 Moskau. In der neuen Weltrangliste der Waffenproduzenten liegt der größte russische Rüstungskonzern Suchoi „nur“ auf Rang 38. Angeführt wird die von der amerikanischen Wochenzeitschrift New Defense erstellte Statistik vom US-Unternehmen Lockheed Martin Corp. Unter den größten 100 Waffenproduzenten befinden sich insgesamt sieben russische Unternehmen. Im letzten Jahr exportierte Russland Kriegsgerät im Wert von 4,8 Milliarden Dollar.
Wenig überraschend, dass die größten Rüstungskonzerne aus den USA kommen. Die ersten drei Ränge nehmen Lockheed Martin Corp. (23, 4 Mrd. $), Boeing Co. (22 Mrd. $) und Raytheon Co. (15,3 Mrd. $) ein. Zusammen mit dem britischen Unternehmen BAE Systems (15,1 Mrd. $) und der amerikanischen Waffenfirma Northrop Grumman (12,3 Mrd. $) produzieren sie 40% der weltweit exportierten Waffen. Durch den Krieg im Irak und die Aufstockung des amerikanischen Verteidigungshaushaltes werden sie auch in diesem Jahr wieder Bombengeschäfte machen.
Die russischen Waffenexporteure nehmen sich gegenüber ihren US-Konkurrenten relativ bescheiden aus. Der Kampflugzeug-Produzent Suchoi exportierte 2002 Flugzeuge im Wert von knapp einer Milliarde Dollar. Dabei handelte es sich in erster Linie um einen Großauftrag für China, dem Suchoi 19 Jagdflugzeuge SU-30MKK verkaufte.
Konkurrent MiG steht gar nur auf Platz 96 der Rangliste. Das Unternehmen verkaufte seine Flugzeuge gerade mal für knapp 270 Millionen Dollar. Allerdings könnte der Konzern seinen Verkauf durch ein nicht ganz alltägliches Geschäft ein wenig ausbauen. Die europäische Luft- und Raumfahrtgesellschaft EADS plant jedenfalls, russische MiG-31 für Flugtouristen zu kaufen, berichtet der Nachrichtensender Bloomberg. Ein Flug soll 11.000 Dollar kosten. Etwas billiger ist der Flug heute schon in Russland zu bekommen (7.000$), dafür muss der Kunde aber mit dem Vorgängermodell MiG-25 vorlieb nehmen. Gespräche über das neue Projekt laufen bereits zwischen den beiden Rüstungskonzernen.
Ein einziger russischer Waffenkonzern der Top100 ist nicht im Bereich Flugzeugbau und Zulieferer tätig. Es handelt sich dabei um den Konzern Uralwaggonsawod, der Indien mit Panzern des Typs T-90 beliefert.
In der Statistik für 2002 taucht der staatliche Waffenexporteur Rosoboronexport, der 2001 noch Platz zehn belegte, nicht mehr auf. Grund: Es werden nur noch Produzenten von Kriegsgerät in die Rangliste aufgenommen, Rosoboronexport ist aber reiner Waffenhändler.
Insgesamt sind die russischen Rüstungskonzerne wohl mit dem vergangen Jahr zufrieden. Zahlreiche kleinere und größere Konflikte und die sich zuspitzende Lage im Vorfeld des Irak-Krieges sorgten dafür, dass sie ihren Verkauf um eine Milliarde Dollar auf 4,8 Mrd. $ steigern konnten. Auch in diesem Jahr soll der Umsatz mit 4,5 Mrd. $ in dieser Größenordnung liegen.
(ab/.rufo)
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