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Montag, 22.12.2014

Drache hilft Bär: China verspricht Rubelstützung

Der Rubel bekommt Unterstützung aus China (Foto: Archiv/.rufo)
Moskau. Ölpreisanstieg und ein Versprechen aus China helfen dem Rubel am Montag auf die Beine. Die russische Landeswährung steigt deutlich. Russlands Partner in der Zollunion wollen trotzdem auf sie verzichten.
Peking sendet Unterstützungssignale nach Moskau: „Wenn die russische Seite es braucht, werden wir ihr die nötige Hilfe im Rahmen unserer Möglichkeiten erweisen“, sagte Außenminister Wang Yi gegenüber der China Daily. Er sei aber davon überzeugt, dass die russische Führung über genügend „Möglichkeiten und Weisheit“ verfüge, um die wirtschaftlichen Probleme selbst zu regeln, fügte er hinzu.

Breite Schulter aus Peking


Theoretisch könnte Russland auf eine im Oktober unterzeichnete SWAP-Vereinbarung zurückgreifen. Diese sieht vor, den bilateralen Handel nicht in Dollar, sondern den Landeswährungen Rubel und Yuan abzurechnen. Bis zu 150 Milliarden Yuan (knapp 20 Mrd. Euro) könnte China unter dieser Vereinbarung zur Stützung des Rubels aufbringen.

China hat SWAP-Vereinbarungen mit 20 Ländern. Es wäre freilich das erste Mal, dass Peking mit dem Yuan eine Fremdwährung stützt. Dem Rubel reichte am Montag erst einmal der Verweis darauf, dass diese Möglichkeit besteht, um deutlich zuzulegen. Zu Handelsbeginn verteuerte sich gegenüber Dollar und Euro um knapp zwei Prozent.

Ölpreis erholt sich


Dazu beigetragen haben dürfte auch die Verteuerung des Öls, nachdem Saudi-Arabiens Energieminister Ali Al-Naimi erklärte, die Nachfrage nach Öl werde durch das globale Wirtschaftswachstum bald wieder das Angebot übersteigen, die Preise somit steigen.

Von seinen Tiefstständen vor einer Woche, als ein Euro für 100 Rubel gehandelt wurde, hat sich der Rubel auch dank der Interventionen von Zentralbank und Regierung deutlich erholt. Ex-Zentralbankvize Sergej Alexaschenko nennt dies allerdings die „Ruhe vor dem Sturm“.

Krise greift auf Realwirtschaft über


Seinen Angaben nach wird die Krise in Kürze nicht auf dem Finanzmarkt, sondern dem realen Wirtschaftssektor wüten. Die fehlenden Petroldollar zögen einen weiteren Investitionsrückgang nach sich, die Inflation steige durch die Importbeschränkungen auf über zehn Prozent warnte Alexaschenko. In dem Zusammenhang kritisierte er geplante Etatkürzungen als krisenverschärfend.

In der Zollunion kracht es


Kritik kam auch von Russlands Partnern innerhalb der Zollunion. Deren geplanter Ausbau zur Eurasischen Wirtschaftsunion sei durch die Halbierung des Rubelwerts im Vergleich zum Vorjahr ernsthaft gefährdet, konstatierte Kasachstans Präsident Nursultan Nasarbajew: „Die Eurasische Union ist, ehrlich gesagt, in Folge der Krisen einem sehr großen Risiko ausgesetzt“, sagte er. Der billige Rubel verschaffe russischen Waren innerhalb der Zollunion einen unlauteren Wettbewerbsvorteil, klagte er.

Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko, der am Wochenende seinem ukrainischen Amtskollegen Petro Poroschenko demonstrativ Freundschaft bekundete, klagte zugleich über massive Verluste, die die Krise in Russland für sein Land bedeute. Die Abwertung des russischen Rubels habe auch den weißrussischen unter Druck gebracht, doch Minsk werde seine Währung nicht abwerten, kündigte er an.

Russland ist der größte Absatzmarkt für weißrussische Produkte. Doch künftig werden alle Lebensmittelexporte in Euro- oder Dollarpreise fixiert. Auf diese Weise will Minsk weitere Verluste durch eine Rubelabwertung verhindern.

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