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Nüchterner Analytiker der Großstadt-Seele Mensch
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Wladimir Makanin:
Nüchterner Analytiker der Großstadt-Seele Mensch

Von Ines Lasch. Der Klassiker Wladimir Makanin schildert in seinen Erzählungen und Romanen ungeschminkt den russischen Großstadtalltag. Ihn interessiert seit den sechziger Jahren brennend das „geheimnisvoll verschlüsselte Leben“ der Städter. In der Regel porträtiert er einen einzelnen Menschen auf der Suche nach dem Platz zwischen gesellschaftlicher Anerkennung und privatem Halt. Seine Protagonisten zeichnet ein Prestigedenken aus, das aus tagtäglichen unproduktiven Ritualen zwischen viel zu engen Einheitswohnungen und stereotypen Büros rührt. Das Fetisch „Büro“ – Symbol für einen inhaltsleeren Lebensersatz.

„Ringsum stehen Betonhäuser, und in ihrem Innern geht etwas vor sich. Ich wohne im vierten Stock, und über mir, auf den zehn weiteren Etagen, spielt sich ein geheimnisvoll verschlüsseltes Leben ab. Diese Schachteln, Stockwerke, Telefonanrufe, die Abgegrenztheit jedes einzelnen hinter seiner Wohnungstür, die kollektive Hektik und das kollektive Leben – das alles macht die Thematik des neuen städtischen Romans aus.“

Mit diesen Worten beschrieb der Autor 1985 seinen literarischen Gegenstand. Bereits 1956 trat er in seinem Essay „Sozialistischer Realismus – was ist das?“ gegen die offizielle sowjetische Kunstdoktrin auf und verfocht die Ansicht, die Groteske müsse die realistische Schilderung des Alltags ersetzen.

Seinen ersten Roman „Die Gerade“ schrieb er 1965 aus Anlass der Karibikkrise und siedelte ihn in seinem damaligen beruflichen Umfeld an. Er konnte einfach nicht „den Widerspruch zwischen der Welt, deren Schicksal“ aus seiner damaligen Sicht „an einem seidigen Faden hing, und den Leuten die unbekümmert hinter den Wänden des Labors lebten und lachten“, ertragen. Makanin verspürte „die innere Notwendigkeit zu schreiben“.

Wladimir Makanin wurde 1937 in Orsk (Ural) geboren. Er studierte Mathematik an der Moskauer Universität und begann seine berufliche Laufbahn an einem Forschungsinstitut. Später absolvierte er einen Kursus für Drehbuchautoren und wurde Lektor im Verlag „Sowjetskij Pisatlj“. Heute lebt er als freischaffender Schriftsteller in Moskau.

„Wir sind Kinder der Nachkriegsgeneration mit neuen Problemen und Widersprüchen. Daher müssen wir auch nach neuen künstlerischen Wegen suchen.“

Seine Erzählungen und Theaterstücke wurden in mehrere Sprachen übersetzt, verfilmt und vor der Wende hauptsächlich auf ostdeutschen Bühnen aufgeführt.

In seinem neuen Roman „Underground oder ein Held unserer Zeit“ setzt er das Skalpell seinem Helden Petrowitsch an die Seele. Der Wächter in einem heruntergekommenen Moskauer Hochhaus hütet in fremden Wohnungen ein, kennt jeden Bewohner des Hauses und hat zu dessen Lebenswandel einen zynischen Kommentar bereit. Petrowitsch sucht auf dem Grund von unzähligen Wodkaflaschen vergeblich nach den guten alten Sowjetzeiten. Und findet sich schließlich in der Psychiatrie wieder, wo man seinem Bruder, dem Underground-Maler, das Genie abgewöhnt hatte. Durch die Flucht aus der Anstalt zettelt Petrowitsch die letzte Revolte gegen seinen gesellschaftlichen Abstieg an.

Makanin erhielt 1993 erhielt den Booker-Preis, 1998 den Puschkin-Preis für sein Gesamtwerk, 1999 den Russischen Staatspreis und 2001 den italienischen Penne-Preis. In deutscher Sprache sind u. a. erschienen: „Der Mann aus der ´Suite´“ (Erzählung, 1985), „Der Wunderheiler“ (Roman, 1985), „Moskau“, „Menschenbilder“ (Erzählungen, 1985), „Zwei Einsamkeiten / Der Eine und die Eine“, „Der Verlust“ (1989), „Der Weg“, die Romancollage „Stimmen“ (1984, 1989), „Das Schlupfloch“ (1991), „Nachzügler“ (1992). „Underground oder Ein Held unserer Zeit“ ist 2003 im Luchterhand Literaturverlag erschienen.

Lesungen mit dem Autor: siehe Autorenlesungen und Veranstaltungskalender (isla/.RUFO)


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