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30-07-2004 Panorama

Expedition in Russlands älteste Tiefkühltruhe

Jurtenlager auf Tajmyr (bild: livingston.ru) Von Lothar Deeg, St. Petersburg. Eine russische Forschergruppe ist auf die Tajmyr-Halbinsel an Sibiriens Nordküste aufgebrochen – zum Essen holen. Ziel der Reise ist ein Lebensmittellager, das der russische Polarforscher Eduard Toll 1900 anlegte. Der Wissenschaft zu Liebe werden über hundertjährige Konserven geborgen und neue im Permafrost eingefroren.

Es sollte die letzte Reise des 1858 in Reval geborenen Geologen und Polarforschers Eduard Toll werden: 1900 brach er mit dem Walfänger „Sarja“ auf, um das seit 90 Jahren von Seefahrern – und einmal auch von ihm selbst – immer wieder gesichtete „Sannikow-Land“ jenseits der Neusibirischen Inseln zu suchen.

Anders als geplant konnte sein Boot aber im Laufe des Sommers das sibirische Nordkap nicht mehr umschiffen. Die siebenköpfige Expedition musste an der Westküste der Tajmyr-Halbinsel überwintern.

Toll ließ von seinem Ziel aber nicht ab und richtete dort für den Rückweg ein Proviantlager ein: 48 Konservendosen „Krautsuppe mit Fleisch und Buchweizen“, je sechs Kilo Zwieback und Haferflocken, dazu Zucker, Schokolade, Tee und Streichhölzer vergruben die Männer an diesem Ort, der den Namen „Kap Depot“ bekam.

Dosensuppe und Schokolade halten 70 Jahre frisch

Doch 1902 kam Tolls Expedition auf dem Treibeis des Polarmeeres um.

Sein anderthalb Meter tief in den Permafrostboden von Tajmyr gegrabenes Proviantlager blieb unangetastet bis 1973, als es eine sowjetische Forschergruppe fand – und die 70 Jahre alte Nahrung verköstigte: Der Tee war hinüber, aber die Haferflocken und auch die vorrevolutionäre Dosensuppe namens „Schtschi“ – ein traditionelles russisches Gericht – hatte die Zeit gut überstanden: „Hervorragend, etwas säuerlich, wie ein Schtschi aus Sauerkraut“ erinnert sich der damalige Expeditionsleiter Dmitri Schparo, heute ein bekannter Forschungsreisender. Am besten gefiel ihm Tolls zartbittere Schokolade – sie stand der besten Sowjet-Schokolade in nichts nach.

Schon im nächsten Jahr wurde die historische Vorratskammer für ein Langzeitexperiment der Wissenschaft erschlossen: Schparo barg mit einer neuen Expedition einen Teil von Tolls Wegzehrung – nun schon für Laboruntersuchungen – und deponierte dafür neuen Proviant. Eine Portion der 1974 eingelagerten Provisionen wurde bereits 1980 geborgen, ein Teil soll jetzt auf sein Haltbarkeitsdatum überprüft werden.

Wodka – kalt gestellt für ein halbes Jahrhundert

Auch werden die Forscher das Lager auf Kap Depot wieder neu beschicken: 24 verschiedene Lebensmittel, neben klassischen Fleischkonserven nun auch Kaffee, Kartoffelflocken und Karamelbonbons, werden für die nächsten Jahrzehnte eingefroren.

Und Russland wäre nicht Russland, wenn nicht auch drei Flaschen Wodka beerdigt würden – „aus privatem Interesse“, wie Expeditionsleiter Wladimir Ledenjow der „Iswestija“ bekannte: Er ist zugleich Leiter der Alkohol-Abteilung eines Forschungsinstitutes für Lebensmittel- und Biotechnologie. Als „Leerungstermin“ ist das Jahr 2050 vorgesehen.

Die Organisatoren der Expedition treibt aber nicht allein kulinarisches Interesse: Mit dabei sind die russische Landwirtschaftsakademie und die Agentur für Staatsreserven, die in Russland gewaltige Vorräte für Krisensituationen bereithält. Unter „normalen“ Lagerbedingungen müssen jährlich 20 bis 30 Prozent des staatlichen Notvorrats ausgetauscht werden, so Agentur-Vertreter Alexej Nowikow. Sollte das Experiment die Eignung des Permafrostes als Langzeit-Lagerstätte für Lebensmittel beweisen, könnte Russland sich im hohen Norden eine faktisch kostenlose nationale Tiefkühltruhe einrichten, so die Überlegung der Beamten.

bei www.aktuell.RU
• Russlands Arktis: Neandertalerland? (10.09.2001)
• Urlaub in der Tundra
• Helikopter-Drama am sibirischen Nordkap (19.07.2002)

Eduard Toll würde seinem Land damit noch einen späten Dienst erweisen. Denn das von ihm gesuchte „Sannikow-Land“ blieb bis heute unauffindbar: Vermutlich narrten ihn mit Sand vermischte, viele Jahre alte Packeisblöcke auf flachem Meeresgrund, die eines Tages von Wellen und Treibeis einfach wieder abgeräumt wurden.
(ld/.rufo)

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