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Hinter Petersburgs bröckelnden fassaden verbirgt sich viel Armut. (Foto: Brammerloh/.rufo)
Hinter Petersburgs bröckelnden fassaden verbirgt sich viel Armut. (Foto: Brammerloh/.rufo)
Donnerstag, 24.01.2013

Ein paar Gedanken zur neuen russischen Armut

St. Petersburg. Eine heruntergekommene Wohnung im Petersburger Stadtzentrum, wo NICHTS funktionieren will. Sie dient Susanne Brammerloh als „Notunterkunft“ – und lässt sie nachdenken über eine sehr verbreitete Armut.


Die Hausherrin dieser Bruchbude hat kein Geld, einfach ÜBERHAUPT kein Geld. Sie hat sich von ihrer ehemaligen Arbeitgeberin überreden lassen, einen Kredit aufzunehmen, „für die Firma“, wie es hieß.

Dann hat sich die Chefin abgesetzt, und jetzt muss meine Bekannte, damit sie irgendwie über die Runden kommt, für die russisch-orthodoxe Kirche durchs weite Land reisen und auf „kirchlichen Basaren“ allen nur erdenklichen Mist verkaufen, mit dem die Kirche sich ein gutes „Nebenbrot“ verdient.

Mission für die orthodoxe Kirche


Was verkauft sie? Kleine Heiligenbildchen, Kerzen, die sogenannten Treby – die Kirche nimmt Geld für Totengedenken und Glücks- und Segenswünsche, die auf kleinen Zettelchen dem Priester vorgelegt werden, die er dann im Gottesdienst verliest.

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• Trotz guter Prognose der Weltbank mehr Arme in RussIand (13.04.2012)
• Familientragödie: Mörder bezahlt vorab das Begräbnis (10.09.2012)
Meine Bekannte zuckelt also an die Wolga, in den Ural und nach Sibirien und muss sich mit einer Sache abgeben, die mir als Lutheranerin einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt. Sie glaubt an ihre Mission – das lässt sie jedenfalls nach außen verlauten. Wie es bei ihr im Inneren aussieht, möchte ich mir gar nicht vorstellen…

Krediteintreiber auf den Fersen


Aber sie braucht ja Geld, denn die Krediteintreiber (auf Russisch: kollektory) sind ihr auf den Fersen, telefonieren hinter ihr her und üben Terror aus. Also lässt sie sich auf diesen zweifelhaften Handel ein. Derweil geht ihre Wohnung vor die Hunde.

Ich habe in meinem Leben selten so etwas erlebt, wie hier. Keine Schranktür lässt sich öffnen oder schließen, wie es sein sollte. Auf Schritt und Tritt geht irgendetwas kaputt, zerbricht, zerbröckelt, Glühbirnen platzen, selbst die Klobrille ist nicht befestigt…

Nachdenken statt Hysterie


Ich bin jetzt eine Woche hier und ärgere mich bis zur Hysterie. Aber irgendwann kam mir der Gedanke: Was habe ich ein Glück gehabt bis hierher in meinem Leben, denn ich habe eine große, schöne Wohnung, ich hatte bisher immer genug Geld für ein vergleichsweise bequemes Leben (aus russischer Sicht, Deutsche würden mein Gammelhaus wahrscheinlich nur mit Nasenrümpfen einschätzen).

Ich habe es hier mit einer russischen Armut zu tun, die ich bis dato aus meinem Leben ausgeschaltet hatte, weil ich sie niemals so nah an mich herankommen lassen musste. Wenn ich weiterdenke… Meine unmittelbare Nachbarin am Rimski-Korsakow-Prospekt lebt auch nicht viel besser.

Ich rümpfe immer die Nase, wenn ich bei ihr zu Kurzbesuchen bin. Da stinkt es, da stinkt die elementare Armut. Und wie viele Menschen gibt es, denen es ähnlich geht? Vielleicht sollte ich von meinem hohen Arroganz-Pferd steigen?

Traurig ist das alles. Vielleicht ist es für mich ein Schritt zum Umdenken in Perspektive. Ein Trost: Der dicke weiße Kater meiner Bekannten, die mir großzügig ihre Bruchbude überlässt, liegt hinter mir auf dem Sofa und murmelt sich was in seine langen kräftigen Barthaare. Der ist glücklich, dass er nicht allein ist. Das ist doch auch schon ein Erfolg…



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KolomnaPiter 25.01.2013 - 08:25

\\

Es geht hier gar nicht um Deutschland, wenn ich es richtig verstehe. Es geht um Petersburg, sonst nichts. Auch in einer so \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\"herrlichen Stadt\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\" gibt es den Alltag, der grau und gemein ist. Da hilft kein Musuem und kein Theater, wenn man hier nur mal lange genug gelebt hat.\\\\\\\\r\\\\\\\\n\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\"Neu\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\" ist diese Armut wohl deshalb, weil es früher keine Kredithaie gab, die ihre Schuldner terrorisieren.


