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Mittwoch, 16.02.2005

Moskauer Gartenring wird doch Einbahnstraße

Von Alexej Dubatow, Moskau. Der Moskauer Gartenring soll Einbahnstraße werden. Ab dem Sommer wird die Ringstrasse nur noch gegen den Uhrzeigersinn zu befahren sein. Die Idee ist nicht neu und umstritten, doch diesmal machen die Stadtbehörden ernst. Seit feststeht, dass der „vierte Ring“ wegen Geldmangels nicht gebaut wird, gibt es keine andere Möglichkeit mehr, den Verkehr zu entlasten.

Quizfrage: Wie heißt der größte Moskauer Parkplatz? Gartenring natürlich. Selbst zur nächtlichen Stunde kann man den Verkehr dort nicht als fließend bezeichnen. Am Tag werden Autos von Fußgängern überholt.

Der zehn Kilometer lange Gartenring grenzt die Stadtmitte Moskaus ein. Er ist zugleich auch die Grenze des LKW-Verkehrs. Lastautos dürfen die Ringstraße generell benutzen, jedoch nicht in die Innenstadt abbiegen.

Stalin-Sage

Einst wurde der Gartenring auf beiden Seiten von herrlichen alten Linden gesäumt, daher auch der Name. Wie eine Legende berichtet, fuhren Iossif Stalin und der damalige Moskauer Parteichef Nikita Chruschtschow einmal gemeinsam mit einer schwarzen Limousine durch die Alleen. Der gefürchtete Diktator bemerkte gleichsam nebenbei, das Laub verdecke einige Verkehrsschilder. Einen Tag später waren die Linden weg. Angeblich beschimpfte Stalin seinen Adlatus daraufhin als „Idioten“.

Umstellung auf Einbahn gab es schon einmal

In Wahrheit ist diese Geschichte nur eine von vielen Moskauer Sagen - die Bäume fielen der ersten, schon damals erforderlichen Verbreiterung der Ringstraße zum Opfer. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die Straßen innerhalb des Gartenringes auf Einbahn umgestellt. Führte die Dserschinski-Straße (heute Bolschaja Lubjanka) zur östlichen Ausfahrt, so konnte man sich auf der Kirowa-Straße (heute Mjasnizkaja) parallel dazu nur in Richtung Kreml bewegen. Das traf auch für andere Straßen zu. Durch diese Lösung wurde der Verkehrsfluß damals tatsächlich verbessert.

Unabsehbare Folgen

Weit hergeholt ist die Idee, den Gartenrings als Einbahnstraße einzurichten, also nicht. Die Folgen sind allerdings bislang unklar. Die Richtung gegen den Uhrzeigersinn soll das Abbiegen in die Stadtmitte erleichtern. Langsamfahrer haben sich bekanntlich rechts zu halten. Das passt zu dem schleppenden Verkehr im Stadtkern. Schneller fahrende Autos, die dorthin nicht wollen, bleiben links und weichen vom Stadtkern seitlich ab, um schließlich in den strahlenförmig auslaufenden Straßen zu verschwinden.

Bei www.aktuell.RU:
• Kaliningrad: In der Stadt ist - Stau (11.01.2005)
• Wann kommt die Einbahnstraße am Kreml? (16.09.2004)
• Moskau: Grossbaustelle am Weißrussischen Bahnhof (20.08.2004)
• Russland will Transitgebühr 2005 einführen (05.11.2004)
Die Frage ist nur, ob dieser Plan wirklich aufgeht. Experten zweifeln daran: Schon jetzt seien Spurenwechsel auf dem Gartenring problematisch - dabei hat die Ringstraße gegenwärtig „nur“ zehn Spuren in jede Richtung. Bei 20 könnte der Wunsch, von links außen in die rechte Spur zum Abbiegen in den Stadtkern zu wechseln, ganz unerfüllbar werden, heißt es pessimistisch.

Für vierten Autoring fehlt das Geld

Moskau ist historisch kreisförmig angelegt. Der allererste so genannte Boulevardring, der an der Moskwa anfing und auch an deren Ufer endete, umspannte die innerste Innenstadt mit dem Kreml hufeisenförmig. Der zweite Ring wurde der besagte Gartenring. Vor einigen Jahren wurde dann dort, wo einmal die Moskauer Ringeisenbahn große Betriebe mit Bahnhöfen verband, ein dritter Autoring angelegt. Aber auch der reichte nicht aus, um die Verkehrssituation grundsätzlich zu verbessern. Ein vierter Ring zwischen dem dritten Ring und der äußeren Ringuatobahn war deshalb bereits angedacht, das Geld wurde dann jedoch für das Prestigeobjekt „Moskwa-City“ benötigt.

Es gäbe auch andere Möglichkeiten als den Kreisverkehr

Internationale Experten glauben, dass sich mit Verkehrsplanung in Moskau eine Menge erreichen ließe, nur muss es nicht unbedingt der Einbahn-Kreisverkehr sein. So gibt es zum Beispiel in der Moskauer Stadtmitte keine unterirdischen Parkplätze. Sofern welche gebaut werden, sind sie ausschliesslich für Beamtenautos bestimmt. Für die Bevölkerung gibt es nur Platz auf den ohnehin engen Strassen, wodurch diese weiter eingeengt werden. Die Verkehrspolizei sieht dieser Entwicklung resignierend zu.

(adu/.rufo)


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