine zu großen Sorgen. Gerade auch, weil Russland an der Seite des Westens steht. Da zeigt sich, dass es doch eine europäische Wertegemeinschaft gibt. Der positive Effekt des Ganzen könnte auch sein, dass die Menschen begreifen: Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif. Man hat viele Extremisten zu lange gewähren lassen.

Michael Thumann, Korrespondent der Zeit:

Ich glaube, daß ein Weltkrieg erfordert, daß sich mehrere Großmächte gegenüberstehen. Ich sehe keine Konfrontation der Mächte, insofern finde ich diese Bezeichnung nicht passend. Ich finde es schwierig, einer historischen Epoche, noch während sie entsteht, einen Namen zu geben.

„Weltweite Anti-Terror-Koalition“ trifft das Ganze besser – weil dieser Krieg vor allem von den Geheimdiensten geführt werden wird. Ich glaube, wir alle werden das im täglichen Leben spüren, an den Flughäfen etwa, vielleicht wird es auch Kontrollen an den Ein- und Ausfahrten in die Großstädte geben, wie das in Russland die Verkehrspolizei macht. Alles, was die Innere Sicherheit betrifft – dort werden wir das spüren.

Deutschland wird auf jeden Fall miteinbezogen wird. Dadurch, daß der Artikel 5 des NATO-Vertrages bereits aktiviert ist, ist Deutschland verpflichtet mitzumachen – vorbehaltlich natürlich einer Entscheidung des Bundestages. Ich hoffe auch, daß Deutschland nicht ausschert.

Ich wage allerdings keine Vorraussage darüber, wie sich Putin entscheidet. Es wäre für Russland eine einmalige Chance, die momentane, immer noch bestehende, teilweise Isolierung zu überwinden.

Nein, ich habe keine Angst. Sorgen – Ja. Ich mache mir erstens Sorgen um die offenen Gesellschaften im Westen. Ich fürchte, dass diese Anti-Terror-Koalition zu einer erheblichen Einschränkung etwa des Datenschutzes und der Freizügigkeit führen wird, dass die Freiheitsrechte auf der Strecke bleiben werden. Das ist meine große Sorge. Für Russland gilt dies weniger, auch deswegen, weil Russland ohnehin schon auf dem Weg dorthin ist.

Meine andere Sorge, die jeden auf der Welt betrifft, ist die, dass der Terror, wie wir das in New York ja gesehen haben, überall hin getragen wird - unabhängig davon, ob die USA in Afghanistan zuschlagen oder nicht.

Meine dritte Sorge betrifft die Art des westlichen Vorgehens. Der amerikanische Präsident Bush hat das Wort „Kreuzzug“ verwendet – das hat mich sehr alarmiert. Danach war er – ich weiß nicht mehr wo genau, wohl in Washington – in einer Moschee, das war genau richtig. Aber meine Sorge ist, dass die westliche Welt nicht versteht, die Botschaft „Anti-Terror“ anstelle der Botschaft „Anti-Islam“ rüberzubringen, und dass sie dabei auf ähnliche Weise versagt, wie das die Russen seit sechs Jahren in Tschetschenien tun.

Wolfgang Schlimme, Chef von BMW Russland:

Ich befürchte nicht, daß der 3.Weltkrieg ausbricht, weil ich auf die Diplomatie vertraue. Viele intelligente Menschen versuchen genau das zu vermeiden. Es gibt ein schönes Zitat von Churchill: „Lieber ein Jahr Blabla als ein Jahr Bumbum“.

Ich glaube, dass jeder miteinbezogen wird in diesen Konflikt auf der ganzen Welt, wenn ich so höre, was unsere Regierungsvertreter geäußert haben. Ich halte es auch für positiv, daß dieser Konflikt nicht nur auf den Kampf USA gegen ein paar Extremisten reduziert wird, sondern dass er alle betrifft. Vernetztes Denken ist da gefordert, insofern hoffe ich, daß Russland und Deutschland in einer hoffentlich friedlichen Art und Weise dabei sind. Dabei denke ich vor allem an den Austausch von Daten und Informationen, um unnötige Aggressionen zu vermeiden.

Auch Auslandsdeutsche potentiell wehrpflichtig

Moskau (rUFO/kp). Die Moskauer deutsche Diaspora braucht voerst nicht damit zu rechnen, für die Nato in einen Krieg gegen den internationalen Terrorismus ziehen zu müssen. Durch den Beschluss des Nordatlantik-Paktes, den Bündnisfall zu erklären, entstünden unmittelbar keine gesetzlichen Verpflichtungen für Wehrpflichtige, so ein Mitarbeiter der Militärattacheeabteilung an der deutschen Botschaft in Moskau.

Allerdings müssen auch Deutsche, die ständig im Ausland leben, im Ernstfall zur Waffe greifen. Dazu müsste aber der deutsche Bundestag erst den Verteidigungsfall erklären. Vorerst erklärte Verteidigungsminister Rudolf Scharping allerdings, es bestehe kein Grund zur Panik. „Wir stehen nicht vor einem Krieg“, so Scharping.

Deutscher erkämpft gleiche Hotelpreise für Ausländer – im Prinzip

Moskau (rUFO/kp). Die in Russland verbreitete Praxis stark erhöhter Hotelpreise für Ausländer gerät ins Wanken. Der deutsche Diplomat Martin Hecker hat mit einer Beschwerde beim Antimonopol-Ministerium sein Recht auf gleiche Preise erstritten.
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Schönste deutsche Bücher in Moskau zu sehen

Moskau (Deutsches Buchinformationszentrum). Es gibt spannende und langweilige, lustige und traurige Bücher. Es gibt große, kleine, dicke, duenne Bücher. Es gibt Bücher für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Wissenschaftler, Leseanfänger, Bildergucker. Buchwelten sind ein ganzes Universum. Darüber hinaus gibt es auch schöne und schönste Buecher und davon wird jetzt eine Auswahl in der Ausstellung "Die schönsten deutschen Bücher" in der Bibliothek für Ausländische Literatur gezeigt.

Alljährlich zeichnet die Jury der "Stiftung Buchkunst" während der Frankfurter Buchmesse ungefähr 50 Bücher mit der Prämie "eines der schönsten deutschen Bücher" aus, hinzu kommen 10 - 15 lobende Anerkennungen. Es geht dabei um das gut gemachte Gebrauchsbuch, genauer: um die Buchgestaltung und technische Ausführung. Berücksichtigt werden 10 Sparten: allgemeine Literatur, wissenschaftliche und Lehrbücher, Sachbücher, Taschenbücher, Kunst- und Bildbände, Kinder- und Jugendbücher, Schulbücher, bibliophile Ausgaben, Buecher die nicht im Handel erhältlich sind, wie z.B. Fest- und Jubiläumsschriften, Sonderfälle.

Buch ist nicht gleich Buch. Alle Bücher aus diesen unterschiedlichen Genres müssen verschiedenen Anforderungen gerecht werden, denn sie richten sich an unterschiedliche Lesergruppen, vermitteln eine vielfältige Palette an Inhalten. Typografische Gestaltung und technische Herstellung müssen dem Rechnung tragen.

Alle Bestandteile eines Buches müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein: Typografie, Papier- und Schriftwahl, Layout, Umschlagsgestaltung, Satz, Druck, Bindung müssen mit Zweck und Inhalt harmonieren. All das zusammen macht ein schönes Buch aus. Dabei setzt die traditionelle Form des Buches der Phantasie der Buchgestalter und -Hersteller keine Grenzen mehr. Computerprogramme erlauben heute ein Design und Satzherstellung, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen waeren.

Die Ausstellung ist vom 14. - 30 September 2001 in der Staatlichen Bibliothek für Ausländische Literatur (Ul. Nikolo-Jamskaja 1) geöffnet. Es handelt sich um eine Veranstaltung der Deutschen Botschaft Moskau, des "Deutschen Buchinformationszentrums" und der Allrussischen staatlichen Bibliothek für Ausländische Literatur.

Naehere Informationen erhalten Sie im Deutschen Buchinformationszentrum bei Frau Tatjana Simon Tel./Fax-Nr.: 095 / 936 26 49, e-mail: [email protected]

Bayerische Schüler wollen Moskau erobern

Moskau (rUFO/hs) 14 Schüler aus Schwabach bei Nürnberg werden an diesem Wochenende ihren ganz großen Auftritt in der russischen Hauptstadt haben. Wenn am Sonntag um 14 Uhr in Moskau die Gewinner der europäischen Ausscheidung im Junior-Unternehmens-Wettbewerb bekannt gegeben werden, soll ihr gemeinsam gegründetes Schüler-Unternehmen auf dem Sieger-Treppchen stehen – als Krönung von einem Jahr Arbeit an Entwicklung und Vermarktung eines Stadtspiels.

Die Schwabacher Schüler haben sich im Juni bei der Deutschland-Ausscheidung gegen 11 andere Mini-Unternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet durchgesetzt. Jetzt, bei der Europa-Ausscheidung, die von Donnerstag bis Sonntag in Moskau stattfindet, treten sie gegen 20 Landessieger aus europäischen Staaten von Malta über Israel bis Großbrittannien und Russland an.

