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Alexander Lukaschenko teilt gern mal aus. Nun hat er den deutschen Außenminister Westerwelle im Visier (Foto: Djatschkow/.rufo)
Alexander Lukaschenko teilt gern mal aus. Nun hat er den deutschen Außenminister Westerwelle im Visier (Foto: Djatschkow/.rufo)
Dienstag, 06.03.2012

Westerwelle vs Lukaschenko: Besser Diktator als schwul?

Minsk/Berlin. Die Pöbelei von Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko, er sei lieber Diktator als schwul, lässt Guido Westerwelle kalt. Mit der Äußerung entlarve sich Lukaschenko selbst, so Deutschlands Außenminister.

Alexander Lukaschenko hatte am Wochenende bei einem Wintersportfest in Weißrussland erklärt: „Ich sage mir, besser Diktator sein als schwul“. Die Äußerungen zielten offenbar gegen den deutschen Außenminister Guido Westerwelle, der zuvor Lukaschenko als „letzten Diktator Europas“ bezeichnet hatte.

Äußerung verweist auf Urheber zurück


Westerwelle blieb nach der Retourkutsche gelassen: „Diese Äußerung richtet sich selbst. Ich werde auch nach diesen Äußerungen keinen Millimeter von meinem Engagement abrücken für Menschenrechte und Demokratie in Weißrussland“, erklärte er am Montag in Berlin.

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Die Bundesregierung reagierte verärgert. Die Pöbelei sei bedauerlich. Sie zeige, welche Haltung der weißrussische Präsident gegenüber den Grundrechten habe, sagte ein Sprecher des Kabinetts.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist ein Streit zwischen Brüssel und Minsk um die Durchsetzung der Menschenrechte. Auf die gewaltsame Niederschlagung der Proteste und die langen Haftstrafen für Oppositionelle nach den manipulierten Wahlen in Weißrussland hatte die EU mit Sanktionen reagiert.

Sanktionen nach Gewalt in Weißrussland


Nach der jüngsten Verschärfung dieser Sanktionen wies Weißrussland den polnischen Botschafter und den Vertreter der EU in Minsk aus. Als Reaktion zogen sämtliche EU-Länder ihre Botschafter aus dem Land ab.

Westerwelle und Lukaschenko sind schon vor einem Jahr aneinandergeraten. Auch damals hatte der weißrussische Präsident Westerwelle wegen seiner sexuellen Orientierung angegriffen. Er habe ihm geraten, ein „normales Leben“ zu führen, erklärte Lukaschenko hinterher.

Freilich steht auch das Sexualleben von Lukaschenko in der Kritik. Seine Heterosexualität steht außer Frage, russischen Medienberichten nach soll er sogar zahlreiche Frauengeschichten haben. Mit seiner Geliebten Irina Abelskaja hat er inoffiziellen Angaben nach einen Sohn. Seine immer noch offizielle Ehefrau hat er kurz nach seiner Präsidentschaft aufs Land abgeschoben.



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