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Schoßhunde im Dienste der Raumfahrt: Belka und Strelka bekamen Helden-Status (Foto: rian.ru)
Schoßhunde im Dienste der Raumfahrt: Belka und Strelka bekamen Helden-Status (Foto: rian.ru)
Donnerstag, 19.08.2010

Vor 50 Jahren: Hunde Belka und Strelka im Weltall

Moskau. Heute jährt sich zum 50. Mal der Raumflug der beiden Mischlingshunde Belka und Strelka. Ein Jahr vor Juri Gagarin waren sie die ersten irdischen Lebewesen, die eine Reise ins All überlebten.


Das erste vierbeinige Raumfahrerkommando wurde von den russischen Weltraumforschern und Raketenkonstrukteuren bereits 1951 gebildet. Im Gegensatz zu den Amerikanern, die mit Schimpansen experimentierten, setzten die Sowjets auf von der Straße aufgesammelte Hunde von nur 6 bis 7 Kilogramm Gewicht: Sie brauchten nicht viel Platz in den Kapseln - und hatten ihre Zähigkeit und ihren Überlebenswillen bereits unter Beweis gestellt.

Straßenhunde als beste Weltraum-Rasse


Diese Eigenschaften brauchten sie schon während des „Kosmonautentrainings“, das ihnen zugemutet wurde. Mit Hilfe der Promenadenmischungen erprobten die russischen Forscher die Überlebens-Chancen von menschlichen Raumfahrern und testeten ihre neu entwickelten Lebenserhaltungssysteme - von der Klimatisierung, dem Druckausgleich bis hin zur Ernährung und Urin-Absaugung.
Erstmals startete bereits 1951 eine Rakete mit einem Hund an Bord in die Stratosphäre. Als erstes Lebewesen, dass von der Erde das Weltall erreichte, gilt aber die Hündin Laika, die 1957 in den Kosmos geschossen wurde. Wie viele andere der tierischen Erst-Kosmonauten überlebte sie den Raumflug nicht.

Kleine Arche Noah im Weltall


1960 war dann das erste Raumschiff zu Tests bereit, das für eine Rückkehr der Crew zur Erde ausgelegt war. An Bord des Lande-Moduls befanden sich neben den beiden Hunden auch zwölf Mäuse, Insekten, Pflanzen, Pilzkulturen, Samen und Bakterienstämme – die später aber nicht ansatzweise zum gleichen Ruhm kommen sollten wie die beiden sympathischen Hündchen in ihren eigens angefertigten roten und grünen Raumfahrer-Leibchen.

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Am 19. August 1960 startete das Raumschiff „Wostok-2" vom Raumfahrtbahnhof Baikonur in der kasachischen Steppe. 17 Mal umkreiste der Hunde-Sputnik die Erde. Belka und Strelka kauerten dabei in einer speziellen Kapsel, die an Stelle des Sitzes für den menschlichen Kosmonauten montiert worden war. Darin wurden sie automatisch mit Luft und Nahrung versorgt.

Nach 25 Stunden wurde beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre das Landemodul in 7 bis 8 Kilometer Höhe abgesprengt - auch diese Prüfung und die Landung am Fallschirm überstanden die beiden Hunde-Helden unbeschadet.

Vom Hund zum Held


Belka und Strelka wurden schon tags darauf bei einer Pressekonferenz in Moskau der staunenden Weltöffentlichkeit präsentiert. Ins All geschossen wurden sie danach nicht mehr, sie lebten aber noch lange im russischen Raumfahrtzentrum und hatten manchmal öffentliche Auftritte in Kindergärten.

Strelka gebar sogar bald nach ihrem Einsatz sechs Junge – wobei Parteichef Nikita Chuschtschow verfügte, einen Welpen namens „Puschok“ der US-Präsidentengattin Jacqueline Kennedy zum Geschenk zu machen.

Gagarin - der "letzte Hund" im Weltall


Belka und Strelka hatten bewiesen, dass auch ein Mensch eine Reise ins All schadlos überstehen sollte. Danach folgten noch einige weitere sowjetische Hunde-Raumflüge zur Überprüfung der Technologie, bis dann am 12. April 1961 Juri Gagarin die Ära der bemannten Raumfahrt eröffnete.
Ihm wird im übrigen das Zitat zugeschrieben, er sei sich nicht sicher, ob er mit seinem Flug nun „der erste Mensch oder der letzte Hund“ im Weltall gewesen sei.



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