Beim Junior-Wettbewerb gründet eine Gruppe von bis zu 15 Schülern ein eigenes Unternehmen. Die Schüler entwickeln eine Geschäftsidee, kümmern sich um Herstellung und Vermarktung, verkaufen Aktien und halten Hauptversammlungen ab. Das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln kontrolliert die Geschäftstätigkeit, die Buchführung, legt die Zahlung von Steuern und Sozialabgaben fest. Nach einem Schuljahr werden die Unternehmen aufgelöst, die möglicherweise erzielten Gewinne ausgeschüttet. Paten aus der Wirtschaft helfen den Jungunternehmern bei den ersten Schritten in die Welt der Wirtschaft.

Die Schüler des Schwabacher Adam-Kraft-Gymnasiums haben ein eigenes Stadtspiel entwickelt – das sogenannte Steinkopf-Pflaster. Das Spiel, nach dem Mensch-ärgere-dich-nicht-Prinzip aufgebaut, aber wesentlich komplexer, wurde komplett mit Regeln und Spielsteinen aufgebaut und wird in Schwabach bereits verkauft. Im Prinzip ist es auf andere Städte übertragbar – diese Flexibilität in der internationalen Vermarktung könnte sich vielleicht als der entscheidende Vorteil erweisen, wenn Isis-Art, so nennt sich das Unternehmen, ihr Spiel am Sonntag der Jury präsentiert. Wer sich das Spiel und die Unternehmer im Internet schon mal anschauen will, kann das unter www.isis-art.de tun.

Putin: Entschuldigung bei Russland-Deutschen?

Moskau (rUFO/chf). Präsident Wladimir Putin soll sich im Namen des Staates bei den Russland-Deutschen entschuldigen, die während den Repressions-Jahren in der UdSSR zwangsumgesiedelt und ungerecht behandelt wurden. Diese Bitte äußerte gestern eine Mehrheit der russischen Duma-Abgeordneten. Die Russland-Deutschen seien die einzigen Repressions-Opfer, die immer noch auf eine politische Rehabilitation warteten, so die Abgeordneten.

Am 28. August jährt sich zum 60sten Mal der Tag, an dem Stalin die Wolga-Deutschen per Verordnung als „Saboteure und Spione“ beschuldigte. Darauf wurden über eine Million deutscher Männer, Frauen und Kinder nach Sibirien, Kasachstan und in andere ferngelegene Gegenden verschleppt.

Über die definitive Version des Textes, wollen die Abgeordneten in einigen Tagen abstimmen.

Neue Nachbarn: Berlin-Haus und Bolschoi-Theater

Moskau (rUFO/gim). Es hat die Stadt Berlin keinen Pfennig gekostet – und doch bekommt Berlin in seiner Partnerstadt eine Repräsentanz direkt neben dem Kreml. Gleich hinter dem Bolschoi-Theater entsteht das „Berlin Haus“, in dem nach den Plänen der Investoren Filialen der Westdeutschen Landesbank, des Goethe-Institutes, die Berlin-Repräsentanz, zahlreiche Büros, Konferenzräume, Geschäfte und Gastronomie-Betriebe Platz finden werden. Das „Berlin-Haus“ ist privatwirtschaftlich finanziert – hat aber den Segen der Partnerstädte Berlin und Moskau.

Die Geschichte, die jetzt ihrem glücklichen Ende entgegengeht, begann 1991 – mit dem Abschluss des Städtepartnerschaftsvertrages – auf dessen Grundlage dann im 1993 vereinbart wurde, den Aufbau eines Berlin-Haus durch privatwirtschaftliche Träger zu fördern. Die Moskauer Stadtregierung verpachtete der „Dr.Görlich GmbH“ für 49 Jahre das Immobilien-Sahnestück unter der Adresse Petrowka 5/5: Ein Grundstück von 0,45 ha direkt hinter dem Bolschoi-Theater.

Vom ersten Spatenstich 1994 durch die Bürgermeister Diepgen und Luschkow vergingen allerdings einige Jahre, bis die Finanzierung gesichert und der Bau wirklich begonnen werden konnte. Der Bankenkrach 1998 warf das Projekt noch einmal zurück.

Seit den letzten zwei Jahren aber kam der Bau, organisiert von der Hochtief AG zügig voran.

Anfang 2002 soll das Berlin-Haus eröffnet werden. Als grösster Mieter steht bereits die WestGkA fest. Das Goethe-Institut hat bisher haushaltstechnische Probleme noch nicht überwunden, die es davon abhalten, die ideale Lage im Zentrum zu nutzen. Bisher ist das Goethe-Institut nicht gerade kultur-fördernd im Betonklotz der ehemaligen DDR-Botschaft am Leninskij-Prospekt untergebracht, fast am Stadtrand, weitab von jeder Metro-Stadtion. Er sei sich sicher, dass es Interessenten für die Räumlichkeiten des Berlin-Hauses gibt, erklärt dessen Geschäftsführer Fritz Kraft.

Im Beirat des Berlin-Hauses sind neben den Investoren, der Stadt Moskau und dem Berliner BBJ (Verein zur Förderung kultureller und beruflicher Bildung Jugendlicher und junger Erwachsener) auch der russische Gewerkschaftsbund, die Friedrich-Ebert-Stiftung und das Moskauer Goethe-Institut vertreten.

Das Berlin-Haus sei zwar kommerziell finanziert, solle aber vor allem der Entwicklung neuer Beziehungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur dienen, erklärt der BBJ-Geschäftsführer Manfred Schneider.

Zum Richtfest wird der Berliner Senat durch Michael Pagels vertreten, dem Koordinator der Städtepartnerschaft.

Raubüberfall? Deutscher in Moskau ermordet

Moskau (rUFO/kp). Am Wochenende wurde in der Moskauer Innenstadt der deutsche Chefkoch des “Sheraton Palace“-Hotels ermordet. In der Nacht auf Samstag war der 40jährige Helmut Kurt mit einer schweren Kopfverletzung im Bolschoi Tischinskij pereulok entdeckt worden, meldet die Agentur Interfax. Ein Rettungswagen brachte den Mann in die Intensivstation der Moskauer Ausländerklinik, des Botkin-Krankenhauses. Während einer Notoperation verstarb er.

Die Behörden gehen davon aus, dass der Deutsche Opfer eines Raubüberfalls wurde. Der Moskauer Boulevardzeitung Moskowskij Komsomolez zufolge schließen die Ermitller jedoch auch einen Herzanfall nicht aus, der Kurt unglücklich auf das Straßenpflaster stürzen ließ.

Moskau: „Bayerische Tage 2001“ im Juli

Moskau (rUFO/chf). Bei der Eröffnung des „Moskauer Bierfestes“ am 21. Juli rund ums Luschniki-Stadion steht Bayern naturgemäß an vorderster Front. Die diesjährigen Sommerbeziehungen zwischen Russlands Hauptstadt und dem Freistaat gehen aber weit übers Gerstensaft-Trinken hinaus. Vom 18. – 29. Juli finden in Moskau nämlich die „Bayerischen Tage 2001“ statt. Dabei stehen, so Albert Kobbe, der Beauftragte des Freistaates Bayern in Moskau, sowohl wirtschaftlich auch als kulturell vielseitige Events auf dem Programm.

Am 18. Juli reist der Bayrische Wirtschafts-Minister, Otto Wiesheu, mit einer 80köpfigen Delegation an. Es geht bei den Treffen um Themen wie Medizintechnik, Umweltschutz im Baubereich oder Bayern als Tourismusland.

Im kulturellen Bereich werden Literatur- und Kunstausstellungen (z.B. „Mit Puschkin durch Bayern“ oder „Zeitgenössische Kunst) sowie Konzerte (unter anderem der Bamberger Symphoniker) zu sehen sein.

Zum Höhepunkt der „Bayerischen Tage 2001“ wird am 28. Juli Minister-Präsident Edmund Stoiber in Moskau erwartet.

Sowohl in wirtschaftlicher als auch in kultureller Hinsicht haben die Beziehungen zwischen Bayern und der Stadt Moskau eine lange Tradition. Im Jahre 1978 stellte sich Bayern in Moskau mit einer großen Landesausstellung vor; 1998 fanden hier die Bayerischen Wirtschaftstage statt; und mit den „Moskauer Tagen in Bayern“ präsentierte sich die russische Kapitale 1999 in Deutschland.

Anlässlich der Bierfest-Eröffnung will sich auch Moskaus Stadt-Präsident Jurij Luschkow mit der bayrischen Delegation treffen. Wie www.Aktuell.ru berichtete, gibt es dort dieses Jahr übrigens auch einen Düsseldorfer Bierstand. Dies lässt den Bayern-Vertreter Albert Kobbe allerdings kalt: „Keine Konkurrenz für uns“, meint er selbstbewusst dazu.

