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Statt der angekündigten Wohnung ging es in Odessa zunächst in ein zweifelhaftes Stundenhotel. (Foto: Henze/.rufo)
Statt der angekündigten Wohnung ging es in Odessa zunächst in ein zweifelhaftes Stundenhotel. (Foto: Henze/.rufo)
Montag, 20.09.2010

Wohnung statt Hotel in Odessa – ein Erlebnis!

Odessa. Die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer ist immer eine Reise wert. Wer sich eine Wohnung mietet, kommt auch günstiger dabei weg. Unsere Kollegin Gaby Henze hat sozusagen „probegewohnt“ – hier ihr Bericht.

Odessa, die ukrainische Hafenstadt am Schwarzen Meer mit der berühmten Potjomkin-Treppe gilt jeher als beliebtes Reiseziel für westliche Ausländer. Die meisten deutschen Touristen kommen auf dem Seeweg mit einem Kreuzfahrtschiff und übernachten auch dort.

Ein kleiner Hinweis für die, die individuell nach Odessa reisen und nicht in einem teuren Hotel unterkommen wollen: Nicht alle im Internet angebotenen zu mietenden Wohnungen bieten das, was über sie in schönem Englisch versprochen wird. Der Vermietungsservice kann durchaus zu wünschen übrig lassen. Das belegt meine persönliche Fallstudie.

Alles fing phantastisch an


Unsere ukrainischen Freunde konnten uns leider keine Wohnung in Odessa organisieren. Die sollte im Zentrum liegen, erschwinglich sein, zwei Zimmer und ein Bad mit Badewanne haben. Mein Mann, der des Russischen nicht mächtig ist, machte sich also auf die Suche im Internet und fand viele schöne Webseiten mit Wohnungen in Odessa.

Eine Seite gefiel ihm besonders, da sprach eine Olga direkt zu ihm, Olga Taylor. Sie schien sich mit den Bedürfnissen von Ausländern gut auszukennen. Schnell hatten wir eine Wohnung online gefunden, es schien fein zu laufen. Ich kommunizierte mit Olga auf Russisch per Mail, wir machten eine Online-Anzahlung, sogar vom Bahnhof wollte man uns abholen, wir hatten auch einen Fahrer schon vorab gezahlt.

Ein schlechtes Bauchgefühl


Aber irgendwie hatte ich ein komisches Bauchgefühl. Einen Tag vor der Abreise aus Kiew rief ich noch mal bei Olga an, um nachzufragen, ob alles in Ordnung geht. Ja, ja, meinte sie. Das Gefühl blieb… und hat mich dann auch nicht getäuscht.

Als wir morgens früh um sechs Uhr aus dem Kiewer Schlafwagenzug in Odessa stiegen, stand zwar der Fahrer mit einem Namensschild gleich am Zugwagen, aber die Nachricht, die er nach einem knappen Guten Morgen überbrachte, war nicht die beste:

„Die Wohnung ist noch nicht frei, Sie können jetzt bis zum Nachmittag in der Stadt herumspazieren. Ihr Gepäck versuche ich irgendwo unterzustellen.“ Ohne die schlechte Nachricht meinem Mann zu übersetzen, sagte ich gleich entschieden: „Nein, das geht nicht!“

Ich erklärte ihm, dass ich nichts davon wusste, dass Olga es mir am Telefon nicht gesagt hat. Dass ich einen 2,5-jährigen Sohn mithabe, der nach einer Übernachtfahrt im Zug nicht noch den halben Tag bei Bullenhitze in der Stadt herumlaufen kann.

Statt Wohnung eine Gefängniszelle


Schenja, so hieß der Fahrer, hatte sich schnell auf den Standpunkt gestellt, er entscheide nichts, das sei alles in Verantwortung der Chefin. Die konnten wir telefonisch nicht gleich erreichen, und dann war die Verbindung schlecht.

Auf dem Bett in der Zelle ist wenigstens Platz für einen Mann und ein Kleinkind. (Foto: Henze/.rufo)
Auf dem Bett in der Zelle ist wenigstens Platz für einen Mann und ein Kleinkind. (Foto: Henze/.rufo)
Kurz und gut (oder schlecht), eine Ersatzwohnung gab es nicht. Nach einigem Hin und Her ließ sich Schenja dazu bewegen, ein Hotelzimmer zu buchen, was von der Firma später verrechnet wurde. Einen Anruf noch bei der Chefin, und er brachte uns gleich hinter den Bahnhof, neben den großen Markt und dem zentralen Busbahnhof, in ein…ja, Straßenbahndepot! Oder besser gesagt, in eine Halle, die nicht mehr als Depot genutzt wurde.

Hier hatten schlaue Odessiten eine Art Stundenhotel im japanischen Stil eröffnet! „Tokyo Star“ hatte Kleinstzimmer ohne Fenster, aber mit Dusche, Waschbecken und Toilette sowie Fernseher an der Wand und einem eingebauten Bett, von dem unser Sohn nicht runterfallen konnte.