Wolfgang Mraz 24.01.2013 - 23:32

Ein paar Gedanken zur neuen russischen Armut

Es tut mir leid, aber beim Lesen der Überschrift hatte ich viel höhere Erwartungen. Ich kann mit dem Beitrag leider gar nichts anfangen. Was soll er mir sagen? Das wir Deutsche viel besser leben? Das lässt sich je nach Blickwinkel be,- wie auch widerlegen. Das ist viel zu pauschal. Abgesehen von dem Fakt das sich Lebensqualität nicht per se von der Wohnqualität ableiten lässt, muss ich in meinem Umfeld feststellen, das viel mehr Russen als Deutsche Wohneigentum besitzen und auch etliche meiner Bekannten sogar mehrere Wohnungen die sie viel leichter und zu besseren Preisen als in Deutschland vermieten können. Diese Leute sind allesamt ganz einfache Leute also nicht Mittel,- oder Oberschicht. Deren Wohnungen sind auch alle sehr liebevoll und hübsch eingerichtet. Sogar als ich im tiefsten Wald 200 km östlich von Kostroma in einem alten Bauernhaus bei einem alten einfachen Pensionär zu Gast war. Es gibt natürlich auch überall Gegenbeispiele. Und was heißt neue Armut ? All die Leute von denen ich sprach haben in die letzten 7 Jahre ihre Lebenssituation extrem verbessert, wie große Teile der russischen Bevölkerung. Meine Firmengewinne nehmen von Jahr zu Jahr ab und ich wohne in einer 23 qm 1-Zimmer Wohnung, obwohl ich Tag und Nacht arbeite. Um eine neue Armut zu sehen muss man ganz bestimmt und im Besonderen nicht nach St. Petersburg fahren. Die finden sie auch an jeder Ecke bei uns, wenn man nur genau hinschaut.


Thomas Edmund Mueller 24.01.2013 - 16:17

Wohnungen Russland

Hallo Susanne!
Na, Ihr Artikel ist ja wirklich von einer typisch Deutschen aus gesehen..!? Dazu ist anzumerken, dass, wenn jeder auf der Welt so wohnen wuerde wie wir Deutschen, dass dann unsere Welt schon laengst untergegangen waere! Schoen ist, dass Ihre Zimmerherrin trotz Armut Ihnen die Wohnung ueberlaesst! Und dass diese Frau nie aufgibt, auch wenn die Lage bereits hoffnungslos ist. Ich war oft in St. Petersburg, es ist mein Shangri La der Kultur. Immer habe ich in einfachsten Wohnungen dort gewohnt. Ich wollte es so, es gefiel mir auch am Besten. Aus dieser Wohnung heraus besuchte ich die herrlichen Theater, die Cafes, die Museen und mehr. Ich war immer begeistert von den freundlichen und sich an kleinen Dingen erfreuenden Russinnen und Russen. Sie wissen, was ich sagen will. Machen Sie\'s wie die Russen auch! Erfreuen Sie sich an der herrlichen Stadt!! Und noch besser: Lesen Sie mein Buch \"Thomas Edmund Mueller Erlebnisse Ansichten Gedanken Mein Leben\". Ich schreibe darin auch einiges ueber St. Petersburg. Und wenn Sie ins Michailovsky Theater gehen, denken Sie an mich und trinken Sie ein Glas russischen Champagner auf mich! Ich wuensche Ihnen viel Spass in dieser herrlichen Stadt! Liebe Gruesse, auch an Ihre Vermieterin! Thomas Edmund Mueller


Dietrich 24.01.2013 - 10:52

Wieso "neue"?

Hallo Susanne,

ich habe während meiner Zeit in Moskau auch etliche solcher Wohnungen gesehen und auch zum Beispiel die Wohnung meiner Schwiegermutter (vor unserer Renovierung) würde man hier keinem ALG-II-Bezieher zumuten dürfen.
Aber wieso sprechen Sie von \"neuer\" russischer Armut? War das zwischendurch mal irgendwie anders? Oder sind diese Menschen jetzt plötzlich nur deshalb arm, weil es auch einige gibt, denen es besser geht?
Oder \"neue\" nur deshalb, weil Ihnen diese Zustände neu waren?

Grüße,
Dietrich.


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