 Moskau. Am Sonntagabend gegen 22 Uhr Moskauer Zeit soll die erste kosmische Ehe der Menschheitsgeschichte abgeschlossen werden. Fälle von Telefonsex hat es bereits mehrfach gegeben, Fälle von Telefonehe im Kosmos bisher nicht: Kosmonaut Juri Malentschenko und Braut Katja Dmitrijewa, er an Bord der Internationalen Raumstation, sie in einem Restaurant bei Houston wollen sich fernmündlich das Jawort geben. Den Segen der Nasa oder der Moskauer Flugleitzentrale haben sie aber anscheinend nicht. Im Gegenteil.
Für die moskauer Flugleitzentrale ist der Heiratsplan eine Privatsache, mit der sie aber offenbar selbst möglichst wenig zu tun haben will. Es werde keine Veranstaltungen auf der Raumstation geben, teilt die Flugleitzentrale heute trocken mit. Kosmonaut Malentschenko dürfe aber durchaus in seiner Zeit für Privatgespräche auch mit seiner Braut seine Heiratspläne besprechen.
Inoffiziell sind Malentschenkos Vorgesetzte und Kollegen wenig erbaut, war zu erfahren. Brautmutter Ludmila, die bei der Nasa arbeitet, habe die Telefonheirats-Idee ausgebrütet – um sich und Tochter Katja zu vermarkten.
Das texanische Recht erlaubt Notfallheirat auch in Abwesenheit eines Partners.
Juri Malentschenko und Katja Dmitrijewa hatten sich im vergangenen Dezember in Houston kennengelernt. Katja soll ihrem Juri mit einem der letzten Progress-Raumfrachter bereits einen Frack und einen Ehering in die Umlaufbahn gebracht haben lassen.
Die Moskauer Flugleitzentrale hatte bisher die Heiratsabsichten immer sehr zurückhaltend kommentiert.
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