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Montag, 25.01.2021

Russland Geschichte: Studententag, Atomschock, RGW

St. Petersburg. Der 25. Januar ist der Tag der Heiligen Tatjana. Im Jahre 1755 wurde an diesem Tag Tag die Moskauer Lomonossow-Universität gegründet. Folgerichtig wird der 25. Januar auch – seit Putin sogar offiziell, trotzdem aber inbrünstig – als Tag der Studenten und Studentinnen gefeiert. Gesondert beglückwünscht werden alle Tanjas und Tatjanas Russlands.

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Am 25. Januar 1938 wurde Wladimir Wyssozki geboren, der für Russland mindestens ebensoviel bedeutet wie Bob Dylan und Wolf Biermann zusammen genommen. Mit dem 25. Januar sind aber auch unangenehme Erinnerungen verbunden.

Am 25. Januar 1995 brachte der Abschuss einer amerikanischen Rakete die Welt fünf Jahre nach Ende des Kalten Krieges an den Rand eines Atomkriegs. Auf den Bildschirmen der russischen Raketenabwehr tauchte ein leuchtender Punkt auf. Er kam von der norwegischen Küste und bewegte sich Richtung Russland.

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Es hätte eine mit Atombomben bestückte Interkontinentalrakete sein können - abgefeuert von einem der vor Norwegen kreuzenden amerikanischen Atom-U-Boote. Moskau hätte damit innerhalb von 15 Minuten dem Erdboden gleich gemacht werden können. Zudem tauchten weitere Punkte auf dem Radar auf. Damit war auch ein Angriff mit mehreren Raketen nicht mehr ausgeschlossen.

Jelzin musste reagieren


Eine Reaktion Russlands war lebensnotwendig: Präsident Boris Jelzin wurde benachrichtigt: Er hätte nur 3 bis 5 Minuten später den Befehl zum nuklearen Gegenschlag geben müssen (Jelzin sagte später dazu, er habe sich schon über die Aktivierungscodes der Atomraketen informiert).

Doch da kam die Entwarnung: Es war nur eine einzelne Rakete, die anderen Punkte auf den Radarschirmen waren abgesprengte Teile des Raketenantriebs. Auch nahm die Rakete schließlich Kurs aufs offene Meer. Russland war nicht bedroht, es handelte sich eine amerikanische Forschungsrakete.

Die Rakete gehörte zu einer Serie von Testabschüssen an der Grenze des früheren Eisernen Vorhangs. Russland war im Vorfeld von den USA darüber informiert worden, doch die Nachricht drang offensichtlich nicht bis an die höchsten russischen Stellen vor und offenbarte damit marode Strukturen in der russischen Armee.

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Verspätetes Kriegsende


Genau 40 Jahre vor diesem Nachspiel des Kalten Krieges beendete die damalige UdSSR am 25. Januar 1955 offiziell den Kriegszustand mit Deutschland. Die UdSSR wollte mit diesem „Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR“ die Beziehung zur jungen BRD normalisieren.

Sozialistischer Marshallplan


Sechs Jahre davor, am 25. Januar 1949, wurde als sozialistisches Gegengewicht zum amerikanischen Marshallplan der RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe - COMECON) in Moskau gegründet.

Im Gegensatz zu dem sechs Jahre später geschlossenen Warschauer Pakt war der RGW rein wirtschaftlicher Natur. Der ökonomische Zusammenschluss, der später einen Konkurrenten zur EWG bilden würde, vereinte die UdSSR mit Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, der DDR und der Tschechoslowakei und sollte eine bessere wirtschaftliche Spezialisierung ermöglichen.

Einzelnen Ländern wurde im Rahmen des RGW die Herstellung spezieller Güter zugewiesen. Dadurch sollten Kosten eingespart werden. Im Zuge der politischen Umwälzungen nach 1989 löste sich der RGW im Juni 1991 auf.

(jst/.rufo)



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