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Lom-Ali Gajtukajew soll aus Tschetschenen die Mörderbande im Fall Politkowskaja rekrutiert haben (Foto: tv/.rufo) |
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Freitag, 07.10.2011
Politkowskaja-Mord: Neuer Beschuldigter zum JahrestagMoskau. Genau fünf Jahre nach dem Mord an der Journalistin Anna Politkowskaja haben die Ermittler offiziell einen neuen Verdächtigen benannt: Der Tschetschene Lom-Ali Gajtukajew soll die Mörderbande organsiert haben.
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Gegen Gajtukajew wird heute offiziell die Anschuldigung wegen eines von einer Gruppe durchgeführten Auftragsmords erhoben, erklärte Wladimir Markin, der Sprecher des Ermittlungskomitees. In der gleichen Sache soll in Kürze auch der Ex-Milizionär Sergej Chadschikurbanow offiziell in den Rang eines Beschuldigten erhoben werden.
Gajtukajew und Chadschikurbanow verbüßen beide gegenwärtig Freiheitsstrafen wegen anderer Delikte. Gajtukajew hatte nach Überzeugung der Ermittler für den Mord an der bekannten kritischen Reporterin eine Gruppe organisiert, der neben Chadschikurbanow auch drei seiner Neffen, die Brüder Machmudow, angehörten.
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Machmudow-Brüder erneut im Visier der Ermittler
Gegen die Machmudow-Brüder soll ebenfalls alsbald offiziell die Beschuldigung erhoben werden.
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Einer von ihnen, Rustam, ist gegenwärtig in Untersuchungshaft, nachdem er im Sommer nach jahrelanger Fahndung festgenommen worden war. Er war nach Überzeugung der Fahnder der Todesschütze, der Politkowskaja heute vor fünf Jahren im Treppenhaus vor ihrer Wohnung auflauerte und sie erschoss, als sie aus dem Aufzug trat.
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Die beiden anderen Machmudow-Brüder Dschabail und Ibragim sowie Chadschikurbanow hatten als Mittäter in dem weltweit für Aufsehen sorgenden Mordfall bereits einmal vor Gericht gestanden. Sie waren jedoch im Februar 2009 aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden.
Inzwischen berufen sich die Ermittler aber auf zusätzliche belastende Aussagen des ehemaligen Kriminalbeamten Sergej Pawljutschenkow. Er gilt ebenfalls als Mittäter, hat sich aber zur Zusammenarbeit mit den Ermittlern bereit erklärt.
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Dmitri Pawljutschenkow ist der Kronzeuge der Ermittler im Mordfall Politkowskaja (Foto: rt.com) |
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Auftraggeber offiziell noch im Dunkeln
Laut Markin kann der Fall aber nach wie vor nicht als endgültig aufgeklärt gelten, da der Aufraggeber des Mordes noch nicht feststeht. Früher hatte er allerdings angedeutet, dass es Hinweise auf den mutmaßlichen Anstifter gebe. Inoffiziell hatten die Behörden bereits die Information durchsickern lassen, dass der im Londoner Exil lebende Ex-Oligarch und Putin-Intimfeind Boris Beresowski der Drahtzieher sein könnte.
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Im Umfeld der ermordeten Journalistin fürchtet man deshalb, dass das Verfahren letztlich nicht zu einem ermittelten, sondern einem ernannten Auftraggeber führt. Tragfähige Beweise gibt es dann nicht, sondern nur die Aussage irgendeines im Gefängnis sitzenden Zeugen, so der Chefredakteur von Politkowskajas Zeitung Nowoje Wremja, Dmitri Muratow.
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Muratow bezeichnete die Fortschritte in dem Fall in der letzten Zeit aber als ernsthaft. Er könne dies gut beurteilen, da seine Zeitung die gesamten Ermittlungen sehr intensiv verfolge.
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