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Dieses Bild wird in Kürze Vergangenheit sein: Die gute Auswahl an Bier und Zigaretten eines russischen Kiosks (Foto: Kulgun/dp.ru)
Dieses Bild wird in Kürze Vergangenheit sein: Die gute Auswahl an Bier und Zigaretten eines russischen Kiosks (Foto: Kulgun/dp.ru)
Mittwoch, 02.01.2013

Es gibt kein Bier mehr … im Kiosk um die Ecke

Moskau. Russlands Biertrinker müssen sich nach dem Auskurieren des Neujahrsrauschs auf Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Nachschub einrichten: Ein jetzt in Kraft getretenes Gesetz verbietet den Verkauf nach 23 Uhr.

Im Kampf gegen den flächendeckenden Alkoholismus hat der russische Gesetzgeber die Regeln für den Verkauf von Bier deutlich verschärft: Seit dem 1. Januar ist Bier – ungeachtet seines Alkoholgehalts - in Russland den anderen alkoholischen Getränken gleichgestellt.

Das bedeutet zum einen: Der Gerstensaft darf im Einzelhandel von 23 bis 8 Uhr nicht mehr verkauft werden. Lizenzierte Gastronomiebetriebe dürfen natürlich auch nachts weiterhin Bier an Durstige ausschenken.

Bierverkauf braucht 50 Quadratmeter


Eine zweite Neuregelung bedeutet das Aus für den weit verbreiteten Handel mit Bier an Kiosken: Die Fläche eines Ladens, der Bier im Sortiment führen möchte, muss in Städten mindestens 50 Quadratmeter und auf dem Land mindestens 25 Quadratmeter betragen.

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Gegen diese Regelung hatten Kleinunternehmer-Verbände heftig protestiert, da viele Kioskbetreiber nun befürchten, einen erklecklichen Teil ihrer Umsätze zu verlieren. Da alsbald auch noch ein Verkaufsverbot für Zigaretten droht, wird so manches Kiosk und Tante-Emma-Lädchen zumachen müssen. Experten rechnen mit der Schließung von 60.000 bis 175.000 Verkaufsstellen landesweit.

Das Dahinscheiden der blechgewordenen Symbole für das Aufblühen der russischen Marktwirtschaft in den 1990er Jahren ist vielleicht förderlich für das Stadtbild, aber schädlich für die Beschäftigungsquote und die Versorgungsmöglichkeiten in vielen vom „stationären Handel“ noch unzulänglich erschlossenen Stadtteilen.

Bier auf der Straße - weder zu kaufen noch zu trinken


Aber auch Russlands Biertrinker müssen umdenken: Schnell mal abends noch ein Bier an der Bude um die Ecke holen, das ist nicht mehr. Und selbst im 24-Stunden-Supermarkt wird man in Zukunft nachts leer ausgehen. Was aber ordnungsrechtlich gesehen auch besser ist: Denn das Biertrinken auf offener Straße - mithin eine beliebte Freizeitbeschäftigung in Russland – ist seit Neujahr ebenfalls verboten.

Bierfreunden bleibt also nichts übrig, als in Zukunft planwirtschaftliche Vorratshaltung im hauseigenen Kühlschrank zu betreiben. Oder in die nächste Kneipe zu gehen.

... und Wodka wird auch noch deutlich teurer


Das Nationalgetränk Wodka ist – ökonomisch gesehen – übrigens auch keine günstige Alternative mehr: Zum Jahreswechsel erhöhte der russische Staat den Mindestpreis für eine Halbliterflasche um gleich 36 Prozent von 125 auf 170 Rubel (4,25 Euro). Weinbrand verteuert sich von mindestens 219 auf 280 Rubel (7 Euro).

Kioskbesitzer rufen zur letzten Runde


Vorerst allerdings, so ein Kontrollgang entlang einiger Kioske in St. Petersburg am Abend des 1. Januar, ist Bier an den Buden weiterhin im Angebot, als wäre nichts gewesen – ungeachtet der bis zu 1.000 Euro betragenden Strafen.

Die Verkäufer gehen vermutlich davon aus, dass die Beamten der Kontrollbehörden während der noch bis zum 9. Januar andauernden Neujahrs-Weihnachts-Ferien dienstfrei haben.