„Bayern-Tage 2001“ in Moskau vom 18. – 29. Juli 2001 Mehr Infos auf: www.bayern.ru (unter „Neuigkeiten)

Geldstrafe für Rauchen in der Schule geplant

Moskau (rUFO/kp). Das Rauchen in Moskauer Schulen wird in Kürze zu einer teuren Leidenschaft werden. Eine geplante Gesetzesänderung sieht vor, für den verbotenen Zug am Glimmstängel zukünftig von den Schülern bzw. ihren Eltern eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet bis zu 100 DM zu kassieren. Den Schülern der Deutschen Schule in Moskau droht vorerst keine unmittelbare Gefahr, das Moskauer Gesetz werde aber bestimmt auch an seiner Schule eine interessante Diskussion auslösen, so Direktor Enno Gowers zu www.Aktuell.ru.

Gegenwärtig ist das Rauchen in der Schule selbst verboten, auf dem Schulhof dürfen sich Oberstufenschüler allerdings eine Zigarette anzünden. Das Moskauer Anti-Rauch-Gesetz, dass am Montag vom Auschuss für Sozialpolitik der Stadt-Duma gebilligt wurde, sieht dagegen vor, dass grundsätzlich auf dem gesamten Schulgelände das Rauchen strikt verboten wird.

Zwar ist die Deutsche Schule als Botschaftseinrichtung nicht an daran gebunden, kommunale Regelungen zu übernehmen. Dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass das Rauchverbot der städtischen Schulen auch an der Deutschen Schule Schule macht.

Russland-Geschäfte: Starthilfe aus Düsseldorf

Moskau (rUFO/kp). Die Moskauer Partnerstadt Düsseldorf will mit einem „Russland-Kompetenz-Zentrum“ deutschen Unternehmen den Weg auf den russischen Markt erleichtern. Aber auch russische Firmen sollen dazu motiviert werden, in Nordrhein-Westfalen Geschäfte zu machen, sagte der Düsseldorfer Oberbürgermeister Joachim Erwin auf einer Pressekonferenz in Moskau.

Im Rahmen der „Düsseldorfer Wirtschaftstage“ hatte sich eine Delegation aus der Landeshauptstadt zuvor über Investitionsmöglichkeiten in Russland informiert und Moskau dabei als eine „offene internationale Metropole“ erlebt, so der Düsseldorfer IHK-Chef Hermann Franzen.

Das Russland-Kompetenz-Zentrum ist ein Gemeinschaftsprojekt von Kommune, IHK, Messe Düsseldorf und dem Verband der Deutschen Wirtschaft in der Russischen Föderation und will in einem Firmenpool vor allem mittelständische Unternehmen sammeln, die an einer Geschäftstätigkeit in Russland interessiert sind. Die Kosten für den Markteintritt können so erheblich reduziert werden. Das bisherige Echo auf die Gründung des Zentrums zeige bereits, dass das Konzept aufgegangen sei, so Franzen.

Geleitet wird die Arbeit des Zentrums von Andrea Gebauer, die zuvor im Verlauf von fünf Jahren in Moskau Büroleiterin beim Verband der Deutschen Wirtschaft war.

Auf eine Starthilfe für Unternehmen beschränkt sich die Partnerschaft zwischen Düsseldorf und Moskau nicht. Beim diesjährigen Moskauer Bierfest rund um das Olympia-Stadion von Luschniki wird es erstmals auch einen Düsseldorfer Stand geben. “Gleich am Eingang. In der Pool-Position”, so OB Erwin.

Moskauer Leitungswasser: To drink or not to drink

Von Karsten Packeiser (Moskau). Es ist meist klar, manchmal aber auch etwas gelblich und riecht stark nach Chlor. Das Moskauer Leitungswasser hat keinen guten Ruf unter westlichen Ausländern, die in der russischen Hauptstadt leben und arbeiten. Zu unrecht, findet das städtische Wasserversorgungs-Unternehmen Moswodokanal, das die Unken-Rufe nicht mehr hören mag.

Die deutsche Botschaft in Moskau empfiehlt allen ihren Mitarbeitern dringend, - auch gefiltert oder abgekocht - kein Leitungswasser zu trinken. „Man sollte mit dem Moskauer Wasser besser auch kein Gemüse kochen,“ heißt es in der Regionalarztstelle der deutschen Botschaft. Besonders besorgniserregend sei der Zustand der Wasserrohre. Über das alte, verrostete Leitungssystem gelangten viele Schwermetalle ins Wasser. Die häufigen Rohrbrüche und unangekündigte Reparaturarbeiten an den Leitungen führen dazu, dass das Wasser zudem auch bakteriell belastet wird. Ausdrücklich warnt die Regionalarztstelle auch davor, Wasser aus Quellen am Moskauer Stadtrand für den Heimverbrauch abzufüllen. Keine der unter Moskauern teils äußerst beliebten Quellen entspreche irgendwelchen Qualitätsnormen.

Auch Wasserfilter können nicht alle Elemente und Mikroben aus dem Leitungswasser entfernen, sind jedoch für Haushalte mit alten Wasserrohren eine gute Anschaffung. Als (nicht ganz billige) Alternative bieten etliche Firmen heute abgefülltes Wasser in Flaschen an. Während das Moskauer Leitungswasser Oberflächenwasser aus dem Oberlauf der Wolga und der Moskwa ist, handelt es sich bei dem Flaschenwasser meist um Grundwasser. Das Wasserunternehmen „Swjatoj Istotschnik“ (Heilige Quelle) etwa bietet sein Tiefenwasser aus der Region Kostroma gleich mit dem Segen der Orthodoxen Kirche.

„Wer das Geld hat, soll sich gerne abgefülltes Wasser kaufen, aber das Moskauer Leitungswasser kann absolut sorgenlos getrunken werden,“ meint dagegen Jewgenij Bogomolowa, Sprecherin des kommunalen Moskauer Wasserversorgungs-Unternehmens Moswodokanal, die betont, sie habe in ihrer Wohnung auch keinerlei Filter. „Wenn aber in einem Werbespot erklärt wird, das Moskauer Leitungswasser sei schlecht, dann klagen wir auf Unterlassung – und haben auch schon einige Prozesse gewonnen.“ Was aus den Moskauer Wasserhähnen fließe, entspreche allen europäischen Normen. Die russischen Qualitätsstandards seien teilweise sogar strenger, als international üblich, würden aber alle eingehalten. Schwermetalle seien im Leitungswasser nicht nachweisbar. In allen Großstädten der Welt werde das Wasser chloriert, heißt es bei Moswodokanal. In der Pumpstation Rubljowskaja, die vor allem den Süden und Westen Moskaus mit Leitungswasser versorgt, sollen neue Technologien dafür sorgen, dem Wasser sein Chlor-Aroma zu nehmen.

„Natürlich ist Wasser aus der Flasche angenehmer, als aus der Leitung, weil es nicht durch die Rohre geflossen ist,“ gibt Bogomolowa zu. Aber auch beim abgefüllten Wasser wisse der Verbraucher letztendlich nicht, woher es eigentlich komme. Betrüger würden teils einfach Wasser aus dem Hahn in Flaschen umfüllen und teuer verkaufen. Auch die deutsche Regionalarztstelle sieht das so: „Für die Qualität des Flaschenwassers gibt es keine 100%ige Garantie.“

Moswodokanal sieht sich auch durch eine unabhängige Studie bestätitgt, die die japanische Botschaft in Moskau vor einigen Jahren in Auftrag gegeben hatte. Wasser aus verschiedenen Stadtteilen Moskau sei von einem japanischen Lebensmittelinstitut für gut befunden worden. Der Schönheitsfehler: Niemand in der japanischen Botschaft konnte sich auf www.Aktuell.ru-Anfrage an eine solche Studie erinnern.

Auch die deutsche Regionalarztstelle in Moskau plant jetzt eine ähnliche Untersuchung. Bis dahin scheint nur eines gesichert: wie gut oder schlecht das Moskauer Wasser auch sein mag: es ist in jedem Fall besser als das in den meisten anderen russischen Städten. Dort gilt erst recht: Finger weg!

Pilotenstreik: 7 Russland-Flüge gestrichen

Moskau (rUFO/chf). Der Pilotenstreik der Lufthansa trifft erneut die Moskauer und St.Petersburger Passagiere. Nach Angaben der Lufthansa-Pressestelle in Moskau, fielen oder fallen heute fünf von sieben Flügen nach Deutschland aus. Die beiden Petersburger Flüge wurden beide gestrichen.

Den Fluggästen wurden - wie bereits anlässlich des Streiks vom letzten Feitag - Alternativen bei der Austrian Airline oder der SAS angeboten. Weitere Informationen erhalten Sie in Deutschland unter 0041-1-803 803 803, in Moskau unter (095)-737 64 00 und in Sankt Petersburg unter (812) 320 10 00.

