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Mittwoch, 25.01.2012

Boris Akunin – vom Krimiautor zum Oppositionsführer

Die literarischen Figuren von Boris Akunin leben im 19. Jahrhundert. Er selbst mischt sich jetzt im Russland des 21. Jahrhunderts ein (Foto: ru.wikipedia.org)
Moskau. Boris Akunin ist unter Russlands heutigen Schriftstellern der absolute Star. In letzter Zeit ist er verstärkt auf Protestaktionen anzutreffen; in der „Wähler-Liga“ ist er einer der prominentesten Kreml-Kritiker.
Mit seinen historischen Kriminalromanen rund um den Sherlock Holmes-Verschnitt Erast Fandorin ist Akunin Ende der 1990er Jahre zum Kultautor avanciert. Die Serie spielt im alten Russland in der Herrschaftszeit von Zar Alexander III., einer Zeit der relativen Ruhe, aber eben auch einer tiefen Stagnation.

Der Hauptheld der Romane ist der Humanist und Idealist Fandorin. Er kämpft gegen das Verbrechen und das korrupte System. Parallelen mit dem heutigen Russland in der Handlung sind nicht zu übersehen. Der Politmensch Akunin, der sich stark macht gegen Putin & Co., ist also eine logische Fortschreibung des Autors Akunin.

Böser Mensch Bakunin


Der heute 55-jährige Schriftsteller heißt eigentlich Grigori Tschchartischwili und stammt aus Georgien. Aber schon einen Monat nach seiner Geburt zogen seine Eltern von dort weg. Akunin versteht sich selbst als Russe und Moskauer. In Moskau studierte der künftige Bestsellerautor dann auch Geschichte und Japanologie.

Seine erste Gattin, mit der er mehrere Jahre zusammen lebte, ist Japanerin. Jetzt ist er mit der Korrektorin und Übersetzerin Erika Ernestowna verheiratet, die auch seine Bücher redigiert. Kinder haben die beiden nicht. Als Hobby gibt das Paar – wer hätte es gedacht? – Lesen an.

1998 trat Akunin mit seinem ersten Fandorin-Krimi in die Öffentlichkeit – und mit dem Pseudonym B. Akunin, das zwei Deutungsmöglichkeiten in sich birgt: „akunin“ ist im Japanischen so etwas wie ein „böser Mensch“, und der Anfangsbuchstaben seines Vornamens zusammen mit dem Nachnamen ergibt mit „Bakunin“ eine Anspielung auf den großen russischen Anarchisten des 19. Jahrhunderts.

Wie sein Herausgeber berichtet, lief der literarische Erfolg sehr zäh an. Erst der fünfte Fandorin-Roman stieß beim Leser auf Interesse. Warum plötzlich ein regelrechter Run auf die Bücher ausbrach, können sich bis heute weder der Herausgeber noch der Autor erklären.

Scharfer Putin-Gegner


Bis vor wenigen Jahren hielt sich Akunin im Hintergrund, mischte sich nicht in die Politik ein. In einem Interview für die Zeitschrift „Snob“ erklärte er 2009, warum er seine passive Haltung schließlich aufgegeben und das stille Schriftstellerkämmerlein verlassen hat: „Äußere Umstände“ seien irgendwann einfach stärker gewesen als der Wunsch nach Zurückgezogenheit.

Das Land „kehre mit Riesenschritten zurück in die alten, unguten Zeiten“, sagte er z. B. 2007 in einem Interview. Er sprach dort von einem „Marionettenparlament“ und einem „Marionettengerichtswesen“. Aufsehen erregte sein Interview mit dem verurteilten Ex-Yukos-Chef Michail Chodorkowski im Oktober 2008. Im Januar 2011 empfahl er Russland eine „dringende Amputination“ (Amputation von Putin).

Akunins scharfe Haltung gegen die herrschende Macht im Kreml zeigte sich zuletzt im Dezember 2011 nach der Duma-Wahl. In einem Artikel schrieb er da: „Der Hauptzirkus steht uns noch bevor.“ Und Putin sagte er das Schicksal von Gaddafi voraus.

Bei den Moskauer Protestkundgebungen gegen Wahlfälschungen stand Akunin mit auf dem Rednerpodest; im Januar 2012 gehörte er zu den Mitbegründern der Bürgerinitiative „Wähler-Liga“. Davor hatte er eine Preisverleihung von Wladimir Putin für Pressevertreter bewusst boykottiert.

Putin nimmt es ihm wohl nicht übel – jedenfalls nannte er ihn vor wenigen Tagen als Wunsch-Gesprächspartner beim angestrebten Dialog mit der Protestbewegung.

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