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Tiefe Gruben in die Vorgeschichte Sibiriens graben deutsche Archäologie-Studenten am Irtysch im Gebiet Omsk. (Foto: Diana Püplichhuysen)
Tiefe Gruben in die Vorgeschichte Sibiriens graben deutsche Archäologie-Studenten am Irtysch im Gebiet Omsk. (Foto: Diana Püplichhuysen)
Samstag, 26.08.2006

Archäologen in Sibirien - Vom Hörsaal in die Taiga

Diana Püplichhuysen, Krasnojarka/Gebiet Omsk. Quadratische Gruben, Markierungspfeiler, im Hintergrund die unendlichen Weiten der Taiga. Fünf deutsche Archäologie-Studenten graben sich tief in die Vor-Geschichte Sibiriens ein.

Kristin Otto trägt mit einem Spaten konzentriert Schicht um Schicht des lehmigen Bodens ab. Seit rund drei Wochen ist die 23-jährige Archäologiestudentin aus Leipzig in Sibirien, genauer gesagt in Krasnojarka, am nördlichsten Rand des Gebietes Omsk.

Hier, mitten in der südwestsibirischen Taiga und am Ufer des mächtigen Flusses Irtysch gräbt die junge Leipzigerin zusammen mit 20 russischen und vier deutschen Studenten nach den Überresten einer uralten Kultur. „Ich bin nun schon zum zweiten Mal hier“, erzählt sie. Geld bekomme sie dafür nicht. „Aber Sibirien ist so interessant und ich mag die Leute hier. Deshalb wollte ich auch in diesem Jahr wieder mithelfen“, betont Kristin.

Funde aus der Stein-, Eisen- und Bronzezeit Sibiriens

Bereits seit 1991, immer im Sommer zwischen Anfang Juli und Ende August, gräbt ein Team der Omsker Pädagogischen Universität an der Fundstelle. Über Jahrhunderte hinweg befand sich hier eine Siedlung.

Abenteuer Sibirien: (v.l.) Die Archäologiestudenten Amira Adaileh (Köln), Ingo Machteidt (Gera), Franziska Walther (Leipzig), Anna-Sophia Fischer (Rostock) und Kristin Otto (Leipzig) verbringen die Semesterferien als Grabungshelfer in der Taiga. (Foto: Diana Püplichhuysen)
Abenteuer Sibirien: (v.l.) Die Archäologiestudenten Amira Adaileh (Köln), Ingo Machteidt (Gera), Franziska Walther (Leipzig), Anna-Sophia Fischer (Rostock) und Kristin Otto (Leipzig) verbringen die Semesterferien als Grabungshelfer in der Taiga. (Foto: Diana Püplichhuysen)
„Die Lage ist denkbar günstig“, erklärt Jewgenij Dantschenko, Professor für Archäologie- und Ethnologie, welcher die Ausgrabung bereits zum zwölften Mal leitet. Der Irtysch zur einen und die Taiga zur anderen Seite hätten Menschen seit der Steinzeit eine ideale Lebensgrundlage geboten. Jagd und Fischfang waren ergiebig.

Folglich gibt es für die Studenten und ihren Grabungsleiter jede Menge zu tun. Schicht für Schicht wird behutsam frei gelegt und dokumentiert – von der Gegenwart bis in die Steinzeit.

„Wir sind auch dieses Mal wieder auf interessante Funde aus der Stein-, Eisen- und Bronzezeit gestoßen“, freut sich der Professor und zeigt seine Schätze: Pfeilspitzen und Werkzeuge der Steinzeitmenschen, ein Kinderspielzeug aus der frühen Eisenzeit und einen Keil, der als Werkzeug so nur in Sibirien verwandt wurde.

Nach dem Zerfall des Mongolenreiches neue Blütezeit



Um 1200 wurde Sibirien von den Reitern der Goldenen Horde erobert. Nach dem Zerfall des Mongolenreiches zu Beginn des 15. Jahrhunderts habe dann die Blütezeit der Siedlung begonnen, erklärt Danchenko. „In dieser Epoche befand sich hier eine Zeit lang die Hauptstadt des sibirischen Khanats – Kizil Tura, die rote Stadt.“

Nach der Eroberung des Territoriums durch die Russen unter Ataman Ermak 1581 sei der Einfluss der Siedlung schließlich wieder geschwunden, so der Wissenschaftler. Auch die Datierung der Siedlungsfunde endet um diesen Zeitpunkt herum.

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„Wir haben aber auch Gegenstände aus der Neuzeit hier gefunden“, berichtet Kristin Otto, „zum Beispiel eine Münze von 1924.“ Denn an der Stelle der alten Siedlung verlief weiterhin eine Straße. Sie selbst habe darüber hinaus viele Steinwerkzeuge und Tonscherben ausgegraben, berichtet Kristin. „Es gab auch weniger spektakuläre Funde, wie Fischknochen“, schmunzelt sie.

Von der Anhöhe der Ausgrabungsstätte führt ein steiler Pfand hinunter zum Zeltlager. Hier herrscht geschäftiges Treiben. Franziska Walther, die ebenfalls an der Leipziger Universität Archäologie studiert, und Anna-Sophia Fischer aus Rostock putzen eine große Portion Möhren, schneiden Kohl und Zwiebeln. Kristin Otto kommt dazu, um zu helfen.

Heute gibt es Borschtsch und Salat. „Jeder hat an einem bestimmten Tag Küchendienst“, erklärt Franziska. Bei solch einer großen Gruppe will alles gut organisiert sein. Jeder muss mit anpacken. Ein paar Meter weiter sitzt Amira Adaleih am Lagerfeuer.

Das grosse Abenteuer Sibirien: Küchendienst und Grundausbildung am Spaten für alle



Die 19-Jährige studiert seit drei Semestern am Archäologischen Institut in Köln. Seit zwei Tagen sei sie leider nur noch Beobachterin, sagt sie und deutet auf einen frischen Gipsverband. „Das war ganz dumm, irgendwie habe ich mir beim Graben mit dem Spaten das Handgelenk verstaucht“, seufzt sie. Seitdem langweile sie sich ein bisschen.

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Im Gegensatz zu Kristin ist es Amiras erste Ausgrabung, und der erste Aufenthalt in Russland. Von der Mentalität der Menschen sei sie sehr beeindruckt. „Als das mit dem Arm passierte, hat mich sofort jemand mit dem Motorboot abgeholt“, erzählt die junge Studentin.

Im fünf Kilometer entfernten Ust-Ischim sei sie dann im Krankenhaus umsonst behandelt worden. „Ich hatte wirklich Angst vor den russischen Krankenhäusern und auch Sorge, ob das meine Auslandskrankenversicherung übernimmt“, sagt sie. Aber das erwies sich als unbegründet. „Alle waren sehr nett und kompetent. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt“, berichtet Amira.

Noch bis Ende August werden die fünf Archäologietstudenten Amira Adaileh, Ingo Machteidt, Franziska Walther, Anna-Sophia Fischer und Kristin Otto im Südwesten Sibiriens bleiben. Dann geht es zurück nach Deutschland.

Statt am idyllischen Ufer des Irtysch mit Blick auf die Taiga werden die Studenten dann wieder im Hörsaal der Universität sitzen. Sibirien werden sie sicher vermissen. Aber, so sagen sie einstimmig, auf eine Sache würden sie sich dann doch freuen: eine schöne warme Dusche. „Wir sind hier alle mittlerweile ganz schön dreckig“, sagt Amira Adaileh und grinst.

Diana Püplichhuysen, Freie Journalistin


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