Fußball: Deutschlands beste Hälfte war die dritte

Moskau (rUFO/bam/chf). An normalen Arbeitstagen sitzt der Thüringer Bundestagsabgeordnete Gerhard Neumann in Berlin häufig im Verteidigungsausschuss. Gestern rannte und kämpfte er im Spiel gegen die Auswahl der russischen Staatsduma auf dem Rasen des Moskauer Dynamo-Stadions – als Verteidiger. „Ne, ne“, meint er herzhaft lachend an der Seitenlinie, „da gibt es keinen Zusammenhang. Als ich jünger war, spielte ich im Sturm.“

Neumann ist 62jährig und damit ein Team-Senior. Das Durchschnitts-Alter der deutschen Bundestages-Auswahl lag um die 45 Jahre und im Spiel sah sie zwischendurch tatsächlich etwas alt aus. Die Russen dominierten, waren läuferisch stärker, führten technisch die feinere Klinge und zeigten vor allem in der zweiten Halbzeit einige sehenswerte Kombinationen, die zu guten Torchancen führten und die weit über 1000 Zuschauer begeisterten. Der 1:0-Sieg war hoch verdient. Russland zeigte sich abgebrühter. Vor allem Bürgermeister Jurij Luschkow, eigentlich ein Mitglied des Föderationsrates und nicht der Duma, ließ einige Male weit weg vom Ball einen Gegenspiel per Schulter-Check auflaufen. Und in seinen theatralischen Unschuldsgesten vor dem Schiedsrichter erinnerte er tatsächlich an den argentinischen Fussball Gott Diego Maradona – wie ihn der Stadionsprecher am Spielanfang vorstellte.

Ein anderer „Saubermann“ stand während der ersten Halbzeit mit gewohnt grimmiger Miene auf der Haupttribüne: LDPR-Chef Wladimir Schirinowski. Auf die Frage von MOSKAU.ru, warum er denn nicht spiele, meinte er: „Die gewinnen ja auch ohne mich. Zudem wollen alle mitspielen. Sogar Luschkow, dabei stirbt der bald. Der rennt, bis er ein Tor schießt, dann fällt er um“. Sprach es und verteilte dann weiter Eis und Fruchtsäfte an die ihn umringenden jugendlichen Fans.

Im allgemeinen ging es aber auf dem Feld sehr kameradschaftlich zu und her. Deutschland kämpfte wacker und hatte mit dem Team-Kapitän Klaus Riegert (Bundessportausschuss) den besten Spieler auf dem Platz. Der Mannschaft war aber die Müdigkeit anzumerken. Sie spielte zwei Tage zuvor noch in Budapest gegen das ungarische Parlament (1:1).

So bitter ernst wurde die Angelegenheit denn auch nicht genommen. Standen doch nach Aussagen der Spieler vor allem persönliche Kontakte und Völkerverständigung im Mittelpunkt des Interesse – und natürlich die Politik. Während diese innerhalb der Mannschaft (in der sich PDS und CDU Abgeordnete den Ball zuspielen) eher tabu sei, komme sie im Gespräch mit den Gegern durchaus zur Sprache. Auch heikle Themen wie Beutekunst oder Schuldenfrage. „Allerdings nur inoffiziell und unter vier Augen“, wie Team-Kapitän Riegert versicherte.

Der feucht-fröhliche Teil nach dem Spiel wird übrigens von den Spielern „die dritte Halbzeit“ genannt. Und in der, so Riegert, seien sie in der Regel immer stark. Obwohl sie hier in Moskau vor dem Wodka doch etwas Respekt hätten.

„...eine ganz brutale Gänsehaut“

Moskau (rUFO/sp/kp/chf). Heute vor 15 Jahren, am 26. April 1986, ist in Tschernobyl das eingetroffen, was viele befürchtet und andere für unmöglich gehalten haben: eine Explosion in einem zivilen Atomkraftwerk mit fatalen Folgen. Hier der vierte Teil unserer www.Aktuell.ru-Umfrage Gefühle und Emotionen an diesen Tag, die haften geblieben sind. Günther Chalupa, dpa-Bürochef Moskau:

Ich hatte Dienst in der Zentrale der dpa (Deutsche Presse-Agentur) in Hamburg und habe so als einer der ersten von der Katastrofe erfahren. Nach einigen Gerüchten folgten die ersten Nachrichten aus Moskau und Skandinavien. Plötzlich wurde es hektisch. Das übliche Agenturgeschäft eben: Eilmeldungen und Überblicke formulieren, erste Radiostücke schreiben, dann später die größeren Geschichten zusammendichten. Ich war in der Auslandsredaktion direkt mit dem Thema konfrontiert.

Persönlich habe ich nur eins verspürt: eine ganz brutale Gänsehaut. Und natürlich überlegt, was das jetzt bedeutet – wie bin ich davon betroffen, kommt die Strahlung nach Hamburg? Meine Essgewohnheiten habe ich allerdings überhaupt nicht geändert. Gemüse aus dem Gewächshaus oder Obst aus der Dose? Nein danke. Wenn man sich nach allem richtet, was die Experten sagen – was man nicht tun soll, nicht essen darf – dann kann man ja gar nichts mehr machen.

Was hätte ich denn ändern können? Dass ein Atomkraftwerk in die Luft fliegt, darauf habe ich ohnehin keine Einfluss. Sicher gab es am Anfang eine gewisse Betroffenheit. Kann das bei uns auch passieren? Gerade um Hamburg herum stehen ja einige Meiler. Aber ich bin der Ansicht, dass es mit der maroden Sowjettechnologie zu tun hatte. In die westliche Technik habe ich Vertrauen.

Dietmar Schumann, ZDF-Korrespondent in Moskau:

Damals war ich 35 Jahre alt und als Leiter des DFF-Studios (DDR-Fernsehen) in Budapest. Die ungarischen Medien haben sehr ausführlich über den Vorfall berichtet; viel besser als die Russen, die uns möglichst im Unklaren lassen wollten. Ungarn war auch stark betroffen, da die „radioaktive Wolke“ über das Land gezogen ist.

Wir alle hatten große Angst. Meine Tochter war im Kindergarten-Alter, und wir, ebenso wie die meisten ungarischen Eltern, haben sie möglichst nicht im Sandkasten oder auf der Straße spielen lassen. Da die Versorgung in Ungarn auch damals schon sehr gut war, sind wir auf Südfrüchte ausgewichen und Gemüse aus dem Gewächshaus.

Schlimm finde ich, wie sehr das Ereignis heute in Vergessenheit geraten ist. Hier in Russland ist das ja nur noch ein Thema für eine interessierte Minderheit. Ich bin häufig in russischen und ukrainischen Kernkraftwerken unterwegs, und wenn man sieht, wie dort mit der Sicherheit umgegangen wird, wird einem Angst und Bange. Mir sträuben sich die Nackenhaare, wenn ich daran denke, dass jetzt auch noch Atommüll nach Russland gebracht werden soll.

Roland Fritzsche, Chefproducer im Moskauer ZDF-Studio:

Wenige Monate nach dem Unglück war ich in Kiew. Ich arbeitete dort auf der Baustelle eines Krankenhauses am Stadtrand. In der Stadt fielen die Vorsichtsmaßnahmen auf: alle Straßen wurden zwei Mal täglich abgespritzt, um die Staubbildung zu vermindern. Es wurden praktisch keine Lebensmittel auf der Straße verkauft, Brot gab es nur in Plastiktüten. Es waren in der Zeit auch ganz wenige Kinder in Kiew.

Angst hatte ich damals keine, anders als die polnischen Studenten, die auch an dem Krankenhaus mitbauen sollten. Von denen weigerten sich viele, nach Kiew zu kommen.

„Ich war gerade am Würste grillen...“

Moskau (rUFO/bam/sp/chf). Der 26. April 1996 – der Tag der Tschernobyl-Katastrofe. Stunden, Tage und Wochen die die Menschen in Deutschland und anderswo bewegt haben. Die Erinnerungen sind noch wach – und wirken sich teils in Ablehnung der Atom-Energie aus. Hier der 3. Teil unserer Umfrage zum Thema: „Tschernobyl – 15 Jahre danach“. Manfred Quiring, Chef-Korrespondent des Springer Auslanddienstes, Moskau.

Als der Unfall in Tschernobyl geschah, war ich gerade mit Freunden am Moskauer Stadtrand am Würste grillen. Ich erfuhr es erst später aus einer Meldung von Itar-Tass. Ich war geschockt und wollte wissen, was wirklich passiert war, da es in dieser Agentur-Meldung zuerst sehr verharmlost wurde. Heute bin ich gegenüber der Atomenergie sehr distanziert.

Heike Uhlig, Leiterin der Spracharbeit und stellvertretende Leiterin des Goethe-Instituts, Moskau.

Damals war ich noch Studentin. Ich machte mir grosse Sorgen. Da ich noch in Potsdam, also in der DDR, wohnte, erfuhren wir erst sehr spät, was wirklich passiert war. Wir wussten auch lange nicht, wie gefährlich dieser Unfall wirklich war.

Man sollte langsam den Ausstieg aus der Atomenergie planen. Er ist zwar nicht 100-prozentig möglich, doch man muss darauf hinarbeiten.

Sabine Griesche, Korrespondentin der Deutschen Fernsehnachrichten Agentur, Moskau.

Ich war 17 Jahre alt und wohnte in der Nähe eines Atomkraftwerkes. Auf den Spielplätzen standen überall Tafeln „Gesperrte Zone“. Ich war sehr erschrocken, als ich von dem Unfall hörte, denn es hätte auch in diesem Atomkraftwerk passieren können. In der Schule habe ich an Demonstrationen gegen Atomkraftwerke teilgenommen. Ich bin für einen Ausstieg aus der Atomenergie. Man sollte vermehrt nach alternativen Energien forschen.

