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Tausende Menschen hasten jeden Morgen an der Metrostation Taganskaja von einer U-Bahn in die andere (Foto: Stahel/.rufo)
Dienstag, 22.03.2005

Neulich in der Metro – Der tägliche Wahnsinn

Von André Ballin, Moskau. Es ist Rush Hour, als die U-Bahn gegen acht Uhr in die Station „Proletarskaja“ einfährt. Die Waggons sind so voll, dass sie sich unter dem Druck nach außen zu wölben scheinen. Die Türen haben sich kaum geöffnet, da quillt schon eine Menschenmenge aus dem Zug. Doch für die freigewordenen Plätze gibt es doppelt so viele Bewerber. Zu guter Letzt steigen noch zwei Schwergewichtler zu.

Es scheint unmöglich, dass sie in dem Zug noch Platz finden. Nichtsdestotrotz stemmen sie sich mit aller Macht gegen ihre Vorderleute. Ein Ächzen und Stöhnen geht durch die Menschenmenge. Tatsächlich, mit einem letzten Ruck ist es vollbracht, die beiden sind drin. Die Türen schließen sich, öffnen sich wieder, weil noch ein Hinterteil aus dem Waggon herausragt, schließen sich erneut. Geschafft.

Zeitweiser Atemstillstand

Mit angehaltenem Atem – zum Luftholen reicht der Platz einfach nicht aus – erwarten die Fahrgäste den nächsten Halt. Selbst die Atheisten unter den Passagieren beten inbrunstvoll, dass die Fahrt zur Station „Taganskaja“ schnell vorüber gehe. Immerhin die Sache hat auch einen Vorteil: Umfallen kann keiner der Fahrgäste.

Bei www.aktuell.RU:
• Neulich in der Metro: Die Bettlerin (07.01.2004)
• Neulich in der Metro: Ausgesetzt im Dunkel (13.01.2004)
• Neulich in Russland: Licht für Putin (14.01.2004)
• Neulich in der Metro: Geheimnis untertage (16.01.2004)
Endlich ist es soweit. Den Ellenbogen voran kämpfen sich die Passagiere aus den hintersten Winkeln an die Tür. Unwillige Blicke und Gemurmel der Umstehenden werden einfach ignoriert.

Nachdem sich gerade die Hälfte derjenigen, die aussteigen wollen, aus dem Waggon gequält hat, ertönt die Durchsage: „Vorsicht, die Türen schließen sich. Nächster Halt: Kitai-Gorod“. Und doch gelingt es nicht nur allen auszusteigen, sondern eine ebenso große Menge schafft es auch noch, in die U-Bahn zu springen, bevor die Türen mit einem lauten Schlag zufallen.

Mausefalle Metrotüren

Der Letzte – ein kleiner, schmächtiger etwa 40jähriger Mann - hatte freilich Pech, dass sich ein Jackenzipfel in der Tür verfangen hat. Beharrlich zieht er an seiner Kleidung, um sich zu befreien. Dummerweise ist nämlich der Ausstieg an der Station Kitai-Gorod auf der anderen Seite des Waggons.

Seine Nachbarn schauen dem Treiben interessiert zu. Als er die aufmerksamen Blicke bemerkt, gibt er auf und lehnt sich scheinbar gelangweilt zurück (soweit ihm die eingeklemmte Jacke Bewgungsfreiheit lässt).

Erst an der Station Kusnetzki Most wird er aus seiner Falle entlassen und geht leise vor sich hinfluchend zum gegenüberliegenden Gleis, um die Rückfahrt anzutreten. Da sich die U-Bahn nun merklich leert, wird die Fahrt beinahe entspannend. Metrofahren zur Rush Hour ist in Moskau wohl vor allem für Anthropologen ein Vergnügen.


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