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Exponat des Teufelsmuseums (Foto: http://muziejai.mch.mii.lt)
Exponat des Teufelsmuseums (Foto: http://muziejai.mch.mii.lt)
Samstag, 01.05.2004

Litauen: Wo der Teufel ein eigenes Museum hat

Von Karsten Packeiser, Kaunas. Kaum jemand blickt dem Bösen täglich so oft ins Angesicht wie Arunas Stankunas. Der hochgewachsene Mann führt seit fünf Jahren Touristen und Schülergruppen durch die drei schummerigen Ausstellungssäle des einzigen Teufelsmuseums der Welt im litauischen Kaunas. Die bereits zu Sowjetzeiten gegründete Einrichtung ist inzwischen weit über die Grenzen der baltischen Republik hinaus bekannt und ein Wahrzeichen der Stadt geworden. Rund tausend Darstellungen von Teufeln, Hexen und bösen Geistern werden hier gezeigt.

Das Teufelsmuseum verdankt seine Existenz dem litauischen Landschaftsmaler Antanas Zmuidzinavicius, der aus einer Laune heraus vor dem Zweiten Weltkrieg begann, Teufelsdarstellungen zu sammeln. Vor seinem Tod vermachte er Haus, Bilder und die Teufelssammlung dem Staat. Neben traditionellen Holzschnitzereien bereicherten zunehmend Gastgeschenke von Besuchern die Ausstellung: gläserne Teufel aus Böhmen, Mephisto-Darstellungen aus Deutschland, tönerne Trolle aus Norwegen und vieles mehr.

Eine Skulptur zweier Teufel mit den Gesichtszügen Stalins und Hitlers, die über das mit Totenschädeln übersäte Litauen tanzen, hatte der Autor zu Sowjetzeiten jahrelang in seiner Wohnung versteckt und schenkte sie Ende der 80er Jahre dem Museum. Viele ältere Schnitzereien im Museum zeigen den Leibhaftigen als Musiker auf Hochzeitsfesten oder als Foltermeister in der Hölle, meist mit Bart und Hörnern, oft auch mit Engelsflügeln.

Bei alledem war der Teufel für Litauer und andere Europäer nie so schrecklich, als dass Künstler sich nicht immer wieder in ihren Werken über sie lustig machten. Touristen aus Asien wundern sich bei Besuchen in Kaunas immer wieder darüber, denn in ihrer Kultur verstehen Teufel und böse Geister keinen Spaß in solchen Dingen.

Die Kirche im traditionell katholischen Litauen findet dagegen nichts Anstößiges an der Teufelssammlung. Nur einmal habe eine Reisegruppe aus Polen gemeutert, erinnert sich Museumsführer Stankunas. Die Touristen hätten sich geweigert, die Ausstellungsräume zu betreten, und seien stattdessen lieber in der benachbarten Bierstube eingekehrt. Lediglich drei mitreisende Priester hätten auf einem Rundgang bestanden: „Der Teufel ist unser Feind, wir müssen ihn so gut wie möglich kennen“, erklärten sie zur Begründung.

Die Koordinaten:
V. Putvinskio g. 64, 3000 Kaunas
Tel. 370-37-221587.
geöffnet dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr
Doch auch düster dreinblickende Personen mit dunkler Kleidung kommen immer wieder in das Gebäude. Einige sind sogar Stammgäste. Im vergangenen Herbst wollte eine „Vereinigung weißer Hexen“ ihren Kongress im Museum abhalten, was aber nicht genehmigt wurde. Arunas Stankunas hat sich längst an seinen ungewöhnlichen Arbeitsplatz gewöhnt. Angst vor dem Leibhaftigen hat er nicht, denn „der Teufel ist nicht so schwarz, wie man ihn malt“, weiß er. Außerdem ist er sich sicher: „Wer an den Teufel glaubt, glaubt auch an Gott, nicht wahr?“

Gelegentlich läuft ihm dennoch eine Gänsehaut über den Rücken. Wie damals, als er einer russischen Journalistin einen Schrecken einjagen wollte. Die Russin solle ja nicht glauben, dass sie das Museum einfach so verlassen könne, sagte Stankunas aus Spaß. Irgendetwas werde sich der Teufel als Abschiedsgeschenk einfallen lassen. Im selben Moment sprang draußen eine Alarmanlage an und Augenblicke später zog ein Abschleppwagen das Auto der Journalistin aus dem Halteverbot.

(epd)

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