Fussball: Duma fordert Bundestag heraus

Moskau (rUFO/chf). Spannung ist garantiert – auch ohne Panow und Effenberg: Am morgigen Donnerstag um 19.00 Uhr, empfängt die Fußball-Auswahl der russischen Duma das Team des deutschen Bundestages im Dynamo Stadion (Leningradsky-Prospekt 36).

Das Spiel wird zweimal 30 bis 35 Minuten dauern – über die Länge der Pausen laufen die Diskussionen noch heiß, so die deutsche Botschaft. Prominenz wird auch auf der Tribüne zugegen sein. Eventuell auch Bürgermeister Jurij Luschkow. Dieser möchte eigentlich mitspielen, aber als Mitglied des Föderationsrates hat er im Duma-Team einen schweren Stand.

„Ich war sehr besorgt – und bin es heute noch“

Moskau (rUFO/chf/bam). Nicht nur in Deutschland hat der Reaktorunfall in Tschernobyl Verunsicherung und Angst ausgelöst – auch bei den nördlichen und südlichen Nachbaren sind die Erinnerungen an den Supergau haften geblieben. Im zweiten Teil unserer Umfrage nun Schweizer und dänische Stimmen aus Moskau: Walter Fetscherin, Schweizer Botschafter in Moskau:

Vom Unglück erfuhr ich während eines Expertentreffens der KSZE (heute OSZE) über "Menschliche Kontakte", welches im Frühling 1986 in Bern stattfand und dessen Exekutivsekretär ich war.

Wir hatten das Treffen im Hotel Bellevue organisiert, das zu diesem Zwecke von allen nicht teilnehmenden Gästen evakuiert worden war. Am bewussten Morgen begab ich mich von meinem Büro in einen der Sitzungssäle, als mir auf der Treppe die Leiter der amerikanischen und der sowjetischen Delegation entgegenkamen und mich über den Unfall informierten. Vor allem die ungewöhnliche Nervosität der Sowjets ließ sofort darauf schließen, dass sich etwas von außergewöhnlicher Bedeutung ereignet hatte.

In der kurz darauf beginnenden Sitzung unterrichteten sowohl die US- wie die sowjetische Delegation die Konferenz über die ersten Mitteilungen betreffend des Unglücks. Von diesem Tage an beherrschte Tschernobyl einen wichtigen Teil des noch ca. zwei Wochen dauernden Treffens.

Per Dalgård, Moskauer Korrespondent der dänischen Zeitung „Politiken“:

Zu dieser Zeit studierte ich in Edmonton in Kanada. Nachdem ich von dem Unglück erfahren hatte, galt mein erster Gedanke meiner Familie in Dänemark. Die Nachrichten berichteten von radioaktiven Wolken, die Richtung Skandinavien ziehen.

Ich war sehr besorgt – und bin es heute noch. Vor allem, weil ich zwischenzeitlich schon ein paarmal vor Ort die Resultate der Katastrofe gesehen habe. Die kranken neugeborenen Kinder in den Heimen…es ist einfach schrecklich.

Geradezu absurd sind die Studien der Atom-Lobby, die verbreiten, es sei eigentlich gar nicht so schlimm gewesen. Ich bin völlig gegen die Atom-Energie – auch in den reichen Industrieländern.

Dölf Michel, Restaurant-Inhaber „Cafe des Artistes“:

Ich war in den USA, als das Unglück geschah. Alles schien mir unvorstellbar und ich hab es wohl auch gar nicht richtig realisiert. Dies geschah erst, als ich 1990 nach Russland kam. Es ist für mich immer wieder überraschend, wie sorglos hier die Menschen mit dieser Problematik umgehen. Niemand scheint sich bewusst, dass ein solches Unglück jederzeit wieder geschehen kann.

Jetzt bauen sie noch neue Werke und wollen atomare Abfälle importieren, dabei wissen doch alle, wie marode die Infrastruktur ist. Aber die Opposition bleibt aus. Ich bin ein erklärter Gegner der Atom-Energie und das war ich schon vor Tschernobyl.

Max Schmid, Korrespondent Schweizer Radio DRS1: Moskau.

Ich arbeitete im Radio-Studio in Bern in der Schweiz, als die Meldung über Tschernobyl bei uns eintraf. Zuerst waren wir skeptisch. Wir zweifelten daran, dass so etwas überhaupt passieren kann. Dann entstand im Studio eine Hektik. Die Informationen verdichteten sich und wir wussten: dies ist ein Gau. Persönlich habe ich mich immer gedrückt, eine klare Meinung über Atomenergie zu haben.

Der Ausstieg braucht seine Zeit. Sehr skeptisch bin ich gegenüber den Abfällen. Ich denke, das ist ein weltweites Problem und wird wohl noch lange ungelöst bleiben.

Andreas Rüsch, Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung Moskau:

Ich war damals noch Student. An etwas Genaueres kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich war besorgt über die Risiken, machte mir aber keine allzu grossen Gedanken darüber. Wenn es Möglichkeiten gibt, die Atomenergie zu reduzieren, bin ich sehr dafür.

15 Jahre Tschernobyl: „Käse kauften wir in Finnland“

Moskau (rUFO/chf/sp/kp). Am Donnerstag jährt sich zum 15. Mal der Jahrestag der Tschernobyl-Katastrofe. Welche Erinnerungen prominente Moskauer Deutsche an das Unglück haben und ob sich der Super-GAU auf ihre Einstellung zur Atomenergie ausgewirkt hat, lesen Sie in einer www.Aktuell.ru-Umfrage. Hier der erste Teil: Volker Undorf, Vorsitzender des Vorstandes der SAO WestLB Vostok:

Ich habe die Katastrofe tatsächlich noch in guter Erinnerung, weil ich damals schon für die WestLB in Moskau arbeitete. Mein Sohn war erst neun Jahre alt, wir machten uns Sorgen. Mit anderen deutschen Geschäftsleuten haben wir fortan die frischen Nahrungsmittel aus dem Ausland bezogen - einmal wöchentlich Käse und Milchprodukte aus Finland, das Fleisch aus Argentinien. In der deutschen Botschaft stand es einen Geigerzähler zur Verfügung – und tatsächlich konnten wir mehrmals Gemüse nicht essen, weil die Werte überschritten waren. Wir blieben bis zu meiner vorübergehenden Abreise im Jahre 1989 sehr vorsichtig. Der Zustand der russischen Kernkraftwerke ist besorgniserregend. Schade, dass ein solch rohstoffreiches Land so stark auf Atomenergie setzt.

Dr. Peter Hiller, Leiter der DAAD-Außenstelle Moskau:

Im Frühjahr 1986 bereitete ich mich darauf vor, als einer der beiden ersten DAAD-Lektoren aus der Bundesrepublik in die Sowjetunion zu gehen. Wir haben uns nach dem GAU zusammengesetzt und überlegt, ob wir überhaupt noch fahren sollen. Als wir im September nach Moskau kamen, war Tschernobyl für die deutsche Community noch ein ganz wichtiges Thema. In der Botschaft konnte man sich seine Einkäufe vom Markt mit einem Geiger-Zähler überprüfen lassen.

Meine Einstellung zur Atomenergie hat Tschernobyl nicht verändert. Die war auch vorher schon negativ.

Wolfram Rehbock, Rostocker Jurist in St.Petersburg:

Damals war ich in der achten Klasse in Rostock. Ich weiß noch, dass wir uns zu jener Zeit schon die Nachrichten auf den westdeutschen Fernsehkanälen anschauten. Und dort war alles viel dramatischer – so wegen atomaren Wolken und Staubteilchen. Bei uns in der DDR wurde zwar auch über das Unglück berichtet, aber alles heruntergespielt. Vom großen Bruder im Osten konnte ja nichts Schlimmes kommen…

Ich bin dort ein Befürworter der Kernenergie, wo die hohen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden können. Was bringt es, wenn man in Deutschland die Reaktoren schließt und dann den Atom-Strom aus Werken in Tschechien importiert?

Wolfgang Landgraeber, derzeit als Vertretung im Moskauer Studio der ARD:

1986 arbeitete ich bei der Sendung „Monitor“ des WDR in Köln, wo Russland-Experte Gerd Ruge Redaktionsleiter war. An jenem Katastrofentag stand unsere Sendung auf dem Programm. Alle Beiträge waren bereits abgenommen. Die Nachricht vom explodierten Reaktor bedeutete, die fertigen Filme wegzuwerfen und eine komplett neue Sendung auf die Beine zu stellen – an einem einzigen Tag. Allerdings gab es genug Bildmaterial vom Katastrofengebiet und aus Skandinavien, das als erste Gegend außerhalb der Sowjetunion die Auswirkungen zu spüren bekam. Ich dachte nur: Das kann ja wohl nicht wahr sein. Wie viele andere glaubte ich an die Beteuerungen der deutschen Atomindustrie, dass ein solcher Fall in 10 Millionen Jahren nicht vorkommen werde. Frisches Obst und Gemüse aus Deutschland strich ich sofort vom Speiseplan, was ich heute als eine „verständliche Überreaktion“ bezeichnen würde.

