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Wirtschaft & Geld     

28-03-2002 Wirtschaft & Geld

Vom Wissenschaftler zum Immobilienhändler

Von Karsten Packeiser (Moskau/epd). Eigentlich sollten sie einmal die neue Wissenschaftler-Elite Russlands werden, aber dann kam es ganz anders: Michael leitet einen Tauchclub, Lena wurde Strip-Tänzerin in einem Moskauer Nachtclub, Viktor handelt in der ukrainischen Hafenstadt Nikolajew mit Immobilien. Vor zehn Jahren nahmen insgesamt 250 junge Männer und Frauen an der Moskauer Lomonossow-Universität ihre Diplome als Biologen in Empfang. Damals schon hatte Russland kein Geld mehr für sein aus Sowjetzeiten geerbtes Forscherheer und sein dichtes Netz hervorragender Labore.

„Nach dem Abschluss hatte ich den Eindruck, hier in Russland ist die Lage einfach hoffnungslos“, erinnert sich Alexej. Der Biologe ging für eine Doktorarbeit in die USA. Als die Behörden sein Visum nicht verlängerten, schlug er sich mehrere Jahre lang als Illegaler mit Gelegenheitsjobs durch. Dann kehrte er desillusioniert nach Moskau zurück und begann eine Karriere als Journalist. Vom Sex-Blättchen „Klubnitschka“ (Erdbeerchen) kam er zu einem Moskauer Stadtjournal.

Im vergoldeten Katherinensaal des Moskauer Kreml erklärte der russische Präsident Wladimir Putin in der vergangenen Woche die Forschung zu einer vorrangigen Aufgabe für den Staat und versprach den Wissenschaftlern endlich mehr Geld. Tatsächlich jedoch haben sich viele Jungakademiker längst gegen eine Forscherkarriere entschieden.

Viele seiner talentiertesten Jungwissenschaftler verliert Russland zudem nach wie vor durch deren Wegzug ins Ausland. „Brain Drain“, der „Abfluss der Gehirne“, ist längst kein Problem der Entwicklungsländer mehr. „In den letzten Jahren ist es mit der Auswanderung der besten Leute ins Ausland eher noch schlimmer geworden“, klagt Universitäts-Professor Wadim Glaser, der die Abschlussstudenten der Lomonossow-Universität vor zehn Jahren betreute.

Etwa die Hälfte seiner Studenten sei an ausländische Unis und Labore gegangen, schätzt Glaser. Manche erst einmal für ein paar Jahre, andere gleich für das ganze Leben. „Unsere Absolventen sind dort nach wie vor gefragt“, sagt er mit einer Mischung aus Stolz und Trauer.

Jewgenij etwa hat es nach einer Reihe von Veröffentlichungen in den bekanntesten internationalen Fachzeitschriften innerhalb weniger Jahre bereits zum „Assistant Professor“ gebracht. In New York wurde er mit offenen Armen empfangen. „Alle meine Freunde arbeiten heute in den USA“, bestätigt auch der Journalist und Ex-Biologe Alexej.

Praktisch alle russischen Forschungseinrichtungen sind heute chronisch unterfinanziert. Zwar hat die russische Führung in einem Strategiepapier versprochen, bis zum Jahr 2010 vier Prozent aller Haushaltsmittel in die Wissenschaft zu pumpen, um nicht endgültig den Anschluss an den Rest der Welt zu verlieren. Skeptiker bezweifeln indes, dass die Pläne umgesetzt werden können.

Bis dahin leben die Forschungsinstitute in Moskau, Petersburg und Nowosibirsk von Enthusiasten wie Konstantin. „Ich kann mir kein anderes Leben außerhalb der Wissenschaft vorstellen“, sagt der Ex-Kommilitone von Alexej und Jewgenij, der im Moskauer Institut für Genetik ein Monatsgehalt von weniger als 50 Euro bezieht. Er und seine Kollegen kommen nur dank ausländischer Stiftungs- und Fördergelder über die Runden.

Als Konstantin kurz nach dem Uni-Abschluss besonders wenig Aussicht auf eine gesicherte Zukunft sah, dachte auch er daran, seine Heimat zu verlassen. Heute sieht er das anders. „Das Schlimmste haben wir hier in Russland hinter uns“, ist der junge Wissenschaftler überzeugt.

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