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Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓

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Matthias 03.01.2013 - 20:40

Der grösste Witz ist jetzt noch, dass der Ober-Alki Depardieu die Russische Staatsbürgerschaft bekommen soll. Per Dekret des Präsidenten, wie man heute in den Zeitungen lesen konnte.


ivanfi 03.01.2013 - 19:18

Westbindung? Teils ja. Aber ein souveränes Volk hat Eigenverantwortung statt „Westbindung“.

„Es ist nur eben so, das/s in unserer Medienlandschaft die Westbindung Deutschlands elementar verankert ist - und infolgedessen alles was gegen Russland gerichtet ist, von den Medien positiv verarbeitet wird.“
--------------
Ob das nur mit der „Westbindung“ zu tun hat, oder einer tiefsitzenden Übermenschen-Mentalität der deutschen Bevölkerung (Stammtisch voller Selbstherrlichkeit….) und daher ihrer verkorksten Politiker geschuldet ist?????

Auch hier ist es schwer festzustellen ob das Huhn oder das Ei zuerst das Licht der Welt erblickte….


Holger Eekhof 03.01.2013 - 18:55

Widerspruch - dagegen muß ich mich verwahren!!!

>Trotzdem, wenigstens eine kleine, unvollständige Liste
der gegen Russland verschworenen BRD-Politiker ist dabei rausgekommen....<

Herr Ivanfi, hier muß ich Ihnen entschieden widersprechen.

Zu einer zünftigen Verschwörung sind die gar nicht fähig, da fehlt das Format..

wobei noch die Frage zu klären wäre, gegen wen diese angebliche Verschwörung dann in der Realität gerichtet wäre - früher gabs da mal den Begriff Hochverrat für.

Die Realität ist bedeutend tragischer, all diese Leute sind in ihrer politischen Karriere(sic!!!) abhängig davon, möglichst oft in den Medien zu erscheinen.

Womit, warum und wieso spielt eine untergeordnete, wenn nicht sogar gar keine Rolle.

Es ist nur eben so, das in unserer Medienlandschaft die Westbindung Deutschlands elementar verankert ist - und infolgedessen alles was gegen Russland gerichtet ist, von den Medien positiv verarbeitet wird.


ivanfi 03.01.2013 - 18:13

Neee...humorlos bin ich keineswegs...

\"Wenn Sie meinen Text tatsächlich ernst nehmen.... bitte verraten Sie mir, wie man so humorlos werden kann!\"
-------------
Vielleicht habe ich Ihren, gewiss staubtrockenen Humor,....in dieser, sehr wohl feuchten Angelegenheit…….nicht wahrgenommen....

Nichts für Ungut.
------------
Trotzdem, wenigstens eine kleine, unvollständige Liste
der gegen Russland verschworenen BRD-Politiker ist dabei rausgekommen....


Holger Eekhof 03.01.2013 - 17:53

Unverstandene Ironie ist wenn´s nicht mehr weh tut....

Hochverehrter Herr Ivanfi,

bitte nehmen Sie es mir nicht übel, aber Schmerzfreiheit gehört wohl zu Ihren Hauptstärken :))

Das Alkoholverbot in dieser Form ist der größte Schwachsinn, den eine Regierung nur von sich geben kann.

Und das können Sie nun wirklich nicht mehr nicht mehr verteidigen - erzwungene US - amerikanische Verhältnisse in Russland. Ich bitte SIE!!!

Wenn Sie meinen Text tatsächlich ernst nehmen.... bitte verraten Sie mir, wie man so humorlos werden kann!

Alkohol kann für jede Gesellschaft zum Problem werden, aber mit Verboten wird´s da keine Lösung geben.
Abgesehen davon vertrete ich ganz klar das Recht auf Rausch, auch unabhängig von Religion, Rasse und Nationalität :))


ivanfi 03.01.2013 - 17:28

Wegen Format-Fehler...zum Mäusemelken! Zitat Holger Eekhof:

„@ Matthias
Das ist keinesfalls lächerlichst, es ist einfach nur ein weiterer Schritt zur Unterdrückung der Opposition, indem man Ihr die Lebensgrundlage entzieht.
Denn wer erträgt ohne Alkohol die Selbstbeweihräucherung russischer Strassenkünstler bei einer Open- Air - Veranstaltung, Verzeihung, Kundgabe des Willens der demokratisch legitimierten Opposition.

Ergo sum:
Man muß sich nicht mehr mit Millionen herumschlagen, die Moskaus Innenstädte überfluten und die Hauptstadt lahmlegen!

Dies ist wieder nur eine repressive Maßnahme dieses Putinschen Totalitarismus.

