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Sonntag, 24.08.2014

Großer Andrang bei Präsidentenwahl in Abchasien

Der Bürgerkrieg gegen Georgien, hier veranschaulicht durch die Ruine des ehemaligen Präsidentenpalastes ist in Abchasien immer noch präsent (Foto: Ballin/.rufo)
Suchumi. Nicht nur wettermäßig, auch politisch geht es derzeit heiß her in Abchasien. Nach dem Sturz von Präsident Alexander Ankwab sind an diesem Sonntag Wahlen. Dort wird ein Zweikampf erwartet. Die Wahlbeteiligung ist hoch.
„Wie in Afrika oder einem anderen Dritte-Welt-Land“, sagt Juri lachend und zeigt den Zeigefinger seiner linken Hand hoch. Der weist einen dunklen Streifen auf der Rückseite und rund um den Fingernagel auf. Die Markierung dient dazu, Wähler zu kennzeichnen, die schon abgestimmt haben, um Manipulationen zu vermeiden.

Ausschluss von 22.000 Wählern


Ein elektronisches Wählerverzeichnis gibt es in der von Georgien abtrünnigen Republik nicht. „Die Wahllisten sind keineswegs vollständig“, räumt Waleri Gabnija, Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, ein. Gabnija hat selbst dafür gesorgt, dass rund 22.000 Wähler von der Abstimmung ausgeschlossen wurden: Sie sollen auch die georgische Staatsbürgerschaft besitzen.

Die Vergabe abchasischer Pässe an die überwiegend im Bezirk Gali lebende Bevölkerung entwickelte sich zum Skandal in der Kaukasus-Republik und führte schließlich zum Sturz von Präsident Alexander Ankwab und den nun fälligen Neuwahlen.

154 Wahllokale geöffnet


Der Andrang an diesem Sonntag ist groß. Alle 154 Wahllokale seien geöffnet, um die 130.000 Stimmberechtigten abzufertigen, Regelwidrigkeiten gebe es keine. „Alle Wahlkommissionen sind gut vorbereitet“, vermeldete Wahlleiter Batal Tabagua zufrieden.

Vor dem Wahllokal an der Adsinba-Straße neben dem Markt in Suchumi geht es dennoch ziemlich chaotisch zu. Vor dem umfunktionierten Möbelladen wartet die Menge ungeduldig. „Keinen mehr reinlassen, hier ist es schon viel zu voll“, schreit der Wahllokalleiter aufgeregt der Polizistin am Eingang zu. Obwohl diese ihren massigen Leib in die Tür gestellt hat, schlüpfen immer wieder einige besonders eilige Wähler an ihr vorbei und sorgen drinnen für Schweißtropfen und Wutausbrüche.

Bschanija oder Chadschimba


Marktfrau Eva hat noch nicht gewählt. Sie werde erst am Abend abstimmen können, sagt sie. Ihre Hoffnungen ruhen auf Geheimdienstchef Aslan Bschanija. „Er ist ein gescheiter Kopf, kann gut reden und hat schon Geld. Im Gegensatz zu den anderen muss er sich im Amt nicht mehr bereichern“, sagt sie mit kaukasischer Logik.

Soziologen sehen allerdings den von Gabnija unterstützten Ex-Premier Raul Chadschimba von der Opposition vorn, doch der Vorsprung ist wohl geringer als das in Umfragen gezeichnete Bild. Bschanija hat durchaus Chancen auf eine Stichwahl. Damit der Verlierer keine Unruhen provoziert, haben sich alle vier Kandidaten – wohl unter Anleitung Moskaus – auf eine Politreform geeinigt, die auch dem Unterlegenen noch Ämter garantiert.

Alle Kandidaten sind prorussisch


Der Kreml hat nach dem Sturz Ankwabs kein Interesse an einer weiteren Destabilisierung der Region. Auf Abchasiens außenpolitischen Kurs wird die Wahl ohnehin keine Auswirkungen haben. Ein gutes Verhältnis zu Moskau und eine scharfe Abgrenzung gegenüber Tiflis steht auf der Agenda aller Kandidaten.

Die Wahlkommission hat auch Beobachter aus der prorussischen „Donezker Volksrepublik“ eingeladen. Diese erwidern in Suchumi artig das Kompliment, indem sie Abchasien ein Vorbild für die eigene Entwicklung nennen.

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