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Oksana Sabuschko, eine der bedeutendsten ukrainischen Schriftstellerinnen der Gegenwart, liest aus ihrem aktuellen Roman. (Foto: zabuzhko.com)
Oksana Sabuschko, eine der bedeutendsten ukrainischen Schriftstellerinnen der Gegenwart, liest aus ihrem aktuellen Roman. (Foto: zabuzhko.com)
Mittwoch, 25.05.2011

Die Ukrainerin Oksana Sabuschko liest in München

Leipzig. Sie gilt als Star der ukrainischen Literaturszene – Oksana Sabuschko stellt in München ihr neues Buch „Das Museum der vergessenen Geheimnisse“ vor: verzwickt verwobene Geschichten aus der ukrainischen Gesellschaft.

Es sind Geschichten von Unterdrückung, Liebe und Verrat, die Oksana Sabuschko durch drei Protagonistinnen erzählen lässt. Ähnlich einer geöffneten Damenhandtasche, die ihren Inhalt nach außen wendet und aus deren Tiefe innere Geheimnisse zutage treten.

Offenherzig enthüllt sich die Geschichte der Ukraine bis in die Gegenwart und mag zugleich als optimistisches Zeichen für die Zukunft interpretiert werden. In poetisch-derber Sprache beschreibt Sabuschko ihre eigene ukrainische Identität und ihre Hoffnung für das Land.

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Aus der Ukraine für die Ukraine


Oksana Sabuschko wurde 1960 in der ukrainischen Hauptstadt Kiew geboren und promovierte 1987 an der dortigen Schewtschenko-Universität in Philosophie. In den Neunzigern war sie einige Zeit als Gastprofessorin in den USA. Sabuschko geriet an die besten Adressen, unter anderem Pittsburgh und Harvard.

Heute lebt die Schriftstellerin wieder in Kiew und ist gegenwärtig Vizepräsidentin des ukrainischen Pen-Zentrums. Neben ihrer regulären Arbeit als Dozentin für kreatives Schreiben schreibt Oksana Sabuschko regelmäßig für Zeitschriften und Magazine. Und findet zudem Zeit für eigene Bücher.

Politisch-philosophische Studien


Sabuschkos eigene Werke spiegeln die fortwährende Auseinandersetzung mit ihrer ukrainischen Heimat wider. Sie erkannte bald die Wirkung der feministischen und postkolonialen Methodologie als Stilmittel, um mit der Geschichte des Landes umzugehen. Bereits ihr erster Roman wurde ein voller Erfolg.

Die 2006 auf Deutsch erschienenen „Feldstudien über ukrainischen Sex“ standen jahrelang auf den Bestsellerlisten. Dementsprechend kursierte das Buch bereits vor der offiziellen Veröffentlichung als Raubkopie in den Bücherregalen. Die ukrainische Literatur der Gegenwart sah sich um ein Kleinod bereichert.

Wann und wo:
25.05.2011, 20.00 Uhr – Leipzig, Literaturhaus
26.05.2011, 20.00 Uhr – München, Literaturhaus
27.05.2011, 19.00 Uhr – Basel, Literaturhaus
28.05.2011, 17.00 Uhr – Köln, Lew Kopolew Forum

„Das Museum der vergessenen Geheimnisse“


In ihrem aktuellen Roman lässt Oksana Sabuschko drei Frauen ihre Geschichte erzählen. Da Sabuschko oft die Perspektive wechselt, muss sich der Leser auf Bewusstseinsströme, innere Monologe und Traumwelten einlassen können.

Aber sie schildert dadurch auch eindrucksvoll die schmerzvollen und dramatischen Traumata der Ukraine. Denn: es gibt keine allgemeingültige Perspektive auf deren Geschichte. Deshalb fragt Oksana Sabuschko auch ganz folgerichtig: „Was können wir wirklich über die Vergangenheit wissen?“

Ein Land, drei Frauen, drei Schicksale


Die Geschichten der Frauen berühren ab den Kriegsjahren bis in die Gegenwart ziemlich jedes Szenario der ukrainischen Gesellschaft. Herausgekommen ist eine schonungslose, mutige und manchmal schockierende Abrechnung mit den gesellschaftlichen Verhältnissen ihres Heimatlandes.

Sabuschkos Fragen gehen uns alle an: Ist es vernünftig, die "stillgelegten Geheimnisse" auszugraben, oder sollte man sie aus Sicherheitsgründen besser gar nicht erst berühren?

Konsequent wie ein roter Faden ziehen sich Motive über geheimniskrämerische Mädchenspiele, das Unausgesprochene zwischen Männern und Frauen und Verschwiegenes durch ihren Roman.

In vier Städten in Deutschland und der Schweiz können Sie sich nun mit eigenen Ohren und Augen von Oksana Sabuschkos aussagekräftiger Genialität überzeugen. Ein Bild der Ukraine, mit Worten gemalt…



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