PS: Auf Schwachsinnsideen kann man nur mit noch größerem Schwachsinn reagieren.“
--------------

Ihre BLÜHENDE Fantasie könnte eindeutig von Rober Baag, Gesine Dornblüth, von Timoschenko persönlich, vom Russlandhasser/Putinhasser Grünen Werner Schultz, Claudia Roth, Renate Künast, Marieluise Beck, Viola von Cramon, Andrea Nahles, Rolf Mützenich, Markus Meckel, Ruprecht Polenz, Andreas Schockenhoff, Philipp Mißfelder, NATO-Speichelleckerin Olga Scherbakova, etc………
…….dies ist nur ein ganz kleiner Ausschnitt von den EU/BRD-Klugscheissern, die in unseren EU/BRD-MEDIALEN DIKTATUR (die Mäule zerreissen, lügen was das Zeugt hält, um Putin zu schaden…) DOMINIEREN….
--------------
Und wenn ich das Ihnen schreibe, dann ist….
„Das…..keinesfalls lächerlichst,….“


ivanfi 03.01.2013 - 17:26

Zitat Holger Eekhof:.....

„@ Matthias\\r\\nDas ist keinesfalls lächerlichst, es ist einfach nur ein weiterer Schritt zur Unterdrückung der Opposition, indem man Ihr die Lebensgrundlage entzieht. \\r\\nDenn wer erträgt ohne Alkohol die Selbstbeweihräucherung russischer Strassenkünstler bei einer Open- Air - Veranstaltung, Verzeihung, Kundgabe des Willens der demokratisch legitimierten Opposition. \\r\\n\\r\\nErgo sum:\\r\\nMan muß sich nicht mehr mit Millionen herumschlagen, die Moskaus Innenstädte überfluten und die Hauptstadt lahmlegen!\\r\\n\\r\\nDies ist wieder nur eine repressive Maßnahme dieses Putinschen Totalitarismus.\\r\\n\\r\\nPS: Auf Schwachsinnsideen kann man nur mit noch größerem Schwachsinn reagieren.“\\r\\n--------------\\r\\n\\r\\nIhre BLÜHENDE Fantasie könnte eindeutig von Rober Baag, Gesine Dornblüth, von Timoschenko persönlich, vom Russlandhasser/Putinhasser Grünen Werner Schultz, Claudia Roth, Renate Künast, Marieluise Beck, Viola von Cramon, Andrea Nahles, Rolf Mützenich, Markus Meckel, Ruprecht Polenz, Andreas Schockenhoff, Philipp Mißfelder, NATO-Speichelleckerin Olga Scherbakova, etc………\\r\\n…….dies ist nur ein ganz kleiner Ausschnitt von den EU/BRD-Klugscheissern, die in unseren EU/BRD-MEDIALEN DIKTATUR (die Mäule zerreissen, lügen was das Zeugt hält, um Putin zu schaden…) DOMINIEREN….\\r\\n--------------\\r\\nUnd wenn ich das Ihnen schreibe, dann ist….\\r\\n„Das…..keinesfalls lächerlichst,….“\\r\\n


Holger Eekhof 03.01.2013 - 14:26

Ein weiterer Schritt zur Unterdrückung..

@ Matthias

Das ist keinesfalls lächerlichst, es ist einfach nur ein weiterer Schritt zur Unterdrückung der Opposition, indem man Ihr die Lebensgrundlage entzieht.

Denn wer erträgt ohne Alkohol die Selbstbeweihräucherung russischer Strassenkünstler bei einer Open- Air - Veranstaltung, Verzeihung, Kundgabe des Willens der demokratisch legitimierten Opposition.

Ergo sum:
Man muß sich nicht mehr mit Millionen herumschlagen, die Moskaus Innenstädte überfluten und die Hauptstadt lahmlegen!

Dies ist wieder nur eine repressive Maßnahme dieses Putinschen Totalitarismus.

PS: Auf Schwachsinnsideen kann man nur mit noch größerem Schwachsinn reagieren.


Uwe Niemeier 03.01.2013 - 14:23

Die Russen haben Sie erhört, Matthias ...