Peter Urie, Pastor an der evang.-lutherischen St.-Peter-und-Paul-Kirche in Moskau, Propst für Zentralrussland:

Zum Zeitpunkt der Tschernobyl-Katastrofe lebte ich in der DDR. Ich wunderte mich, dass es auf einmal überall in den Geschäften Gurken und Tomaten zu kaufen gab. Alles Waren, die der Westen nicht mehr kaufen wollte. Über den Unfall habe ich erst später erfahren – aus dem Westfernsehen.

Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass Atomenergie notwendig ist, da die alternativen Energiequellen nicht ausreichen.

Touristenvisa: “Alles nur ein Missverständnis”

Von Karsten Packeiser (Moskau). Gleich mehrere Presseberichte rückten zu Wochenbeginn die Visastelle der deutschen Botschaft in Moskau wegen verschärfter Regeln in ein wenig vorteilhaftes Licht. Die Pressestelle der Botschaft wehrte sich mit einer eigens verfassten Erklärung. Auch Vertreter der betroffenen Reisebüros meinen jetzt: Alles war wohl ein großes Missverständnis.

Die rennomierte Tageszeitung Kommersant hatte am Dienstag darüber berichtet, dass die deutsche Botschaft die Regeln für die Vergabe von Touristen-Visa drastisch verschärft habe. “90% aller eingereichten Pässe wurden von der deutschen Botschaft am Montag zurückgewiesen”, hatte es in dem Artikel geheißen. “Wenn wir gewusst hätten, zu was für einem Skandal die Geschichte führt, hätte ich wohl gar nicht mit dem Kommersant geredet”, sagte nun Andrej Smirnow, Deutschland-Manager des großen Moskauer Reiseunternehmens Altus zu MOSKAU.ru.

Smirnow bestätigte nach einem Treffen mit dem Leiter der deutschen Konsularabteilung die Erklärung der Botschaft, es habe keine entscheidende Verschärfung der Visaregeln für Touristen gegeben. Die bestehenden Regelungen würden jetzt allerdings etwas strenger durchgesetzt, so Smirnow. Konkret heißt dies vor allem für Individualtouristen, dass sie mit größerer Wahrscheinlichkeit als zuvor persönlich beim Konsulat vorsprechen müssen.

Die meisten der am Montag zurückgewiesenen Pässe wurden bereits am Dienstag von der Visastelle akzeptiert, nachdem einige Änderungen in den Begleitpapieren vorgenommen worden waren. Das Problem, so Smirnow, habe eigentlich darin bestanden, dass über die vergangenen Tage bei den Reisebüros weitgehende Unklarheit über einige Detailänderungen in der Visastelle herrschte. Lange sei von der deutschen Botschaft kein erschöpfender Kommentar zu haben gewesen. “Wahrscheinlich waren die alle mit dem Petersburger Gipfel zu sehr beschäftigt.”

Smirnows Unternehmen sei darüber “verwirrt” gewesen, weil die deutsche Visastelle in Moskau im Vergleich zu vielen anderen westlichen Botschaften in Moskau heute gut organisiert sei und es immer eine normale Zusammenarbeit gegeben habe. Immer wieder geraten westliche Konsulate in Russland wegen ungerechtfertigter Abweisungen von Visaanträgen, unverschämten Mitarbeitern und umständlichen Antragsprozeduren in die Negativschlagzeilen. Die deutsche Vertretung allerdings habe sich in den letzten Jahren deutlich zum Besseren verändert, bescheinigen ihr diverse Tourismusfachleute. Wesentlich schlechter fallen die Kommentare von Reisebüros und Antragsstellern über die US-Botschaft und Vertretungen solcher Länder wie Großbritannien oder Italien aus.

Restlos glücklich sind die Reiseunternehmen allerdings auch nach dem klärenden Gespräch im Konsulat nicht. “Die deutsche Visastelle sollte die geografischen Realien Russlands berücksichtigen”, meint Smirnow. Für einen Touristen aus dem Ural sei eine Reise nach Moskau zur persönlichen Vorsprache in der deutschen Visastelle nun einmal eine erhebliche Belastung, die viele Menschen letztendlich von einer Reise abhalte.

Die deutsche Botschaft will durch die persönliche Visabeantragung Personen ausfiltern, die in Wahrheit andere, als touristische Ziele in Deutschland verfolgen. Allerdings gebe es nur wenige Fälle, in denen Russen mit gefälschten Unterlagen ein Touristenvisum beantragten, ist sich ein “Experte” sicher, der sich lange Zeit mit der Vermittlung von Einladungsschreiben für Russen beschäftigt hat und ungenannt bleiben möchte. “Es ist viel zu schwierig, die Unterlagen für Touristenvisa zu fälschen”, meint er zu MOSKAU.ru. Viel einfacher sei es, Russen mit gefälschten Einladungen zu einem Geschäftsvisum zu verhelfen.

Deutsche und Russen: Ostern dieses Jahr gemeinsam

Moskau (rUFO/kp). In diesem April feiern orthodoxe und westliche Christen das Osterfest nach mehreren Jahren wieder gemeinsam am selben Tag. Zwar ist die Grundlage aller russischen kirchlichen Feiertagen noch immer der 1917 von den Kommunisten abgeschaffte julianische Kalender, der dem grigorianischen Kalender gegenwärtig 13 Tage hinterherhinkt.

Das Osterfest ist jedoch sowohl bei orthodoxen Christen, als auch bei Katholiken und Protestanten vom Mondstand abhängig. (Ostersonntag ist der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling und muss nah orthodoxen Regeln zudem später als das jüdische Pessah-Fest stattfinden.)

Obwohl die Kirche es heute nicht mehr gerne sieht, werden auch am kommenden Oster-Wochenende wieder Tausende Russen auf die Friedhöfe strömen, um bei einem Glas Hohprozentigen ihrer Angehörigen zu gedenken. Die zentralen Ostergottesdienste werden in der Jelochowskij Kathedrale und der wieder aufgebauten Christerlöserkathedrale gefeiert. Einen der Gottesdienste wird Patriarch Alexi II. leiten.

Botschafter von Studnitz drückt Bayern die Daumen

MOSKAU.ru-Umfrage Ernst-Jörg von Studnitz, Deutscher Botschafter in Moskau, tippt für das Champions-League-Spiel am Abend auf einen Sieg der Gäste:
“Natürlich bin ich für die Bayern. Und ich hoffe sehr, dass das Team von Othmar Hitzfeld heute im Luschniki-Stadion gewinnt. Ich denke, es wird eine spannende Angelegenheit. Persoenlich treibe ich allerdings keinen Sport. Zur Entspannung lese ich lieber ein historisches Buch.”

Hubert Linke, Generaldirektor von Schäfer Shop, Moskau.

„Persönlich interessiert mich die deutsche Literatur mehr als unsere Fussballer. Aber ab und zu ein gutes Spiel im Fernsehen, das gönne ich mir schon. Bayern wird heute gewinnen. Sie waren letzten Mittwoch in München eindeutig besser – das habe ich im Fernsehen gesehen. Und heute schaue ich wieder, obwohl ich morgen nach Deutschland fliege und eigentlich packen müsste.“ Martin Hoffmann, Geschäftsführer des Deutsch-Russischen Forums

„Sport treiben? Ich spiele Schach. Wer das gut macht, kommt auch ins Schwitzen. Spartak wird heute das Luschniki mit einem 2:0 Sieg verlassen. Die Russen habe sehr starke Spieler. Die Bayern werden frieren.“

"Skinhead-Überfall" kommt vor Gericht

St. Petersburg (ld). Der von verschiedenen Medien gemeldete Überfall einer Gruppe von St. Petersburger Skinheads auf einige junge Deutsche wird voraussichtlich vor Gericht aufgearbeitet. Dies erklärte eines der Opfer, der 17 Jahre alte Stephan Henkel gegenüber MOSKAU.ru. Aufgrund der Ausführlichkeit der Polizeiermittlungen und der Aussagen des Anwaltes eines der Beschuldigten sei damit zu rechnen, dass es im Sommer zu einem Prozess gegen zwei Täter kommt.

Zunächst waren 23 Tatverdächtige festgenommen wordnen. Den Tätern drohten bis zu drei Jahre Haft, so Henkel.

Der deutsche Sprachschüler war zusammen mit zwei in St. Petersburg tätigen deutschen Zivildienstleistenden, zwei einheimischen Mädchen und einem russischen Begleiter am Abend des 11. Februar auf dem Bolschoj Prospekt der Petrograder Seite von einer Gruppe aggressiv brüllender Jugendlicher geradezu überrannt worden. Die Täter seien um die 20 Jahre alt gewesen, "darunter waren drei oder vier richtige Skinheads", so Henkel.

Der junge Deutsche betont, dass das Geschehen kaum etwas damit zutun hatte, dass die Überfallenen Ausländer gewesen seien. "Dazu ging das zu schnell. Wir hatten auch Russisch miteinander geredet", so Henkel.

