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02-06-2004 Politik
Der plötzliche Tod eines Polit-Magazins
Leonid Parfjonow (foto: newsru.com)Von Lothar Deeg, St. Petersburg. Der Fernsehsender NTW hat das Sonntagabend-Journal „Namedni“ („Neulich“) aus dem Programm gekippt und dessen Leiter, den bekannten Fernsehjournalisten Leonid Parfjonow, entlassen. Damit verliert Russland das letzte ebenso aufwändige wie unabhängige Polit-Magazin im Fernsehen. Vorausgegangen war ein Zensurskandal um die Streichung eines Beitrags über den Prozess gegen zwei russische Geheimagenten, die in Katar wegen des Mordes an dem tschetschenischen Exil-Politikers Salimchan Jandarbijew vor Gericht stehen. In „Namedni“ sollte ein Interview mit dessen Witwe gezeigt werden.

Die Leitung von NTW erklärte in einer Pressemitteilung die Entlassung Parfjonows reichlich verquer mit der Einstellung von „Namedni“ – und diese wiederum mit „Verstößen Parfjonows gegen seinen Arbeitsvertrag“, der ihn zur Solidarität mit der Senderpolitik verpflichte. Es habe sich nicht um den ersten Vorfall dieser Art gehandelt, so NTW. Heute wurden bereits die Redaktionsräume versiegelt und die Webseite von „Namedni“ abgeschaltet, berichtet newsru. Parfjonow machte noch keine konkreten Aussagen über seine weiteren Pläne: Er wolle sich erst einmal erholen, sagte er.

In seiner Sendung am Sonntag hatte Parfjonow einen Bericht aus Katar im Programm, der zum Großteil aus einem Interview mit der Witwe des dort durch eine Autobombe getöteten tschetschenischen Ex-Präsidenten Selimchan Jandarbijew bestand. Malika Jandarbijewa hatte bis dato keine TV-Interviews gegeben. Wegen dieses Mordanschlags stehen gegenwärtig in der katarischen Hauptstadt Doha zwei dort verhaftete russische Geheimdienst-Mitarbeiter vor Gericht. Die beiden Russen beteuern ihre Unschuld – wie auch der russische Staat offiziell nichts mit dem Anschlag zu tun gehabt haben will.

Wegen der Zeitverschiebung zwischen den östlichen und westlichen Landesteilen wurde die Sendung zunächst nur in Sibirien ausgestrahlt. Vor der zweiten Life-Ausstrahlung für den europäischen Landesteil forderte jedoch NTW-Vizegeneraldirektor Alexander Gerassimow die Redaktion auf, den Beitrag zu streichen. Er begründete dies, so Parfjonow, mit einer Bitte des Geheimdienstes, sich vor dem Ende des Prozesses in Katar mit Berichten dazu zurückzuhalten. Parfjonow fügte sich, machte aber anschließend aus seinem Ärger über die Senderleitung gegenüber der Zeitung „Kommersant“ keinen Hehl. Das Blatt veröffentlichte nicht nur das Interview mit Jandarbijewa im Wortlaut, sondern auch jenes karge Papier mit der Anweisung der NTW-Führung, den Beitrag zu kippen. Diese Veröffentlichung „interner Dokumente“ wurde Parfjonow nun als Kündigungsgrund angekreidet.

Nach Meinung von Igor Jakowenko, dem Generalsekretär der russischen Juournalistenunion, ist die Entlassung Parfjonows und die Einstellung seines Programms ein „ähnlich bedeutendes Ereignis wie die Zerschlagung von NTW und die Schließung von TBS.“

2001, als der Privatsender NTW auf staatlichen Druck hin aus der Most-Medienholding des Oligarchen Wladimir Gussinski herausgelöst wurde und unter Kontrolle des halbstaatlichen Gaskonzerns Gazprom kam, hatte Parfjonow als einer der wenigen prominenten Journalisten des damals vermeintlich „gleichgeschalteten“ Senders diesem die Treue gehalten. In der Tat konnte er sich in seinem Magazin bislang unabhängige Recherchen und kritische Töne leisten – und stellte damit in der flurbereinigten russischen Fernsehlandschaft eine letzte Insel der Pressefreiheit wie auch des hohen Professionalismus dar.

Die liberale Politikerin Irina Chakamada sieht in Parfjoniows Rausschmiss dann auch ein ähnliches Menetekel wie es die Chodorkowski-Verhaftung für das Big Business Russlands war: „Dass das einzige Programm, das wenigstens manchmal eine eigene Meinung zu sagen versuchte, geschlossen und Parfjonow entlassen wurde, das ist ein Schritt, der allen anderen sagen soll, dass man still sitzen, schweigen und sich mit denjenigen Regeln abfinden soll, die einem vorgeschrieben werden“, sagte sie.

Eine differenzierte Meinung zum Parfjonow-Skandal hat Alexej Wenediktow, Chefredakteur des Radiosenders „Echo Moskaus“, der ebenfalls für seine staatsferne und kritische Position bekannt ist. Laut Wenediktow ist offensichtlich, dass es sich bei der Streichung des Beitrags um Zensur handelte – zumal in dem Interview nichts enthalten gewesen sei, das für die Angeklagten in Katar gefährdend gewesen wäre. Parfjonow habe sich aber dennoch völlig falsch verhalten: „Ich als Chefredakteur hätte ihm gekündigt“, sagte Wenediktow in einem noch vor der Entlassung Parfjonows geführten Interview mit der „Nowaja Iswestija“.

Bei russland-aktuell
• NTW-Interview mit Jandarbijew-Witwe verboten (31.05.04)
• Russland lässt Geiseln aus Katar frei (24.03.04)

Laut Wenediktow hätte Parfjonow schweigen müssen, nachdem er sich seiner weisungsberechtigten Chefetage mit der Streichung des Katar-Beitrags gefügt hatte und dennoch als Autor von „Namedni“ vor die Kamera trat. Wenn er den Zensurakt in seinem Programm jedoch für indiskutabel gehalten hätte, so hätte Parfjonow den Beitrag dennoch ausstrahlen und anschließend dafür die Konsequenzen auf sich nehmen sollen. Alternativ hätte er seine Sendung an diesem Tag einfach komplett aus dem Programm nehmen können. „Als letzte Möglichkeit hätte er einfach seine Kündigung schreiben und gehen können“, so Wenediktow.
(ld/.rufo)


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