... zumindest die Kaliningrader. Bei uns ist das Biertrinken auf der Strasse schon seit ca. zwei Jahren verboten. Was macht der kluge Russe? Er verpackt die Bierflasche in eine kleine Papiertüte, die der kluge russische Supermarktbesitzer gleich neben der Kasse ausgelegt hat.
In Kaliningrad ist das Biertrinken auf der Strasse verboten worden, weil die Flaschen immer auf der Straße rumlagen. Mit dem Verbot ist das Problem behoben. Jetzt liegen Papiertüten (mit Flasche) auf der Straße. Ich erwarte nun ein neues Gesetz, welches den Verkauf von Papiertüten gemeinsam mit Bierflaschen verbietet.

Herrn Stoll gebe ich recht, mit Verboten - zumindest in dieser Kleinkramebene - erreicht man meist nichts. Aber das ist auch kein typisch russisches sondern mehr ein internationales Problem.


Stoll 03.01.2013 - 13:16

@03.01.2013 12:06 Matthias,-- Das mit kein Bier auf der Strasse mehr trinken ist einfach nur Bevormundung--

Bei den Amis verstehen die beim Biertrinken, bzw. Alkohol auf der Straße absolut keinen Spaß. Bußgeld bis 1000 Dollar oder auch ein paar Tage Knast sind durchaus möglich. Gemütlich Trinken in geschlossenen Räumen, bei Volksfesten auch mal öffentlich sind mir schon lieber, als \"Alkoholleichen\" auf der Straße. Wie immer machts die Menge. Ich habe in meinem Bekanntenkreis noch keinen Menschen erlebt, der es mit einem Russen beim Trinken aufnehmen konnte. Denen scheint die Trinkfestigkeit in den Genen zu liegen. Doch auch wenn die Preise für Alkohol steigen, egal in welchem Land, getrunken wird immer. Es sind leider die unausbleiblichen Folgen bei exzessiven Trinkens über Jahre, die der Mensch am eigenem Leib erfährt. Doch dann ist es meistens zu spät für einen vernünftigen Umgang mit dem Seelentröster Alkohol.


Matthias 03.01.2013 - 12:06

Wieder mal an den Sympomen herumdoktern statt an den Ursachen. Wer keine Perspektiven hat säuft halt. Und wer Akohol will kauft ihn sich halt einfach früher wenn es ab 23 Uhr verboten ist. Das mit kein Bier auf der Strasse mehr trinken ist einfach nur Bevormundung vom absolut Lächerlichsten. Einem (hoffentlich) Erwachsenen verbieten mal gemütlich ein Bier zu trinken wenn er will? Hoffentlich halten sich die Leute nicht daran.


Uwe Niemeier 02.01.2013 - 11:31

... wie überall weltweit: Neues Jahr - neue Gesetze


Kaliningrad strebt immer danach, etwas besser zu sein als das übrige Russland. Deshalb ist der Verkauf von alkoholischen Getränken schon seit einem Jahr in der Zeit von 22.00 Uhr bis morgens um 10.00 Uhr verboten. Das traf auch schon auf Bier zu – also ist das neue russische Gesetz schon kein neues Gesetz mehr für die Kaliningrader. Wir müssen uns nun nicht mehr umgewöhnen.
Was das Verkaufsverbot von Bier in Kiosken betrifft, so ist dies sicher nur ein Schritt für die weitere Verbesserung der Verkaufskultur in Russland. Die Kioske waren sicher notwendig – zu einer anderen Zeit. Heute sind diese Kioske an den Haltestellen des ÖPNV bestens geeignet – genau wie in Deutschland – für Reklame, Zeitungsverkauf, Kaugummis und vielleicht auch zukünftig für den «Kaffee auf die Hand». Ansonsten sind viele Kioske einfach nur ein architektonischer Schandfleck - egal ob sie im Zentrum Moskaus stehen oder irgendwo an einer Dorfstraße.
Natürlich müssen sich viele Kioskbetreiber nun Gedanken machen was die Zukunft anbelangt. Mit Tabakwaren und Bier war das Geldverdienen natürlich leichter. Aber Ende etwas Altem bedeutet auch immer Anfang für etwas Neues. Für Kaliningrad könnte ich mir vorstellen, dass viele Kioskbesitzer sich Gedanken machen könnten zum Verkauf von Kaliningrad-Souveniers. Das Angebot ist für Touristen etwas ärmlich – noch nicht mal vernünftige Ansichtskarten bekommt man – geschweige denn die mir noch bekannten schönen Postkartenkomplekte aus früheren Zeiten.
Insgesamt eine vernünftige Entscheidung, die in der Praxis vermutlich in vielen Fällen unterlaufen wird – wie die Kaliningrader Erfahrungen zeigen.


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