Donnerstag, 21.04.2011
Berija-Tagebuch: Stalin weint und Churchill trinktMoskau. Ein halbes Jahrhundert nach seiner Erschießung sind die Tagebücher von Geheimdienstchef Lawrenti Berija aufgetaucht. Der enge Mitarbeiter Stalins schreibt darin über dessen Tränen und die Trinksucht von Churchill.
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Die Tagebücher wurden vom Historiker Sergej Kremljow vorbereitet und sollen in Kürze beim EKSMO-Verlag erscheinen. Beschrieben wird in den Tagebüchern u.a. die Zeit der Stalinschen Repressionen und der Zweite Weltkrieg.
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Demnach hat Berija Stalin einen schwierigen Charakter assistiert. Im Tagebuch, dass in Auszügen bereits von der russischen Presse publiziert wird, ist auch vermerkt, dass Stalin "es mit den Repressierten übertrieben hat".
Berija "beerbte" 1938 den bis dahin amtierenden NKWD-Chef Nikolai Jeschow, der die blutigen Säuberungen geleitet hatte. Jeschow wurde selbst später als Volksfeind erschossen, die Repressionen ließen unter Berija langsam nach.
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In seinen Tagebüchern beschreibt Berija zudem, dass er während des Zweiten Weltkriegs zweimal Zeuge von Tränen in den Augen Stalins gewesen sei. Das erste Mal habe der Generalissimus im September 1942 geweint, als er von den Kämpfen um Stalingrad erfahren habe.
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Das zweite Mal vergoss der Diktator im Mai 1945 nach dem Sieg im Krieg über Deutschland Tränen - diesmal vor Rührung.
Auch über Churchill äußerte sich der Henker Stalins: Dessen Schwäche für Alkohol sei der UdSSR bei den Verhandlungen über die Eröffnung einer zweiten Front zugute gekommen. Erst habe sich Churchill geweigert, doch dann habe ihm Stalin angeboten, mit ihm zu trinken. Danach seien sich die beiden schnell einig gewesen, woraufhin Stalin frohlockte: "Es ist gut, die Schwächen seines Gegners von vornherein zu kennen".
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Zeitgleich mit Berijas Aufzeichnungen werden auch die Tagebücher von Stalins Leibarzt auf den Markt kommen. Dieser begründet die Grausamkeit des Sowjetdiktators u.a. mit dessen Krankheit. Dessen fortschreitende Sklerose habe seinen Verfolgungswahn verstärkt, so die Diagnose des Arztes.
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