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09-12-2004 Schlagseite

Vor zehn Jahren begann der Tschetschenienkrieg

Von Alexej Dubatow, Moskau. Russland beginnt seine Invasionen mit Vorliebe in der Weihnachstzeit. Zwei Tage vor Silvester erfuhr die Welt 1979 vom Einmarsch der Sowjetarmee in Afghanistan. Am 11. Dezember 1994 fielen die Truppen des neuen, demokratischen Russlands in Tschetschenien ein.

Zwei Tage vorher hatte der damalige russische Präsident Boris Jelzin den Erlass „Über Maßnahmen zur Gewährleistung der Gesetzlichkeit, Rechtsordnung und der öffentlichen Sicherheit auf dem Territorium der Tschetschenischen Republik“unterzeichnet.

Dabei deutet manches darauf hin, dass eigentlich Rachsucht seine Generäle in den Kaukasuskrieg trieb: Am 26. November 1994 war die tschetschenische moskautreue „Opposition“ beim Versuch, Grosny mit Unterstützung russischer Geheimdienste in einer Sonderoperation zu besetzen, kläglich gescheitert.

Bei russland-aktuell:
• Putin, die Medien, Klischees und kleine Irrtümer (9.10.2004)
• Abschied von den Tschetschenien-Klischees (4.9.2004)

Stümperhafte „Sonderoperation“

Dümmer hätte die „Sonderoperation“ nicht organisaiert werden können. Panzer mit russischen Fahren, die sich nicht orientieren konnten, rollten durch die Straßen und wurden aus umliegenden Häusern mit Panzerfäusten beschossen. Bei manchen Panzern, heisst es, waren die Türme festgerostet, so dass sie sich nicht drehen konnten.

Kein einziger entkam. Dutzende russischer Soldaten wurden gefangengenommen. Sie mussten die eigenen Panzer reparieren, die später den tschetschenischen Präsidentenpalast verteidigen sollten. Duma-Abgeordnete verhandelten gegen den Widerstand der Militärs über die Freilassung der Soldaten und holten die meisten von ihnen heraus. So endete die Overtüre zum Tschetschenienkrieg. Die Generäle schäumten vor Wut.

„Rebellion mit zwei Bataillonen beenden“

Der russische Verteidiungsminister Pawel Gratschow traf sich am 6.Dezember im inguschetischen Dorf Sleptsowsk mit dem tschetschenischen Präsidenten Dschochar Dudajew und drohte ihm mit Krieg. Die früheren Duzfreunde kannten sich aus Afghanistan. General Dudajew flog damals als Kommandeur einer Fernkampfbomberdivision Angriffe auf afghanische Dörfer, bevor Gratschows Luftlandetruppen dann in Aktion traten.

„Wollt ihr das wirklich tun?“, fragte Dudajew. Ihm kam es unwahrscheinlich vor. Doch Gratschow wollte es. Er hatte seinem Präsidenten bereits versprochen, er werde die tschetschenische Rebellion „mit zwei Bataillonen an einem Tag“ beenden.

Chaos vor dem Einmarsch

Es habe keinen schriftlichen Befehl für den Einmarsch gegeben, erzählte General Gennadi Troschew jetzt der Zeitschrift „Wlast“.

Am 8. Dezember habe er einen Anruf aus dem Stab des nordkaukasischen Militärbezirks bekommen. Er werde gebraucht, hiess es. Die Operation sei für 4.00 Uhr morgens am 11. Dezember geplant. Man holte den aus Grosny stammenden General aus der Dnjestr-Republik und setzte ihn an die Spitze des Armeekorps, das die Hauptstoßkraft der Invasionsarmee bildete.

Laut Troschew war eine „ganze Meute“ ranghoher „Berater“ aus Moskau ins Haupquartier der "Föderierten" nach Mosdok gekommen, die dort das Truppenkommando mit unnötigen Weisungen nervten, aber für nichts an Verantwortung übernehmen wollten. Man wusste nichts über die Zahl der Rebellenverbände, über deren Stärke und Bewaffung. „Faktisch wurde die Operation blind geplant“, sagte der General.

Die Vorstellungen waren so naiv, dass man es kaum glauben mag, dass sie tatsächlich ernst gemeint waren: Die Truppen sollten ursprünglich Grosny blockieren und „ein paar mal mit Kanonen in die Luft feuern“. Danach wollten Politiker „die erschrockenen Rebellen zur Aufgabe überreden“.

Die Schlacht von vornherein verloren

„Wir hatten die Schlacht um Grosny schon vor deren Beginn verloren“, gestand jetzt der General. Die Offiziere hatten nicht einmal einen Stadtplan. Die Koordinierung der einzelnen Truppenteile fehlte. „Wir hatten keine Ahnung, was man beim Zusammenstoß mit einer unbewaffneten Menschenmenge tut“, erinnert sich Troschew. So wurden einige Armeeeinheiten unterwegs von Dorfbewohnern angehalten und geplündert. Zwei Kommandeure gerieten in Panik und stellten den Vormarsch ein.

Pyrrhussieg von Grosny

Am 12. Dezember forderte ein Feuergefecht sechs erste Tote und 13 Verletzte auf russischer Seite. Am 17. Dezember bot Jelzin dem Präsidenten Dudajew ein Treffen mit seinen Vertretern an. Er glaubte, die Tschetschenen würden die Waffen niederlegen. Am Tag darauf wurde Grosny zum ersten Mal bombardiert. Die amerikanische Journalistin Cintia Elbom wurde getötet.

An seinem Geburtstag befahl Gratschow den Sturmangriff. In der Neujahrsnacht drangen die russischen Truppen in den Stadtkern vor, wurden dort blockiert und nahezu vollständig vernichtet. Erst am 19. Januar besetzte die russische Armee den halbzerstörten Präsidentenpalast. Jelzin erklärte die Militäroperation voreilig für beendet.

Der erste Tschetschenienkrieg dauerte 613 Tage und endete mit dem Waffenstillstand von Chassawjurt in einer eklatanten Niederlage der russischen Armee.

Danach hatten die Tschetschenen drei Jahre Zeit. Schamil Bassajew nutzte sie, um den Überfall auf die Nachbarrepublik Dagestan vorzubereiten – womit der zweite Tschetschenienkrieg begann.

Er dauert immer noch an.

(adu/.rufo)

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