Moskau. Öl gibt es in Westsibirien genug, doch das allein reicht nicht zum Glück. Das Klima im autonomen Bezirk der Chanten und Mansen ist alles andere als angenehm. Darum hat die Regionalregierung beschlossen, eine künstliche Trauminsel im Schwarzen Meer zu bauen. Das phantastische Projekt soll 58 Millionen Dollar kosten und innerhalb eines Jahres fertig sein. Einen Namen gibt es auch schon für die Insel – Jugra. Das ist die historische Bezeichnung für die Ureinwohner Nordwestsibiriens.
Vor der Küste des russischen Schwarzmeerhafens Tuapse soll Jugra entstehen. Die Absprachen zwischen den Gouverneuren von Chanty-Mansisk Alexander Filipenko und dem Schwarzmeergebiet Krasnodar Alexander Tkatschow wurden von den örtlichen Medien ironisch als „Öl für Lebensmittel-Programm“ bezeichnet. So soll im Gegenzug eine ständige Verkaufsausstellung landwirtschaftlicher Produkte aus dem Krasnodarer Gebiet in Chanty-Mansisk eröffnet werden. Auf der in Hannover laufenden Ausstellung „Kuban-Tage“ stand dieser Plan auch im Mittelpunkt des Interesses.
Mit einer Länge von 360 Metern und 150 Metern Breite ist die Insel so geplant, dass sie Wellen bis zu 6,5 Metern Höhe standhält. „Aber einen Sturm dieser Stärke erleben wir nur alle 50 Jahre“ sagt Viktor Schachin, der Direktor des wissenschaftlich-technischen Zentrums „Meeresufer“ in Sotschi.
Auf der Seeseite wollen die Planer auf 3.300 Quadratmetern Fläche Fünf-Sterne-Appartments, einen Kino- und Konzertsaal, ein unterirdisches Aquarium und ein Delphinarium errichten. Auf der dem Ufer zugewandten Seite der Insel ist ein Aquapark geplant. Hier sollen außerdem der Strand und der Yachthafen angelegt werden. Mit einem Wort, es wird eine Trauminsel.
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An der Möglichkeit, mit dieser Insel Geld zu verdienen, zweifeln die Experten. Aber es scheint sowieso eher ein soziales Projekt der Chanty-Mansisker Administration zu sein. Und genug Geld hat das Gebiet auf Grund seines Ölreichtums, doch Geld allein macht bekanntlich nicht glücklich. Warum also nicht einen Traum verwirklichen?
(ab/.rufo)
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