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Dem Bronzehund an der Metrostation Platz der Revolution übers Maul zu fahren bringt Glück wissen die Moskauer (Foto: Ballin/.rufo)
Dem Bronzehund an der Metrostation Platz der Revolution übers Maul zu fahren bringt Glück wissen die Moskauer (Foto: Ballin/.rufo)
Samstag, 02.06.2007

Aberglauben in Russland: Eine Hundenase als Talisman

André Ballin, Moskau. Seit 70 Jahren lässt er sich geduldig streicheln und über die Nase fahren. Inzwischen ist die Schnauze des Bronzehundes in Moskaus Metrostation „Platz der Revolution“ schon ganz abgerieben und blank.


Pro Tag fassen den metallischen Vierbeiner an der Seite eines revolutionären Grenzsoldaten wohl mehrere Tausend Moskauer U-Bahnfahrer an. Angeblich soll es Glück bringen, ihm die Nase zu reiben - selbst wenn man nicht daran glaubt.

Sogar die stets hastenden Hauptstädter Russlands nehmen sich also den einen Augenblick Zeit, um sich ein wenig Glück zu sichern. „Vor den Prüfungen kommen viele Studenten hier vorbei und reiben ihr Studienbuch, in dem die Examensnoten eingetragen werden, an der Nase des Hundes“, verrät Wjatscheslaw, ein 20jähriger Student der Baumann-Uni. Einer unter den Russen weit verbreiteten Auffassung nach hilft das, sogar die schwierigste Klausur zu bestehen.

Sowjetischer Realismus als Kultobjekt



Es ist schon eine Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet die aus der Zeit des sowjetischen Realismus stammenden Bronzerevolutionäre, also die Protagonisten des „wissenschaftlichen Kommunismus“ und des aufgesetzten Sowjet-Atheismus, ein Objekt des russischen Aberglaubens geworden sind. Den tief verwurzelten Mystizismus konnte weder das Zarenreich noch die Sowjetmacht ganz ausrotten. In der Zeit des Postkommunismus erlebt er geradezu Hochkonjunktur. Die Zeitungen sind voll mit Horoskopen und Kleinanzeigen angeblicher Hellseher, Wunderheiler und Magier.

„Jeder vierte Russe gibt zu, dass er an Omen glaubt“, teilt Igor Eidman vom Meinungsforschungsinstituts WZIOM mit. Zu diesen Vorzeichen gehören nicht nur zerschlagene Spiegel, verschüttetes Salz oder schwarze Katzen, auch ein vom Tisch herabfallendes Messer oder eine Gabel sind bedeutungsvoll. In dem Fall kündigen sie unerwarteten – und meist unerfreulichen – Besuch an. Um den Gast fern zu halten, klopfen die Russen auf den Boden und sagen: „Bleib zu Hause“.

Kein Händeschütteln über die Türschwelle hinweg



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Sogar ein paar Benimmregeln des russischen Alltags werden vom Aberglauben bestimmt. So gilt es als unschicklich sich über eine Türschwelle hinweg die Hände zu schütteln. Danach kommt es garantiert zum Streit zwischen den beiden, weiß der Volksmund. Und auch Pfeifen in fremden Wohnungen ist ungehörig, denn dies führt automatisch zum Bankrott des Hausherrn. Unwissende Ausländer können in ernste Schwierigkeiten geraten, wenn sie sich nicht an diese Regeln halten.

Eine regelrechte Unsitte ist das Verhalten der russischen Autofahrer, die mehr auf den Schutz von Ikonen am Armaturenbrett vertrauen als auf einen Sicherheitsgurt. 35.000 Verkehrstote pro Jahr sind wohl ein aussagekräftiger Beweis dafür, dass es sich bei diesem „Brauch“ tatsächlich nur um Aberglauben handelt.

Vor der Reise aufs Gepäck setzen



Andere russische Lebensweisheiten sind weniger gefährlich. „So muss man sich russischer Tradition entsprechend vor einer langen Reise unbedingt noch einmal aufs Gepäck setzen, damit alles gut geht“, erklärt Jelena. Und sollte man dennoch auf dem Weg nach draußen etwas vergessen haben und zurückkehren müssen, so ist ein Blick in den Spiegel unabdingbar, verrät die junge Frau.

Jelena hat eine Ausbildung zur Juristin und zur Betriebswirtin hinter sich. Dennoch ist auch die hübsche Moskauerin ein bisschen abergläubisch Als vor einem Jahr eine Zigeunerin zwischen ihr und ihrem damaligen Freund hindurchlief, war Jelena verzweifelt. „Das bringt Unglück in der Liebe und irgendwann geht das Paar auseinander“, erklärte sie ihrem unwissenden Freund. Aber immerhin kannte sie ein Gegenmittel. „Gruß für 100 Jahre“, rief sie der Zigeunerin zu. Angeblich werden mit diesem Spruch die bösen Geister von der Beziehung ferngehalten.

Die Zauberformel hat wohl gewirkt, denn das Paar hat inzwischen geheiratet. Natürlich ist es theoretisch auch möglich, dass die Zigeunerin nicht das befürchtete Unglück gebracht hat, aber das hält Jelena für unwahrscheinlich. Daher wurde auch bei den Vorbereitungen auf das Fest streng darauf geachtet, alles richtig zu machen. So durfte der Bräutigam natürlich nicht das Brautkleid vor der Hochzeit sehen, denn das bringt in Russland wie in Deutschland auch Unglück.

„Schlägerei auf der Hochzeit bringt Glück“



Außerdem musste die im Frühling geplante Trauung unbedingt noch im April stattfinden, denn Jelena weiß, dass Ehen, die im Mai geschlossen werden, keine lange Haltbarkeitsdauer haben. Das russische Wort „maiatsja“ heißt nämlich auf Deutsch soviel wie sich quälen oder abplagen, verspricht also keine großen Ehefreuden.

Nur mit einem Aberglauben konnte sich Jelena nicht anfreunden. Tachir, ein Freund der Brautleute, hatte erzählt, dass es auf einer russischen Hochzeit Tradition sei, dass sich einer der Gäste betrinke oder es eine Schlägerei gebe. „Eine Schlägerei auf der Hochzeit bringt Glück“, versicherte er. Doch davon wollte die Braut nichts wissen: „Ach Quatsch, das ist doch Aberglaube“, erklärte Jelena kategorisch.


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