Die Deutschen und ihre Begleiter bekamen Schläge ab, doch beschränkten sich die Folgen glücklicherweise auf blaue Flecken. Einer der Täter habe ihm seine Mütze und einen Rucksack mit Schlittschuhen abgenommen. Danach zog die Prügel-Garde zunächst weiter, kam dann aber wieder zurück. Die Gruppe der jungen Deutschen flüchtete sich in ein Geschäft und alarmierte von dort die Polizei. Nach fünf Minuten sei ein Streifenwagen da gewesen.

Die Polizisten machten sich mit zwei der Überfallenen auf die Suche nach der Skin-Gruppe, die 500 Meter weiter gesichtet wurde. "Alle 23 wurden an die Wand gestellt und mit Maschinenpistolen in Schach gehalten, bis Verstärkung da war", lobt Henkel die Milizionäre.

Inzwischen hat der junge Deutsche seine Sachen von der Polizei zurückerhalten. Die operative Einsatzbereitschaft der Polizei sei beeindruckend gewesen, so Henkel. Weniger Freude bereitete aber die anschließende Aufnahme der Zeugenaussagen: Insgesamt drei Mal wurde Henkel stundenlang vernommen, wozu ihn die Polizei auch unangemeldet aus seiner Sprachschule abholte. Auch durften die Opfer nach dem Überfall die Polizeiwache erst verlassen, als sich ein Vertreter der Menschenrechtsorganisation "Memorial" einschaltete. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits 3 Uhr morgens.

Abschied von gelben Autonummern

Moskau (rUFO/am). Ausländische Korrespondenten und Geschäftsleute in Russland können bald ihre gelben Autonummern gegen gewöhnliche weiße einwechseln. Das Forschungsinstitut der Verkehrspolizei GIBDD reichte einen entsprechenden Vorschlag bei der zuständigen Behörde Gosstandard ein.

Die gelben Nummernschilder für Ausländer-Fahrzeuge waren zu Sowjetzeiten auf Bitten des KGB eingeführt worden, damit potentielle Spione nicht in die Nähe geheimer Objekte gelangen konnten. Jetzt sollen gelbe Nummernschilder an Unternehmen und Privatpersonen mit Taxi-Lizenz vergeben werden. Diplomaten werden auch in Zukunft mit roten, die Miliz mit blauen und das Militär mit schwarzen Nummernschildern bestückt.

Spartak – Bayern: Wer tippt für wen?

Moskau (nb/chf/rUFO). Das Champions League Spiel zwischen Spartak Moskau und dem FC Bayern München vom Mittwoch, 21. Februar, verspricht ein heisser Tanz zu werden – bei winterlichen Minustemperaturen. Wen Moskau-erfahrene Männer und Frauen favorisieren, und wie sie es selber mit dem Sport halten, erfahren Sie in den nächsten Tagen auf dieser Seite. Hans C. Sebesta, Generaldirektor Hotel Baltschug Kempinski

Die Spieler des FC Bayern werden bei uns im Hotel wohnen. Trotzdem: mein Herz schlägt für Spartak. Nach zehn Jahren in Moskau fühle ich mich als halber Russe. Persönlich treibe ich sehr selten Sport – dafür zitiere ich Puschkin und Lermontow aus dem Stehgreif.

Thomas Roth, Leiter des ARD-Studios in Moskau

Mein Tipp? Bayern muss verlieren. Nicht nur, weil ich ein Fan von Borussia Dortmund bin sondern vor allem, weil es Spartak Moskau schon lange verdient hat, einmal ganz oben zu sein. Für meine persönliche Fitness trifft man mich eher im Kraftraum oder beim Inline-Skaten als auf dem Fussballfeld. Beim Spiel am Mittwoch werde ich aber natürlich im Luschniki-Stadion dabei sein.

Christoph Sagurna, RTL-Chefkorrespondent, Moskau

Eigentlich bin ich ja Fan von Borussia Dortmund. Trotzdem, die Bayern gewinnen am Mittwoch mit 1:0. Sie haben schlicht und einfach das bessere Team.

Wolfgang Schlimme, Generaldirektor BMW Russland Trading

Ein lokalpatriotischer Tipp: Spartak gewinnt. Ich bin jetzt schon seit zwei Jahren in Moskau und fühle mich hier sehr wohl. Ich spiele auch gerne auf dem grünen Rasen – allerdings nicht Fussball sondern Golf.

Mobiltelefone im deutschen Konsulat unerwünscht

Moskau (rUFO/kp). Das deutsche Konsulat in Moskau liebt keine Handy-Besitzer. Schon seit Jahren mussten alle Besucher ihre Mobiltelefone in den Kontroll-„Budkas“ am Eingang abgeben. Seit vier Wochen nun nimmt das Personal keine Handys mehr entgegen. Konsulatsbesucher müssen selbst sehen, wo sie ihr Mobiltelefon verstauen.

Der Grund für die verschäfte Regelung: aus den Verwahr-Kästen war ein Handy gestohlen worden. Die Deutschen sehen sich jetzt mit Schadensersatzforderungen konfrontiert, erklärte die Konsulats-Verwaltung gegenüber MOSKAU.ru. Der Vorfall sei aber nicht Schuld der Türwächter, die wegen des großen Publikumsverkehrs den Überblick nicht bewahren konnten.

Geschäftstüchtige Russen nutzen die Neuregelung für einen Zusatzverdienst. Für 50 Rubel (etwa vier DM) nehmen sie die Apparate unvorbereiteter Besucher in Verwahrung, weiß die MDZ zu berichten.

“Das ist eine hausinterne Maßnahme“

Warum im Konsulat überhaupt ein Handy-Verbot gilt, bleibt unklar. Schließlich werden nicht mal im Weißen Haus in Washington allen Besuchern die Handys abgenommen. Die Verwaltung wollte dazu MOSKAU.ru gegenüber keine Stellung beziehen: „Das ist eine hausinterne Maßnahme“, hieß es lediglich.

„Wenn jemand mit seinen Anrufen die Arbeit am Visaschalter sehr stört, bitten wir den Betreffenden manchmal rauszugehen“, sagt Ursula Ferraton von der Verwaltung des österreichischen Konsulats. Ein generelles Handy-Verbot gibt es bei den Österreichern jedoch genau so wenig wie bei einem anderen von MOSKAU.ru befragten westeuropäischen Konsulat. „Aber sagen Sie es nicht weiter. Denn das viele Handy-Klingeln nervt schon“, heißt es dort.

Telefonfreundlich zeigt sich auch das russische Konsulat in Hamburg. Dort werden Besucher nicht nur nicht nach Handys durchsucht. Die Russen haben bei sich sogar einen Münzfernsprecher installiert.

Weiter wenig Interesse an Auslandsstudium in Russland

Von Karsten Packeiser (Moskau). Der sibirische Winter kann Ilka Borchardt nichts anhaben. Ein Jahr lang hat die angehende Ethnologin in Nowosibirsk gelebt und dort, gefördert mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD) Material für eine Abschlussarbeit über Datschenwirtschaft gesammelt. Borchardt, eigentlich Studentin an der FU Berlin, ist die am weitesten gereiste Teilnehmerin des alljährlichen DAAD-Stipendiatentreffens in der deutschen Botschaft in Moskau. Ihr Sibirien-Fazit: «Moskau ist mir viel zu warm. Ich wollte nicht in den europäischen Teil Russlands. Da hätte ich auch gleich zu Hause bleiben können».

Solche Worte hört Dr. Peter Hiller, Leiter der Moskauer DAAD-Vertretung, gerne. Denn die meisten Stipendiaten zieht es nach wie vor an die bekannten Hochschulen in Moskau und St. Petersburg. «Ich rate allen Interessenten immer, in die Regionen zu gehen. Da wird man auf Händen getragen», weiß Hiller. In den Hochschulen von Nowosibirsk, Tomsk oder Rostow-am-Don sei das wissenschaftliche Niveau zudem nicht niedriger als in den Metropolen.

Seit 1959 in der UdSSR

Mit DAAD-Stipendien können sich Deutsche einen im Regelfall bis zu einjährigen Studien- oder Forschungsaufenthalt im Ausland fördern lassen. Ausländer können ihrerseits den Betrieb deutscher Hochschulen kennen lernen. Seit 1959 bereits arbeitet der Austauschdienst auch in der Sowjetunion, seine Aktivitäten blieben zu Sowjetzeiten aus politischen Gründen aber immer sehr eingeschränkt.

Heute fördert der DAAD jährlich 3000 Russen in Deutschland, umgekehrt etwa 1000 Deutsche in Russland. Russland nimmt damit unter den Entsendeländern den ersten Platz in der DAAD-Statistik ein. Russland dagegen bleibt für Deutsche ein exotisches Ziel für ein Auslandstudium.

Das größte Problem, dass eine höhere Zahl deutscher Studierender davon abhalte, für einige Zeit nach Russland zu gehen, sei die Sprachbarriere. Russisch sei in Deutschland als Fremdsprache weit weniger verbreitet, als umgekehrt Deutsch in Russland. Es fehle in der Bundesrepublik auch an Informationen über Studienmöglichkeiten im größten Staat der Erde. Schließlich, so Hiller, sei ein Auslandsjahr in Moskau oder Irkutsk auch einfach nicht so angesehen wie ein Teilstudium in den Vereinigten Staaten: «Russland hat keinen guten Ruf».

