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Montag, 02.04.2012

Ex-Premier Timoschenko zur Behandlung nach Berlin?

Kiew/Berlin. Die ehemalige ukrainische Regierungschefin darf sich außerhalb des Gefängnisses, wo sie eine siebenjährige Haftstrafe abbüßt, in medizinische Behandlung begeben. Möglicherweise nimmt die Charité Berlin sie auf.
Auf der Webseite der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft ist am Montag die Erklärung zu lesen, Julia Timoschenko habe die Erlaubnis erhalten, sich außerhalb der Strafkolonie ärztlich behandeln zu lassen.

Damit wird einer Eingabe von Timoschenkos Verteidigern stattgegeben, die diese am 23. März eingereicht hatten. Ein konkreter Zeitraum oder andere Einzelheiten werden in der Erklärung nicht genannt.

Damit gibt die ukrainische Regierung dem internationalen Druck nach. Laut der „Süddeutschen Zeitung“ soll es bereits direkte Verhandlungen zwischen der Präsidialverwaltung von Präsident Viktor Janukowitsch und dem deutschen Kanzleramt geben. Die Berliner Klinik Charité erklärt sich bereit, Timoschenko aufzunehmen.

Ihre Ärzte hatten die ehemalige ukrainische Regierungschefin, die 2011 nach einem international kritisierten Prozess zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt wurde, bereits in der Strafkolonie in Charkow untersucht, wo sie einsitzt.

Janukowitsch wolle das Renommee seines Landes angesichts der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft nicht in Gefahr bringen und die eh angespannten Beziehungen zur EU nicht noch weiter strapazieren, wird gemutmaßt. Deshalb lenke er jetzt ein und lasse Timoschenko ausreisen.

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