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Mittwoch, 06.11.2013
Russland plant visafreie Einreise für drei TageMoskau. Es tut sich ein Loch auf in der hohen Visa-Mauer um Russland: Bürgern von 20 als verlässlich geltenden Staaten soll ein drei Tage dauernder visafreier Aufenthalt erlaubt werden sofern sie mit der richtigen Airline einfliegen.
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Das für die Tourismusförderung zuständige Kulturministerium hat einen Regierungserlass ausgearbeitet, der mächtig Schwung in den russischen Städtetourismus bringen könnte und zugleich russischen Fluggesellschaften einen hübschen Wettbewerbsvorteil: Bürgern von 20 Staaten, die bisher selbst für Kurzbesuche in Russland ein Visum benötigten, öffnet sich damit die Möglichkeit für visafreie und damit schnell entschlossene und bürokratiefreie Drei-Tage-Trips in elf russische Städte.
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Halb Europa ist willkommen
Besitzer von Pässen 13 europäischer Staaten sollen der Vorlage zufolge in den Genuss der Regelung kommen: Dies sind Frankreich, Deutschland, Polen, Großbritannien, die Niederlande, Schweden, Italien, Spanien, die Schweiz, Österreich, Belgien, Finnland und Griechenland. Auserwählt wurden zudem die USA, Kanada, Australien, Japan, Südkorea, Singapur und China.
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Zahlreiche osteuropäische Staaten, aber auch kleinere und durchaus wohlhabende Länder wie Luxemburg oder Norwegen, die auch Mitglieder der Schengen-Zone sind, fallen hingegen aus nicht näher genannten Gründen durch das Raster.
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Nur russische Airlines profitieren
Eine weitere Voraussetzung ist, dass die Reisenden mit einer russischen Fluglinie einfliegen und dass sie bei dieser bereits auch ein Ticket für einen Rückflug gekauft haben, der nicht später als 72 Stunden nach der Ankunft erfolgt. Offiziell wird dabei von Transit-Reisen gesprochen, doch soll offenbar toleriert werden, dass die Weiterreise wieder an den Ausgangsort führt.
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Die Möglichkeit zu einem maximal drei Tage dauernden visafreien Aufenthalt in Russland haben bislang nur Passagiere von Kreuzfahrt- oder Fährschiffen, die ebenfalls auf dem gleichen Weg wieder ausreisen müssen wie sie gekommen sind.
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Allein Russlands größter Airline Aeroflot dürfte diese Regel zusätzliche Umsätze in Höhe von 30 Mrd. Rubel (ca. 690 Mio. Euro) bringen, heißt es in den Entwurf begleitenden Unterlagen, berichtet die Internetzeitung fontanka.ru.
Aber auch die anderen vier großen russischen Airlines Rossija, Transaero, UTair und S7, die zusammen mit Aeroflot 60 Prozent des russischen Verkehrs erledigen, würden auf diese Weise zusätzliche Kundschaft bekommen denn wer mit einer Fluggesellschaft seines Heimatlandes anreisen möchte, muss sich weiterhin vorab um ein Visum kümmern.
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Nach Meinung von Luftverkehrs-Insidern geht es der russischen Regierung bei dieser nationalen Einschränkung nicht nur um die Unterstützung der heimischen Fluggesellschaften: Auf diese Weise halten sich die Behörden einen Weg offen, die Passagierlisten noch vor der Ankunft des Flugzeugs auf möglicherweise unerwünschte Personen an Bord zu durchleuchten. Ausländische Airlines könnten sich solchen Wünschen auch verschließen.
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Nicht jeder "internationale Flughafen" steht offen
Die dritte Einschränkung wird der Ankunftsort sein: Visafreie Kurzbesuche können nur auf elf auserwählten Flughäfen Russlands beginnen. Neben den drei Moskauer Airports sind dies die Flughäfen von St. Petersburg, Kaliningrad, Sotschi, Kasan, Jekaterinburg, Nowosibirsk, Chabarowsk und Wladiwostok.
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Das Kulturministerium verspricht sich von dieser Bresche in den eigenen strengen Visaregeln einen Anstieg der Zahl der Russland-Touristen um 60 Prozent von gegenwärtig 2,1 auf 3,2 Mio. Reisende.
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Gültigkeit ab wann?
Unklar ist noch, ab wann diese Regelungen gelten sollen - die zudem nichts mit den sonst strikt nach dem Prinzip der gegenseitigen Gleichbehandlung geführten Verhandlungen über visafreien Reiseverkehr mit der EU zu tun haben.
Russland hatte zudem versprochen, Sportfans, die mit festen Buchungen im Februar zu den Olympischen Winterspielen nach Sotschi wollen, visafrei einreisen zu lassen. Bisher gibt es dazu aber keine konkreten Informationen.
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Auch muss festgehalten werden: Dies ist noch ein Entwurf. In der Duma wird gegenwärtig ein Gesetz über die Ein-und Ausreise erarbeitet, in dessen Rahmen auch diese Neuerung zu sehen ist. Es kann also noch bedeutende Änderungen geben.
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