Eine Art Gefängniszelle war das! Eine schöne Begrüßung für einen deutschen Touristen, der sich so auf Odessa gefreut hatte…

Olga in der Mangel


Wir machten das Beste draus, duschten erstmal und ließen damit fast unsere Koffer im Minizimmer wegschwimmen. Mein Mann sah sich das ehemalige jüdische Viertel an, während ich bei dem Sohn schlief, der gleich in einen Tiefschlaf fiel und nichts von den Sexspielen der Nachbarn in der Nebenzelle mitbekam.

Ich kaufte uns dann das Nötigste auf dem großen Markt ein, während mein Mann bei dem Sohn blieb. Als der Fahrer nicht gleich um 14 Uhr wie angekündigt kam, griff ich noch mal zum Handy und nahm mir die Olga vor. Ich war nicht gerade freundlich, aber wohl zu Recht.

Sie entschuldigte sich damit, dass sie mir an meine Londoner Dienstmail eine Notiz über die Wohnungsbelegung geschrieben hätte. Prima, meinte ich, aber ich war schon, wie Sie auch wussten, in Kiew und rief extra noch mal vorher an; doch Sie sagten mir am Telefon gestern nichts.

Nur zehn Minuten zu Fuß bis zum Opernhaus von Odessa - unübertrefflich! (Foto: Henze/.rufo)
Nur zehn Minuten zu Fuß bis zum Opernhaus von Odessa - unübertrefflich! (Foto: Henze/.rufo)
Schließlich kriegten wir doch noch eine Wohnung – in einem typischen Odessaer Hinterhof in der Innenstadt, sie machte auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck. Mein Mann konnte sich mit Olga darauf einigen, dass man uns bei der Abreise umsonst zum Bahnhof bringen würde.

Keine Messer, dafür Kakerlaken


Wir bezahlten bar die ganze Miete an Schenja, als wir schon sahen, dass der Spiegelschrank in der Küche einen Sprung hatte und das Internet nicht lief, obwohl es als High Speed-Verbindung angekündigt worden war.

Na, ja Sie wissen ja, wie das ist bei uns, meinte Schenja lapidar und nahm das Modem mit. Nach nochmaligem Rückruf bekamen wir es am Abend des nächsten Tages repariert wieder, aber schon von einem Andrej, der genauso wenig kompetent war.

Inzwischen hatten wir festgestellt, dass bei dem Besteck die Messer gänzlich fehlten. Einen Flaschenöffner oder Korkenzieher fanden wir in der als „bestens ausgestattet“ angekündigten Küche auch nicht. Dafür aber viele Kakerlaken , auch im Bad.

Wie bei Ilf und Petrow - schlitzohrig schnelles Geld machen! (Foto: Hanze/.rufo)
Wie bei Ilf und Petrow - schlitzohrig schnelles Geld machen! (Foto: Hanze/.rufo)

Unübertreffliche Lage


Die einzigen zwei Stühle (in einer Wohnung für vier Personen), fielen fast auseinander, die Lehnen waren abgesägt, das abgesplitterte Holz versetzte mir eine gehörige Schramme am Arm. Eine Tür des Wohnzimmerschranks war nicht mehr in die Angeln zu bekommen.

Dafür war das Schlafzimmer im ägyptischen Stil gehalten, mit zwei Fenstern sehr hell und geräumig. Die Waschmaschine wusch auch, wenn sie auch neun Stunden für einen Waschgang brauchte!

Die Lage der Wohnung war allerdings nicht zu übertreffen, fünf Minuten entfernt vom Deribassow-Boulevard mit dem Stadtpark und den vielen Restaurants drum herum. Zum Opernhaus waren es ebenfalls höchstens zehn Minuten, das gleiche zum russischen Dramentheater und dem Senatsplatz mit der wieder aufgebauten Kirche.

Hauptsache schnelles Geld machen


Alles in allem war Odessa doch eine Reise wert, gerade auch wegen der gemachten Erfahrungen. Ich nehme mir nun noch mal Ilf und Petrovs Schelmenroman „12 Stühle“ zur Hand und lächele über die Schlitzohrigkeit der Odessaer, die schnell Geld machen wollen, aber noch keinen guten Service anbieten.

Mrs Taylor hatte mir noch eine Entschuldigungsmail geschrieben, in der sie nur noch als Administratorin unterschrieb, also Verantwortung abschob. Ich antwortete ihr humorvoll mit Verbesserungsvorschlägen.

So könnte man früh ankommenden Gästen, deren Wohnungen noch belegt sind, eine Stadtrundfahrt anbieten. Außerdem riet ich ihr, das verdiente Geld nicht an einer guten Putzfrau für die Wohnungen zu sparen.

Eine Ersatzwohnung bereit zu haben, wäre natürlich das Beste, aber am Besten man hat Freunde, die einem eine Wohnung organisieren können. Dann erspart man sich viel Ärger und Nervereien.


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