Warum nicht auch einmal nach Kasachstan?

Noch weniger Interessenten gebe es für einen Aufenthalt in den anderen GUS-Staaten. Die geförderten Deutschen in Zentralasien und den Kaukasusländern seit dem Zerfall der Sowjetunion könne man an den Fingern zweier Hände abzählen. «Dabei spricht nichts dagegen, auch einmal für ein Jahr nach Alma-Ata zu gehen.» Lediglich von Studienaufenthalten in Tadschikistan und Georgien rät Hiller aus Sicherheitsgründen derzeit ab.

Vieles von dem, was die DAAD-Stipendiaten über ihren Russland-Aufenthalt berichten, ist Hiller noch aus seinem eigenen Studium bekannt: 1981 kam er über den DAAD nach Leningrad. «Die Wohnheime haben sich nicht geändert. Es gibt immer noch die selben Schwierigkeiten mit den Visa.» Dafür könnten Ausländer sich heute aber im Gegensatz zu Sowjetzeiten frei in Russland bewegen und müssten auch nicht mehr mit ständiger Bespitzelung durch KGB-Zuträger rechnen.

Moskauer DAAD-Vertretung: www.daad.ton.ru

Auferstehung nach 70 Jahren Dunkelheit

Von Karsten Packeiser (Moskau). Dass heute in der evangelischen St.-Peter-und-Paul-Kirche in der Moskauer Innenstadt wieder deutschsprachige Gottesdienste gefeiert werden, mutet fast wie ein Wunder an: Siebzig Jahre Sowjetherrschaft hatten Kirche und Gemeinde übel mitgespielt. Wo Jahrzehnte lang eine Diafilmfabrik das Kirchengebäude besetzt hatte, werden heute aber an Sonntagen oft wieder die Plätze knapp, und das nicht nur an Weihnachten.

Kirche: Deutsche Weihnachtsgottesdienste in Moskau

Moskau (rUFO/kp). An den Weihnachtstagen feiert die Moskauer evangelisch-lutherische Gemeinde in der teilweise wieder restaurierten Sankt-Peter-und-Paul-Kirche mehrere Fest-Gottesdienste. Am 24. Dezember gibt es außer dem gewöhnlichen Sonntagsgottesdienst um 10.30 Uhr auch eine Christvesper um 18.00 (beide Gottesdienste sind in Deutsch mit russischer Übersetzung). Am 25. Dezember findet ein Weihnachtsgottesdienst mit Abendmahl statt.

Ev.-luth. Kirche St. Peter und Paul: Starossadskij per. 7/10, Metro Kitai Gorod. Eine Übersicht über die Veranstaltungen der Kirchengemeinde finden Sie auch HIER.

Für einen guten Zweck: Weihnachtsbasar der Deutschen Schule

Moskau (rUFO/kp). Am Samstag, dem 2. Dezember veranstaltet die DEUTSCHE SCHULE MOSKAU ihren diesjährigen Weihnachtsbasar. Die Erlöse aus dem Verkauf von selbst Gebasteltem, nicht mehr Gebrauchtem, Kaffee, Kuchen und Würstchen kommen dieses Mal unter anderem einem Kinderkrankenhaus zu Gute.

Weihnachtsbasar: 2.12. ab 14 Uhr, Deutsche Schule Moskau, Prospekt Wernadskogo 103 / 5, Metro Jugo-Sapadnaja

Forum: Braucht Russland deutsche Investitionen?

Moskau (rUFO/kp). Am 30. November veranstaltet der Verband der deutschen Wirtschaft im Moskauer DaimlerChrysler-Gebäude von 10 bis 17.30 Uhr ein Wirtschaftsforum unter dem Motto „Braucht Russland deutsche Investitionen? – Unternehmensstrategien und Investitionsbedingungen im 21. Jahrhundert“. Otto Wolf von Amerongen, viele Jahre lang Vorsitzender des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft, wird ebenso an dem Forum teilnehmen, wie sein Nachfolger Klaus Mangold. Das Wirtschaftsforum ist Teil eines Veranstaltungsprogramms zum fünfjährigen Bestehen des Verbandes.

Informationen: Verband der deutschen Wirtschaft in der Russischen Föderation, Frau Jelena Kasakowa, Telefon: 234 4953.

„Eine große Zukunft“ zeigt deutsches Engagement in Russland

Moskau (rUFO/kp). In einer umfangreichen Ausstellung unter dem optimistischen Titel „Eine große Zukunft – Deutsche in Russlands Wirtschaft“ hat das Moskauer Goethe-Institut gemeinsam mit dem Staatlichen Historischen Museum Zeugnisse über die wechselhafte Geschichte des deutschen Wirtschaftsengagements in Russland zusammengestellt: von historischen Aufzeichnungen deutscher Kaufleute über das in Russland übliche „Kaskadentrinken“ und der ersten von Kübart&Moll auf Schallplatte aufgezeichneten Lenin-Rede bis zur Gegenwart.

„Eine große Zukunft“: Vom 17.11. bis zum 10.12. in der „Neuen Manege“, Georgijewskij pereulok 3/3 (hinter der Staatsduma), Metro Teatralnaja, Ochotnyj Rjad.

Moskau.ru empfiehlt: Konsulatsbesuch am Feiertag

Moskau (rUFO/kp). Besuche im deutschen Konsulat in Moskau stellen mitunter eine echte Tortur dar. Zumindest die oft unerträglich langen Wartezeiten können erheblich reduziert werden, wenn man sich um den neuen Reisepass oder das Visum für die russische Verlobte an einem russischen Feiertag kümmert. Nicht alle russischen Feiertage werden von den deutschen Beamten mitgefeiert, was von den Konsulatsbesuchern jedoch kaum jemand weiß. Während russlandweit die Oktoberrevolution gefeiert oder einfach nur ausgeschlafen wird, hat etwa die Visaabteilung der deutschen Botschaft geöffnet. Statt ansonsten aus oft mehreren Hundert Menschen bestand die Warteschlange am Dienstag jedoch einzig aus einem Korrespondenten von Moskau.ru.
Einziges Manko: die Vertreter für Reisekrankenversicherungen lungern ohne Arbeit um den Eingang herum und stürzen sich wie Geier auf jeden verirrten Besucher. Darüber, an welchen russischen Feiertagen die deutschen Staatsdiener in Moskau ihrem Staat und ihren Bürgern dienen, erkundigt man sich am besten aber vorsorglich unter der Telefonnummer 933-43-11.

Mobbing in Tegel und Scheremetjewo

Von Adele Sauer (Moskau). Der offizielle Moskau-Besuch von Manfred Stolpe begann mit zwei Stunden Verspätung. Dabei wollte der brandenburgische Ministerpräsident eigentlich nur das Beste, das Geld seiner Steuerzahler sparen und wählte für seinen Flug den preisgünstigsten Anbieter auf der Route von Berlin nach Moskau - die mongolische Fluggesellschaft MIAT. Dass der Flieger samt Staatsgast zu spät in Moskau eintraf, dürfte allerdings weniger an buddhistischem Zeitverständnis, als vielmehr daran gelegen haben, dass die MIAT auf der Strecke Berlin-Moskau ein unbeliebter Konkurrent für die großen Airlines ist:
...mehr

Mobbing in Tegel und Scheremetjewo

Von Adele Sauer (Moskau). Der offizielle Moskau-Besuch von Manfred Stolpe begann mit zwei Stunden Verspätung. Dabei wollte der brandenburgische Ministerpräsident eigentlich nur das Beste, das Geld seiner Steuerzahler sparen und wählte für seinen Flug den preisgünstigsten Anbieter auf der Route von Berlin nach Moskau - die mongolische Fluggesellschaft MIAT. Dass der Flieger samt Staatsgast zu spät in Moskau eintraf, dürfte allerdings weniger an buddhistischem Zeitverständnis, als vielmehr daran gelegen haben, dass die MIAT auf der Strecke Berlin-Moskau ein unbeliebter Konkurrent für die großen Airlines ist:
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Die Hauspostille: Infos für die deutsche Community

Moskau (rUFO/kp). Sie ist schon so viele Jahre alt, dass sich niemand mehr so richtig an ihren Geburtstag erinnert und mitlerweile zu einer Institution in der deutschen Kolonie geworden: Die “Hauspostille” erscheint alle zwei Wochen mit Veranstaltungstipps, Kleinanzeigen und Wissenswertem für die deutsche Gemeinde in Moskau. Jeder, der über ein Postfach in der Botschaft verfügt, erhält die „Hauspostille“ automatisch. Es liegen auch immer Exemplare beim Botschafts-Pförter (ul. Mosfilmowskaja 56) sowie in der Deutschen Schule aus.

Die Hauspostille wird von einem ehrenamtlichen Redaktionskollegium zusammengestellt. Ansprechpartnerin: Margot Kristof, Email: [email protected]





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